Zur Karriere von Ronen Sznayder

Was waren die wesentlichen Stationen Ihrer Karriere? Ich habe vier Jahre in London Hotelmanagement studiert. Dann arbeitete ich insgesamt sechseinhalb Jahre für eine amerikanische Hotelkette im Hyatt Regency, einem 5-Stern-Hotel, in Jerusalem. Dort hatte ich verschiedene Positionen inne, bis hin zu der Position eines Director of Food + Beverage. Danach war ich für ein halbes Jahr im Hyatt am Toten Meer. Daraufhin ging ich für ein halbes Jahr nach Hyatt in Baku, in Asserbaidschan. Im Mai 1997 kam ich zurück nach München und übernahm das Hotel meines Vaters als Geschäftsführer.

Zum Erfolg von Ronen Sznayder

Was bedeutet für Sie Erfolg? Der finanzielle Erfolg ist sicher auch wichtig, aber nicht das wichtigste. Erfolg heißt für mich, daß ich Leistungen zu meiner Zufriedenheit erbracht habe. Für mich ist es wichtig, daß meine Mitarbeiter zufrieden sind. Die Mitarbeiter sind das wichtigste in einem Hotel. Denn sie können den Betrieb nach oben bringen, aber auch ganz schnell hinunter. Man kann Erfolg nicht an einer Sache festmachen. Es ist eigentlich immer die Kombination von verschiedenen Faktoren, und natürlich muß auch die finanzielle Seite stimmen. Denn es nutzt nichts, wenn alle Faktoren stimmen, man aber finanziell im Minus ist.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ich sehe meinen spezifischen Erfolg darin, daß ich hier im Hotel viel geändert habe. Ich strukturierte den betrieb ökonomischer, führte Neuerungen ein, wie z.B. einen Getränkeautomaten statt einer Minibar, und sparte viele unnötigen Dinge ein. Natürlich spielt bei meinem Erfolg auch meine sehr gute Ausbildung eine Rolle. Ich besitze eine gute Menschenkenntnis, das ist sicher auch wichtig. Ich bin sehr ehrlich und meine Mitarbeiter wissen, daß sie sich auf mich verlassen können. Außerdem muß man in der Lage sein, Menschen zu führen. Ich kann sehr gut mit Menschen umgehen, mit meinen Mitarbeitern genauso wie mit meinen Gästen. Ich beherrsche mehrere Sprachen, was natürlich in dieser Branche von Vorteil ist.
Ihre Ziele?
Ich bin jetzt zweieinhalb Jahre hier und denke, im finanziellen Bereich habe ich gezeigt was ich kann, seit ich hier bin, konnte ich den Gewinn sehr steigern. Mein Ziel ist, wieder bei einer großen kette einzusteigen, denn ich glaube, hier habe ich alles erreicht, was ich mir vorgenommen habe. Die Firma Hyatt hat mir bereits vor einem Jahr ein Angebot gemacht, aber damals war der Zeitpunkt noch nicht der richtige. Ich hatte die Veränderungen, die ich hier durchführen wollte noch nicht abgeschlossen. Ich möchte dieses Hotel soweit bringen, daß es so weiterläuft, wie ich es geführt habe. Ich möchte dieses Hotel auf Erfolgskurs bringen und dann etwas Neues beginnen. Ich denke in einem halben, maximal einem Jahr ist dieses Hotel soweit, wie ich es mir vorstelle, und dann kann ich gehen.Welche Rolle spielt die Familie für Ihren Erfolg? Ich glaube, die Familie ist sehr wichtig. Meine Familie bedeutet mir sehr viel. Ich bespreche viele berufliche Dinge mit meiner Frau. Sie kommt aus Israel und ich denke, wir werden in etwa einem Jahr wieder nach Israel zurückgehen. Das beeinflußt natürlich auch meinen beruflichen Werdegang und Erfolg.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Ich bespreche alle Probleme mit meiner Frau und wir versuchen dann, gemeinsam eine Lösung zu finden.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Meine Familie gibt mir Kraft und Stabilität. Außerdem bin ich ein positiver Mensch. Mit einer positiven Einstellung kann man sehr viel mehr erreichen, als mit einer negativen, und natürlich gibt mir Anerkennung Kraft und Motivation. Wenn man gelobt wird, wenn die Gäste und die Mitarbeiter zufrieden sind, auch das gibt Kraft, und umgekehrt muß man natürlich auch seine Mitarbeiter loben und anerkennen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, meine Mitarbeiter sehen mich loyal und ehrlich. Wie schon gesagt, ich lobe meine Mitarbeiter, versuche positiv zu sein, sie zu motivieren und nicht launisch mit ihnen umzugehen. Ich bin sehr detailorientiert.Welchen Ratschlag für Erfolg möchten Sie weitergeben? Erstmals ist die Ausbildung sehr wichtig, wenn es geht, sollte man ein Studium absolvieren. Man darf nicht aufgeben, wenn es einmal mit der Karriere nicht so gut läuft. Es gibt eben auch schlechte Tage, da muß man sich einfach durchbeißen. Durchhaltevermögen ist sehr wichtig und außerdem muß einem die Arbeit Spaß bereiten.
Ihr Lebensmotto?
Man muß seine privaten Probleme zu Hause lassen, darf sie nicht mit in den betrieb nehmen.