Zur Karriere von Aki Nuredini

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Schon mit elf Jahren arbeitete ich im väterlichen Restaurant- und Bäckereibetrieb in Belgrad und absolvierte nebenbei bis 1977 die Gastronomie-Fachhochschule. 1978 führte ich die drei Filialen meines Vaters und eröffnete 1979 mein erstes eigenes Grill-Cafe im Zentrum von Belgrad, das als erstes privates Café ein Riesenerfolg wurde, da ich den Geschmack der Jugend traf und praktisch keine Konkurrenz hatte. 1981-1982 renovierte ich alle väterlichen Betriebe und adaptierte sie ganz nach meinem Geschmack. 1982 kam ich nach Wien, eröffnete eine Boutique und brachte mit der Frulatteria die italienischen Milchbars nach Wien. 1990 vergrößerte ich das Lokal und baute es auf ein Restaurant namens Trattoria um. Hier beschäftige ich italienisches Personal. Durch meine ständige Präsenz (sieben Tage in der Woche) bin ich ständig in Kontakt mit den Gästen. In den letzten Jahren nahm die Gästezahl zu und auch das Publikum wurde internationaler.

Zum Erfolg von Aki Nuredini

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich persönliche Zufriedenheit mit dem Erreichten. Wichtig ist mir dabei, dass sich die Gäste in meinem Lokal wohlfühlen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Schon, wenn auch nicht als übermäßig erfolgreich, hier ist eben die Frage, wie jeder für sich Erfolg definiert.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein guter Kontaktmanager, kann gut mit Menschen umgehen, bin beliebt und bringe gerne verschiedene Menschen zusammen, dazu habe ich Talent. Hier habe ich für die Gastronomie mein eigenes Erfolgsrezept. Menschen wollen nicht nur einen vollen Magen. Gutes Essen ist normal, aber eben nicht alles, sondern das Mindeste. Darüber hinaus sind eine gute Atmosphäre, gutes Service, Sauberkeit und vor allem die Präsenz des Besitzers, der sich persönlich um die Gäste kümmert, wichtig. Ich empfange jeden Gast und begleite ihn durch den Abend, das ist mein Erfolgsgeheimnis.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
1989-1990 merkte ich, dass ich ein größeres Lokal brauchte, hatte dazu die Gelegenheit und griff zu. Glück hatte ich mit meinem Architekten Johannes Spalt, der das Projekt leitete.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
In meinem Lokal trifft sich viel Prominenz aus Politik, Diplomatie, Wirtschaft, Kunst, etc. Hier verkehren Musiker wie P. Domingo, Schauspieler (T. Moretti), Künstler (Fuchs, West) ebenso wie Geschäftsleute, Botschafter oder Politiker. Das ist ebenso Anerkennung wie fallweise Medienberichte oder ein Schulterklopfen meiner Angestellten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als sehr positiv und erfolgreich! Außenstehende sehen wahrscheinlich das gut gehende Geschäft und meine Bemühungen. Die anderen haben hier wahrscheinlich eine höhere Einschätzung als ich selbst.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mit ihnen steht und fällt ein Dienstleistungsbetrieb.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Fachliche Kompetenz, sehr gute Referenzen sind die Merkmale für eine Entscheidung. Beim Servicepersonal zählt auch Sensibilität um sich auf den Gast einzustellen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch gutes Gehalt und meine Präsenz. Regelmäßig werden Mitarbeitergespräche geführt, wobei ich immer wieder darauf hinweise, dass es unsere Aufgabe ist, den Gast in den Mittelpunkt unseres Tun und Handelns zu stellen. Die Erfahrung zeigt, dass dies erstklassig funktioniert.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Mitbewerb ist gut und belebt das Geschäft. Wir werden als "Italiener" kein Wiener Schnitzel auf die Speisekarte setzten, sondern nach wie vor unsere klassische italienische Küche anbieten, welche von unseren Gästen sehr geschätzt wird.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Standort ist erstklassig! Ich bin stolz darauf, sehr gute Mitarbeiter in meinem Team zu haben, welche den Gast verwöhnen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin glücklich verheiratet und habe vier tolle Kinder, die mein wahrer Erfolg sind. Meine Familie hat mich immer in der Arbeit unterstützt und verstanden, das ist sehr selten, und mein Erfolg ist auch der Erfolg meiner Frau. Sie war immer für die Kinder da, wenn ich arbeitete. Mir ist meine Familie sehr wichtig.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Gastronomie muss man lieben, um erfolgreich zu sein! Jede Tätigkeit in unserem Job ist auf den Gast ausgerichtet, Dienstleistung zu erbringen, darf also nicht ein Zwang sein, sondern muss gelebt werden. Erfolg in der Gastronomie stellt sich nur dann ein, wenn der Gast spürt, dass wir alles Tun, damit er zufrieden ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den bisherigen erfolgreichen Weg fortsetzen und bin stolz darauf, dass meine Gäste auch Freunde geworden sind.

Schreibe gerade an meiner Autobiographie.