Zur Karriere von Bruno Wildburger

Wie war Ihr Werdegang?
Nach der Matura wurde ich zum Militär eingezogen und war sechs Jahre, bis zum November 1946, als Soldat im Zweiten Weltkrieg tätig. Ich wurde in Danzig der Deutschen Marine zugeteilt und arbeitete als Kontrollor in einer Waffenfabrik in den Jahren 1940-42. Ende 1942 wurde ich dann nach Hammerfest zu einer Baukompanie abkommandiert. In der Zeit von Mai 1945 bis November 1946 räumte ich Minen im nördlichen Atlantik. Anschließend kehrte ich nach Hause, nach Gmünd, zurück und übernahm den elterlichen Betrieb, eine Rauchfangkehrerfirma. Dies veranlaßte mich auch 1947 die Meisterprüfung zu machen. Aus privaten Gründen übersiedelte ich aber 1948 nach Wien und trat bei einem Installationsbetrieb ein. Nach einigen Jahren wechselte ich zu einer großen Installationsfirma in St. Pölten, trennte mich aber von dieser Firma und machte mich 1963 in dieser Branche selbständig. Den derzeitigen Firmensitz kaufte ich 1965 und erweiterte meinen Betrieb stetig, so daß ich 1973 insgesamt 100 Arbeiter und Angestellte hatte. Ich bin stolz darauf, daß ich diese Zahl bis zum heutigen Tage halten kann. Ich habe im Durchschnitt 15 Lehrlinge beschäftigt und bilde auch Technische Zeichner aus. Unsere Baustellen befinden sich in Wien und Niederösterreich. Wir betreuen sehr viele Industrie-, aber auch Wohn- und Genossenschaftsbauten. Der Bau der neuen Landesregierung war eine von den größten Baustellen, die wir in den letzten Jahren hatten.

Zum Erfolg von Bruno Wildburger

Was ist für Sie persönlich Erfolg? Darunter verstehe ich, daß die Arbeit, die ich für den Kunden leiste, bestens ausgeführt, und von ihm auch anerkannt wird.Sehen sie sich selbst als erfolgreich? Mittelmäßig.Was war für Sie die wichtigste Entscheidung, die zu Ihrem jetzigen Erfolg geführt hat? Dies war sicherlich mein Entschluß mich selbständig zu machen, muß aber dazu sagen, daß ich durch die Enttäuschung, die ich in meiner letzten Anstellung erfahren habe, zu diesem Schritt bewegt wurde.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Zusätzlich zu meinem Wissen und Können bringe ich eine hohe Einsatzbereitschaft mit. Ich helfe dem Kunden bei allen seinen Problemen und baue durch Hilfsbereitschaft großes Vertrauen zu ihm auf.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ich bete jeden Tag, daß ich keinem meiner Mitarbeiter, keinem Kunden oder anderen Menschen etwas zuleide tue.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Bei Lehrlingen: a) ich erkundige mich immer über das Elternhaus oder das soziale Umfeld, aus dem die Person kommt; b) ich diskutiere mit dem Kandidaten und rede auch mit ihm/ihr über die Schule und über den Sport den er/sie ausübt; c) wenn mir Antworten zusagen entscheide ich mich positiv. Bei Arbeitern: a) erbitte immer Referenzen und frage auch oft nach; b) erkundige mich nach seinen Baustellen und wie lange er bei der Firma gewesen ist; c) auch interessiere ich mich für seine Familie und erkundige mich, ob er auch sonntags und nachts arbeiten kann (wichtig). Ich muß sehen, ob die Person Freude an der Arbeit hat.Wie motivieren sie diese? Vor allem durch Lob. Ich motiviere sie auch dadurch, daß ich interessante und große Kunden für die Firma akquiriere. Ich vermittle ihnen auch meine Arbeitsweise, ich lasse sie teilhaben an meinen Arbeitsvorbereitungen und Ausführungen.Wie gehen sie mit Niederlagen um? Niederlagen motivieren mich noch mehr, um mein gestecktes Ziel zu erreichen. Ich bin nie darüber deprimiert, im Gegenteil, ich analysiere die Situation und mache es das nächste Mal besser.Woher schöpfen sie Ihre Kraft? Aus der Jagd und aus der Beobachtung der Natur und der in ihr verborgenen Schöpfung. Ich kann dabei komplett abschalten. Meine liebsten Naturgebiete sind bei Stift Lilienfeld, Hohenstein, Unterberg und Waldviertel (Gmünd). Persönliche Zielsetzung. Was wollen Sie noch gerne erreichen? Ich habe den Wunsch, daß die Firma in gute Hände übergeht und die älteren Mitarbeiter noch bis zur Pensionierung arbeiten können.Wie definieren sie
Ihr Lebensmotto?
Nach Möglichkeit immer lustig und freundlich zu sein und nicht nachtragend.Was ist Ihr persönliches Erfolgsrezept? Freude an der Arbeit haben.Haben Sie Vorbilder: Ja, das war einer meiner früheren Chefs bei einer Firma in Wien, Hr. Ing. Grimm. Er konnte sein Wissen sehr gut weitergeben. Ich habe sehr viel von seiner Erfahrung profitiert und sie hat reiche Früchte getragen. Welche Empfehlungen bezüglich Erfolg möchten Sie gerne (an die nächste Generation) weitergeben? Lernen (Wissen und Können), Spaß haben an der Arbeit, Reserven bilden und das verdiente Geld verleben!