Zur Karriere von Andrea Ecker

Was waren die wesentlichen Stationen Ihrer Karriere? Nach dem Besuch des Tassilo-Gymnasiums in Simbach, begann ich 1975 mit dem Studium der Kunststofftechnik an der Montanuniversität Leoben. Die Graduierung zum Diplomingenieur erfolgte im April 1984. Mein beruflicher Werdegang begann 1985 beim Österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik in Wien, wo ich für den Aufbau der Sektion Österreichische Initiative Wertvoller Kunststoff mit den Schwerpunkten: Öffentlichkeitsarbeit und Recycling von Kunststoffen, verantwortlich war. In weiterer Folge übernahm ich die Leitung dieser Sektion. Im Rahmen dieser Funktion war ich an folgenden Aktivitäten wesentlich beteiligt: Etablierung der Kunststoff-Sammlung in der Stadt Mödling (1985), Aufbau des österreichischen Sammel- und Verwertungssystems für Kunststoff-Fenster (1988), Aufbau des österreichischen Sammel- und Verwertungssystems für Kunststoff-Rohre (1991), Initiierung der Sammlung von Kunststoff-Flaschen im gesamten Stadtgebiet von Wien (1992). 1993 begann ich mit dem Aufbau des Österreichischen Kunststoffkreislaufes für die österreichweite Verwertung von Kunststoff-Verpackungen, und war von 1993 bis 1996 Geschäftsführerin der Österreichischer Kunststoff Kreislauf GmbH. Mein Aufgabengebiet umfaßte die Organisation, Steuerung und Überwachung der Verwertung aller österreichweit im ARA-System gesammelten Kunststoff-Verpackungen gemäß der österreichischen Verpackungsverordnung. Seit Jänner 1995 bin ich zusätzlich Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Verbundmaterialien GmbH. Im Oktober 1996 wurde ich Vorstand der Österreichischen Kunststoff Kreislauf AG. Mit Juni 1999 übernahm ich die Funktion des Chairman der EPRO-European Association of Plastics Recycling and Recovery Associations, eine Organisation, die auf meine Initiative hin entstanden ist. Seit Dezember 2000 übe ich die Funktion des Vice-Chairman, der genannten Organisation, aus. Dieser Verband von Organisationen aus zehn europäischen Ländern kümmert sich um die Verwertung von Kunststoffen und Verpackungen. Mit Mai 2000 übernahm ich die Funktion der Geschäftsführerin der Österreichischen Kunststoff Kreislauf Service GmbH. Dieses Unternehmen hat die Aufgabe, sich mit dem Aufbau von Verwertungsstrukturen für Kunststoff-Abfälle aus den Bereichen Elektro-Elektronik-Altgeräte, Bau- und Landwirtschaft sowie Automobil- und Möbelindustrie zu beschäftigen.

Zum Erfolg von Andrea Ecker

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Darunter verstehe ich, daß man seine Ziele, welche über dem Durchschnitt liegen, mit optimalem, persönlichem Einsatz erreicht. Dies gelingt durch Identifikation mit der Tätigkeit. Zielstrebigkeit habe ich bereits von zu Hause mitbekommen. Für mich war und ist es wichtig, immer etwas zu bewegen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich wundere mich immer, wenn mich Personen fragen, wie ich das alles geschafft habe, denn eigentlich ist ja alles ganz einfach, wenn man nur einen logischen Schritt nach dem anderen setzt; obwohl ich auch sehr viel aus dem Bauch heraus agiere. Aber das meiste, was ich in den Angriff nehme, gelingt mir. Mir fallen pausenlos neue Dinge ein, aber Kreativität alleine reicht nicht aus. Es gehört auch sehr viel persönlicher Einsatz dazu. Dies alles zusammen hat sicherlich geholfen, daß ich in dieser, von Männern dominierten Branche, akzeptiert werde, und anerkannt bin. Auch eine positive Einstellung zum Leben und somit auch zum Beruf, der mein Leben ist, gehört dazu, sonst gibt es keinen Erfolg.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Mit dem Thema Recycling hatte ich mich seit 1985 intensiv beschäftigt, da es auch ein persönliches Anliegen von mir ist. Ich kann behaupten, daß mein Beruf mein Hobby ist. Somit gelingt mir vieles, wobei Freude an der Tätigkeit eine wesentliche Triebfeder darstellt. Dies geht so weit, daß ich sehr oft auch am Wochenende und in der Nacht arbeite.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Neben der fachlichen Kompetenz zählt für mich, daß der Mitarbeiter als Mensch in das bestehende Mitarbeiterteam passen muß. Dafür habe ich bis jetzt fast immer das richtige Gefühl gehabt. Wichtig ist, daß man auch Gefühle zulassen sollte, dies trägt auch zu einem positiven Betriebsklima bei.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Durch Beispielwirkung. Aufgrund des positiven Betriebsklimas freue ich mich jeden Tag wenn ich ins Büro komme, auf meine Mitarbeiter. Ich glaube auch, daß ich die richtigen Mitarbeiter ausgewählt habe. Ich bin für sie jederzeit erreichbar und meine Türe steht immer offen, was den Nachteil hat, daß man mit seinen eigenen Aufgaben manchmal schwer fertig wird. Andererseits hat man aber zufriedene Mitarbeiter.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zum Erfolg im Berufsleben gehört auch ein gut funktionierender privater Bereich, welcher aus einer harmonischen Partnerschaft resultiert. Hier liegt eine Wechselwirkung vor, denn ein positives Privatleben wirkt sich auch gut auf den beruflichen Alltag aus, und umgekehrt.

Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?

Man hört immer wieder neue Ideen und Geschichten. Vor kurzem habe ich in Washington neue Projekte kennengelernt, welche wir in Europa bzw. Österreich versuchen werden, zu realisieren. In Europa können wir sehr viel dazulernen. Unser Hauptaugenmerk richtet sich darauf, daß wir den anderen etwas beibringen, wo wir unser Know-how einbringen können.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Überdurchschnittliches Engagement, Kreativität, eigene Ideen einbringen, Visionen zulassen, Mut und Selbstvertrauen haben.