Zur Karriere von Peter Rustler

Was waren die wesentlichen Stationen Ihrer Karriere? Nach der Matura begann ich an der Wiener Universität mit dem Studium der Rechtswissenschaften. Der Abschluß erfolgte mit der Sponsion im Jahre 1960. Anschließend absolvierte ich das Gerichtsjahr an Wiener Gerichten und schlug die Konzipientenlaufbahn ein, welche damals sieben Jahre dauerte. Schließlich legte ich die Rechtsanwaltsprüfung ab, und 1968 erfolgte der Eintrag in die Liste der Rechtsanwälte. Bereits während des Studiums arbeitete ich im elterlichen Betrieb. Die Gebäudeverwaltung wird seit 1935 und die Rechtsanwaltskanzlei seit 1938 als Familienbetrieb geführt.

Zum Erfolg von Peter Rustler

Was verstehen Sie unter beruflichem Erfolg? Einerseits, jene Klientel zu bekommen, die man als Qualität bezeichnen kann; darüber hinaus in der Branche einen Namen zu haben. Neben der fachlichen Kompetenz ist es für einen Anwalt wichtig, analytische Fähigkeiten zu besitzen, das heißt, egal was einem vorgelegt wird, gilt es, die rechtlich relevanten Punkte herauszufinden.
Woher kommt die innere Triebfeder?
Dies hat mit der Herausforderung zu tun, jemand anderem in gewissen Situationen helfen zu wollen. Besonders Laien sind in juristischen Problemen hilflos.Welchen Tip können Sie der nächsten Generation mitgeben? Wichtig ist, neben dem Studium (Rechtswissenschaften) eine wirtschaftliche Ausbildung zu erhalten. Sinnvoll erscheint mir, etwa eine Fachhochschule zu besuchen, wobei die Situation derer noch in den Kinderschuhen steckt. Ein Jus-Studium gepaart mit wirtschaftlicher Praxis ist sehr wichtig und durchaus sinnvoll, auch ein Postgraduate-Studium.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, das Wachstum im Bereich der Hausverwaltung ist beträchtlich. Es gelang uns, am Markt eine sehr gute Position einzunehmen. Auch die Rechtsanwaltskanzlei spezialisierte sich und erreichte auch einen bekannten Namen in dieser Branche.Wie sehen Sie die Bereiche Beruf und Privatleben? Wenn man eine Ehefrau hat, die sich in Geduld übt, ist es optimal; wenn dem nicht so wäre, würde es im Privatleben zu Problemen kommen. Da die Anwaltstätigkeit ein Dienstleistungsjob ist, muß man für die Klienten immer vorhanden sein, das heißt, fallweise auch am Wochenende und oft am Abend noch zu arbeiten. Der zeitliche Druck seitens der Klienten nimmt immer mehr zu. Auch die Konkurrenz wird immer größer und wird auch noch zunehmen, weil die jungen Absolventen, die nicht mehr beim Vater Staat beschäftigt werden, immer mehr in den Freien Beruf drängen.Wie sehen Sie die Situation mit den Mitbewerbern am Markt? Mitbewerber gibt es eine ganze Reihe. Man kennt sich und darüber hinaus gibt es junge Konkurrenz. Von dieser wird man massiv unter Druck gesetzt, da die jungen Kollegen, die in den Markt hineinkommen wollen, genötigt sind ihre Leistungen günstiger anzubieten. Wir werden seitens der Notariate ebenfalls unter Druck gesetzt, das heißt, daß die Notare zum Beispiel gewisse Leistungen billiger anpreisen. In den letzten dreißig Jahren haben die Rechtsanwälte gegenüber den Wirtschaftstreuhändern viel an Terrain verloren. Früher waren sie Steuerberater und heute sind manche Großunternehmer, die das komplette juristische Spektrum abdecken und selbst Anwälte beschäftigen.