Zur Karriere von Alois Mattersberger

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Als Bub begleitete ich oftmals meinen Vater, einen in Osttirol bekannten Handwerker - überall wurden wir begrüßt. aus diesem Gefühl heraus entwickelte sich bei mir der Gedanke: Auch ich möchte, daß mich die Leute kennen. Mein erstes Geld verdiente ich bereits während meiner Schulzeit in der Gastronomie und entdeckte die Freude am Kochen, die Basis erlernte ich in einem sehr guten Gasthof. Nach der Kochlehre Absolvierung diverser Saisonstellen als Commis und Chef de Partie in allen Küchenbereichen. 1986 im Alter von 25 Jahren und 1987 Sous-Chef bei Reinhard Gerer im Korso (Wien), wo zu dieser Zeit die noch heute gültigen Grundregeln für die moderne österreichische Küche maßgeblich mitkreiert wurden. Danach Wechsel als Sous-Chef nach Wiesbaden zu Hans Peter Wodarz in das Restaurant Die Ente vom Lehel. 1989-90 erkochte ich im neueröffneten Restaurant Vinarium (Donnerskirchen) als Küchenchef meine erste Gault Millau-Haube. Anschließend holte ich mir zusätzliche Erfahrungen als Gastkoch bei zwei ganz Großen der internationalen Restaurantszene: Felix Real (Vaduz, Liechtenstein) und Domenic Lestanc (Restaurant Chanteclaire im Hotel Negresco Nizza, Frankreich). Ab 1990 Planung und Eröffnung des Restaurants Villa Hans Moser in Wien. Die heimischen Gourmetguides sind voller Lob: zwei Hauben von Gault Millaut, ein Stern und drei Küchenkronen von Österreich á la Carte. Seit 1995 Studium der Ernährungswissenschaften an der Universität Wien. Seit September 1999 Moderation, sowie fachliche Verantwortung für das Drehbuch in der täglichen ORF Sendung Frisch gekocht ist halb gewonnen. Daneben verschiedene Consultings in der österreichischen Spitzengastronomie.

Zum Erfolg von Alois Mattersberger

Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Schwerpunktmäßig würde ich meinen Erfolg in der Erarbeitung aller Stationen, bedingt durch ein hohes Maß an Engagement, dem Gefühl für das Kochen und der Kreativität sehen. Kochen bedeutet für mich, dies mit Herz, Kraft aber auch Aufopferung zu tun - erst nach Jahren grundsoldigen Handwerks kreierte ich meine eigene Linie. In die Sendung Frisch gekocht ist halb gewonnen ging ich absolut unvorbelastet und ohne spezielles Training. Ich denke, es gelingt mir zu vermitteln, daß Kochen keine Kunst ist, wenn man nur will. Es liegt mir fern Oberlehrer zu sein, eher möchte ich zum Ausdruck bringen: Jeder kann kochen - mit Liebe. Als Kompliment sehe ich, daß die Zuseher keine Berührungsängste verspüren.
Was ist für Sie Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, das gesteckte Ziel unter ständiger Beobachtung zu erreichen, jedoch auch auf dem Weg zu diesem vielseitig zu profitieren, gegebenenfalls etwas nicht zu erreichen. Erfolg ist nicht das Momentane, eher das permanente Anpassen und Höherstecken der Ziele.
Ihre Ziele?
Aus der aktuellen Fernsehsendung einen Beruf zu entwickeln.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Sehr viel Kraft schöpfe ich aus der Nachhaltigkeit meiner Erziehung, dem damit verbundenen zurückgreifen können auf meine Familie und aus dem Kontakt mit den wenigen, guten Freuden, denen ich Vertrauen entgegenbringe.
Ihr Erfolgsrezept?
Definieren: Was bedeutet für mich Erfolg, wo will ich hin. Um erfolgreich zu Handeln muß man die Bereitschaft aufbringen, einen großen Prozentsatz des Tagesablaufs in den Beruf zu investieren, dies setzt die Liebe zum Beruf, ein hohes Maß an Engagement gepaart mit Konsequenz und Kreativität voraus, wobei ich eine fundierte Ausbildung als Grundvoraussetzung erachte. Erfolg beinhaltet ebenso das Nutzen der Gunst der Stunde. Glück sehe ich als äußerst positive Begleiterscheinung, jedoch nicht als Basis. Wichtig erscheint mir, sich auf den Boden der Tatsachen zu bewegen, nicht abzuheben und permanent auf der Suche nach den eigenen Fähigkeiten, Talenten zu sein, denn jeder Mensch hat die absolute Verantwortung diese auszubauen und aufwendigst zu pflegen, ebenso die Unzulänglichkeit zu erkennen und diese abzurunden.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Niemand kann erfolgreich sein, der nicht Mißerfolg erfuhr. Einige Punkte des Warum herausfiltern und als warnendes Beispiel betrachten, Lehren daraus ziehen, nachdenken und neue Ziele anstreben.Ihr Motto? Lebensglück und Erfolg funktionieren nur in einer vernünftigen Relation von Geben und Nehmen.

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