Zur Karriere von Silvia E. Loske

Was waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Nach kaufmännischer Ausbildung in München zwei bis drei Jahre Tätigkeit in einem Versicherungskonzern. Das war definitiv zu langweilig und ohne persönlichen Anspruch, daher nutzte ich die nächsten zehn Jahre, um im Verfahren learning by doing in den verschiedensten Branchen in den Bereichen Innendienst, Außendienst, Einkauf, Verkauf, Personalleitung, Marketing, Werbung, aber stets in direktem Bezug zu kaufmännischen Dingen, Erfahrungen zu sammeln. Unter anderem war ich fünf Jahre im internationalen Sportmarketing tätig, anschließend kam ich durch persönliche Kontakte zu einer der weltweit größten international tätigen, sehr renommierten, rein wirtschaftsrechtlich orientierten Anwaltssozietät, bei der ich in den letzten sieben Jahren als Office Manager für das Büro München mit 80 Mitarbeitern zuständig war. Hauptaufgabe hierbei war die Verantwortlichkeit des gesamten Bürobetriebes: Einkauf, Instandhaltung, Untervermietungen, Personalzuständigkeit für das administrative Personal. Zusätzlich zum Office Management stellte sich heraus, daß ich aufgrund meiner jahrelangen Tätigkeit im Marketingbereich und meines großen Organisationstalents sehr geeignet war, bei der Sozietät überörtlich einen eigenen Bereich für Marketing Projekte und Event Management aufzubauen und unterstand hierbei direkt der zentralen Geschäftsleitung. Die im Laufe der Berufstätigkeit herauskristallisierten Schwerpunkte Organisation und Koordination zusammen mit dem ausgeprägten kaufmännischen Verständnis ergänzen sich im Event Management hervorragend. Aus der langjährigen Erfahrung heraus reifte in mir im Sommer 1999 der Entschluß, mit einer eigenen Agentur ein Unternehmen zu gründen. Erster Kunde ist die Anwaltssozietät, die weiterhin ihre Veranstaltungen durch mich organisieren läßt. Als Partnerin für die Agentur konnte ich meine Mitarbeiterin aus der Sozietät, Carla Kronester, spontan begeistern. Wir bieten ein breites Spektrum an: von der relativ konservativen Firmenfeier bis hin zu außergewöhnlichen Veranstaltungen unter einem bestimmten Motto, komplett mit Dekoration, Entertainment, exklusivem Catering, in originellem Ambiente organisieren wir alles und übernehmen hierbei die Konzeption, Budgetierung, Umsetzung bis hin zur kompletten Abwicklung der Veranstaltung.

Zum Erfolg von Silvia E. Loske

Was bedeutet für Sie Erfolg? Wenn man aufgrund der Tatsache, daß man immer mehr gibt, als andere, den dann entsprechenden Lohn in Form von Anerkennung, sowohl materiell als auch persönlich, erhält. Voraussetzung ist hierfür, daß man stets erheblich über den vermeintlichen 100 Prozent Leistungsbereitschaft der anderen liegt. Man muß immer hartnäckig sein Ziel verfolgen, stets nachhaken, darf nie komplett zufrieden sein mit dem, was man abliefert. Das Streben nach einer gesunden Portion Perfektionismus, ohne dabei verkrampft zu wirken, ist dabei ebenso wichtig wie der Drang, beim nächsten Mal alles noch einen Tick besser zu machen.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Eine Mischung aus Kreativität und Hartnäckigkeit, sowie die Bereitschaft, sehr viel zu arbeiten. Bei meiner Arbeit sind es diese Faktoren, die, so glaube ich, den Erfolg ausmachen. Kreativität im Sinne von Entwicklung eigener Ideen und daraus entstehender Projekte. Nicht nur als Befehlsempfänger Dinge ausführen, sondern Eigeninitiative zeigen, eigene Vorschläge unterbreiten, versuchen, die Leute davon zu überzeugen und sodann natürlich auch die Verantwortung in vollem Umfang übernehmen. Mut zu Entscheidungen, Risikobereitschaft, überzeugendes Auftreten und das Verkaufen eigener Konzepte und damit zum Teil auch natürlich der eigenen Persönlichkeit sind Eckpfeiler meines Berufsbildes und damit meiner eigenen Person. Menschenkenntnis und Intuition, das sogenannte Bauchgefühl, ist ein wesentlicher Faktor des Erfolgs.Wie gehen Sie mit Rückschlägen um? Ich versuche zuerst zu analysieren, warum etwas schiefgelaufen ist. Wenn es passiert ist, muß man zu seinen Fehlern stehen. Ebenso muß man natürlich auch die Verantwortung für die Fehler seiner Mitarbeiter übernehmen, denn Nobody is perfect.Welche Rolle spielt die Familie für Ihren Erfolg? Da ich als Single-Workaholic lebe und arbeite, besteht meine direkte Familie aus Eltern und Geschwistern. Diese leben konservativ, verbrachten oder verbringen ihr Leben im geordneten Angestelltenverhältnis ohne weitergehende Ambitionen. Mit meinem Ehrgeiz, mehr zu erreichen, schlage ich also ziemlich aus der Art, meine Familie bringt mir jedoch einigermaßen Verständnis für die Wahl meines etwas anderen Lebensweges entgegen.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Physische Kraft gibt mir ein regelmäßiges, wenn irgend möglich, tägliches Sportprogramm. Wettkampfsituationen im Tennis oder manchmal auch beim Skifahren motivieren mich, auch hier versuche ich unterbewußt, mein Bestes zu geben. Bei der psychischen Kraft bin ich mir nicht so recht im Klaren, woher sie kommt, sie hat sich einfach im Laufe der Jahre entwickelt, kommt sicher auch zum Teil aus den Erfolgen der Vergangenheit. Ich bin sowohl physisch als auch psychisch ziemlich belastbar.Was sind
Ihre Ziele?
Momentan werfe ich alle zur Verfügung stehende Energie in den Aufbau der eigenen Agentur. In diesem Bereich möchte ich erfolgreich werden, und gehe davon aus, daß dies auch eintrifft. Bereits im Vorfeld der Firmengründung habe ich entsprechende Vorbereitungen getroffen, vielfältige Kontakte geknüpft und bereits feste Verträge abgeschlossen. In zehn Jahren sehe ich mich mehr als graue Eminenz im Hintergrund, die fast wie ein Regisseur die Fäden in der Hand hält, die nachrückende Generation an das Marketing-Geschäft heranführt und das Geschäft so weiter ausbaut.Haben Sie einen Ratschlag für Erfolg? Man benötigt unbedingt Eigeninitiative. Wobei ich glaube, daß die nachrückende Generation das schon in einem gewissen Maße mitbringt. Die sind heute viel eigenständiger, nicht mehr so obrigkeitshörig, wie Teile meiner Generation das waren und noch immer sind. Die Management-Strukturen werden sich in den nächsten Jahren dramatisch verändern, Flexibilität wird ein oberstes Prinzip für denjenigen sein, der vorankommen will. Das starre Angestellten-Dasein wird abgelöst werden durch Beauftragung von Teams, die projektbezogen tätig sein werden. Uniformes Auftreten und Denken ist nicht mehr gefragt, Individualität, das Unterscheiden von der Masse, wird wichtig sein. Der herkömmliche Karriereweg mit Studium, Praktika, dann über viele Jahre hinweg bei ein und der selben Firma in der gleichen Position tätig sein, wird so nicht mehr funktionieren. Vielseitigkeit und das Talent, bei der richtigen Gelegenheit ohne groß zu zögern, zuzugreifen, wird den erfolgreichen Menschen der Zukunft ausmachen.
Ihr Lebensmotto?
No risk, no fun.