Zur Karriere von Irma Wolff

Wie war Ihr Werdegang?
Volksschule, vier Jahre Frauen-Oberschule, zwei Jahre kaufmännische Wirtschaftsschule, danach gleich, als einziges Kind, in den elterlichen Betrieb. Ich arbeitete hauptsächlich im Weinbau, aber auch im Heurigenlokal. 1954 besuchte ich einen Büropraxis-Kurs im Wirtschaftsförderungs-Institut. Danach arbeitete ich fünf Jahre im Büro bei Firma Chlorodont. Nach meiner Heirat (1958) und Babypause, ab 1961 bauten mein Mann und ich eine Cafe-Konditorei auf. 1965 kauften wir einen Teil dieses Hauses und eröffneten die erste kleine Buschenschank. Den Rest des Hauses erwarben wir in den folgenden Jahren und bauten sämtliche Räume zu einer repräsentativen, Buschenschank aus mit Rustikalen Räumlichkeiten verschiedener Größe, in denen holzgeheizte Kachelöfen und Kerzenlicht Behaglichkeit verbreiten. 1974 kam das Haus Rathstraße 44 dazu, mit dem wir unser Lokal vergrößerten. 1988, nach dem Tod meines Mannes, eröffnete ich mit der Mithilfe meiner Kinder das Weingut Wolff, Rathstraße Nr. 50. Dieses Haus wurde bereits 1985 erworben. Spaziergänger des Weinwanderweges haben direkten Zugang durch unsere Weingärten. Wir verkaufen nur Eigenbauweine, die vielfach prämiert wurden. 1992 erwarben wir das Posthaus und vermieteten es, 1994 folgte Rathstraße 42, ein gastronomischer Betrieb, der auch vermietet wird. Zur Zeit beschäftigen wir elf Arbeiter, drei Angestellte und immer wieder Aushilfskräfte im Weinbau, Service und in der Küche. Wir haben ein sehr reichhaltiges Heurigenbuffet, mit allem was sich ein Gast in einem renommierten Weinlokal erwartet. Mit 20 verschiedenen Salaten, bäuerlichen Leckerbissen, Fleischspezialitäten und einer großen Auswahl verführerischer, süßer Köstlichkeiten aus eigener, im Hause befindlichen Zuckerbäckerei, überraschen wir immer wieder unsere Gäste. Für größere Gesellschaften bieten wir unser rustikales Buffet, serviert auf einem überdimensionalen, immer wieder Aufsehen erregenden, Servierbrett an. Wir haben für insgesamt 700 Personen Platz, und im Garten, dem windgeschützten Heurigenhof mit anschließendem Terrassengarten, kommen noch mehr Plätze dazu. Den Mittelpunkt dieses Hofes bildet ein rauschender Brunnen; an heißen Sommertagen ist der Arkadenhof des Weingutes mit Engelsbrunnen wegen seiner angenehmen Kühle ein vielgefragter Ort der Entspannung. Wir sind auch als Prominenten-Heuriger bekannt; das begann mit Herrn Bundeskanzler Dipl.-Ing. Leopold Figl und setzt sich bis zum heutigen Tage fort. Mehrere Staatsempfänge fanden bei uns statt, unter anderem war 1994 der chinesische Ministerpräsident, Herr Li Peng, unser Gast. Sehr viele ausländische Botschaften sind immer wieder unsere Gäste. Zu unserem Stammpublikum gehören auch Prominente vom Film, Funk, Fernsehen und Sport-Prominente.

Zum Erfolg von Irma Wolff

Sind Sie erfolgreich und warum? Ja, weil ich es als Frau in diesem Beruf besonders schwer hatte und trotzdem viel geschaffen habe.
Was ist
Ihr Erfolgsrezept?
Ein Ziel, viel Fleiß, Liebe zur Arbeit, ein Ziel, ein gutes Gespür für's Geschäft und dauernder Einsatz.
Gibt es jemanden, ohne dem Sie nicht so weit gekommen wären? Mein Mann und auch meine Kinder. Ich habe das Glück sagen zu können: wir haben immer alle an einem Strang gezogen.

Gab es Rückschläge und wie gehen Sie damit um?
Die gibt es überall - aber ich gehe meinen Weg unverzagt weiter.
Wie sehen Sie Ihre Freunde? Tolerant, gerecht, sehr geschäftstüchtig und erfolgreich.
Wie sehen Sie Ihre Mitarbeiter? Sicher verschieden, ich verlange viel. Trotzdem sind die meisten Mitarbeiter schon lange bei uns.
Wie sieht Sie Ihre Familie? Als Wegbereiterin.

Haben Sie Anerkennung erfahren?
Ja - sie freut mich auch sehr und zeigt mir, daß ich meinen Weg richtig gegangen bin.
Woher kommt Ihre Kraft? Aus dem Erfolg - ich lebe für mein Geschäft und meine Kinder.
Was wollen Sie erreichen bzw. haben Sie noch ein Ziel? Ich habe fast alles erreicht, was ich erreichen wollte.
Haben Sie vielleicht noch einen Tip für die Um- oder Nachwelt? Ausdauer und Fleiß, stets weiter lernen und sich der Zeit anpassen.