Zur Karriere von Gerhard-Hermann Edi

Wie war Ihr Werdegang?
Nach der Pflichtschule in Lilienfeld besuchte ich die dreijährige Fachschule für Uhrmacher in Karlstein in Niederösterreich. Diese Schule schloß ich mit der Gesellenprüfung ab und arbeitete anschließend bei meinem Onkel in dessen Uhrmacherbetrieb in Lilienfeld. Nach weiteren zwei Jahren ging ich wieder nach Karlstein und legte dort die Meisterprüfung für das Uhrmachergewerbe ab. Dann ging ich zum Bundesheer und nachher heiratete ich. Die Eltern meiner Frau betrieben auch ein Uhren-Fachgeschäft, in Schärding. In diesem Unternehmen begann ich dann zu arbeiten. 1968 wollte ich Erfahrungen sammeln, mich beruflich verändern und so arbeitete ich für einen Uhren-Großhandel in der Bundesrepublik Deutschland. Dort war ich Abteilungsleiter für Maschinen und Ersatzteile. 1973 ging meine Schwiegermutter in Pension und ich übernahm gemeinsam mit meiner Ehefrau diesen Betrieb in Schärding. 1975 ging mein Onkel in Pension und ich übernahm auch diesen Betrieb. Seit diesem Zeitpunkt betreibe ich beide Unternehmen parallel.

Zum Erfolg von Gerhard-Hermann Edi

Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Erfolg ist für mich dann gegeben, wenn ich meine Ziele durch Strebsamkeit und hohem persönlichem Engagement erreiche.Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Ich arbeite sehr viel und bemühe mich auch persönlich intensiv um meine Kunden. Da ich oftmals in der Öffentlichkeit präsent bin, werde ich gesehen und dies erinnert die Bevölkerung an mein Unternehmen. Ich spreche zu diesen Anlässen nicht nur mit der Prominenz, sondern mit allen Leuten. Dies bringt mir immer wieder neue Kunden. Es muß aber auch die von uns geleistete Arbeit von höchster Qualität sein. Nur so entsteht positive Mundpropaganda. Würde man nicht gute Arbeit leisten, würde die Mundpropaganda dem Geschäft und der wirtschaftlich Entwicklung schaden.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Ich wollte ursprünglich Zeitnehmer bei verschiedenen Veranstaltungen, im besonderen im Sport, werden. Durch die persönliche Entwicklung der Betreiber der Betriebe in Lilienfeld und in Schärding konnte ich dann die Geschäfte übernehmen.Spielt die Familie beim Erfolg eine Rolle – welche? Nachdem meine Ehepartnerin selbst Uhrmacher ist, versteht sie die Problematik in diesem Gewerbe. Dadurch ist sie mir meine große Hilfe bei der Leitung der Unternehmen.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Zuerst bespreche ich mit dem Bewerber seine Vorstellungen und Erwartungen. Ich achte nur in bescheidenem Maß auf die Zeugnisse, entscheide nach dem Gefühl und vereinbare mit dem Bewerber eine Probezeit. Nach Beendigung der Probezeit und der daraus gewonnenen Erkenntnisse entscheide ich endgültig. Mit dieser Vorgangsweise habe ich sehr gute Erfahrungen.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Anerkennung bekomme ich eher selten, weil unsere Kunden mit qualitativ hoher Arbeit rechnen und dafür auch bezahlen. Wenn man mich lobt, freue ich mich darüber, erkenne daraus, gute Arbeit geleistet zu haben und gebe diese Anerkennung auch an meine Mitarbeiter weiter.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Ich schöpfe meine Kraft aus der Freizeit. In meinem Wochenendhaus arbeite ich auch stark körperlich und betreibe etwas Sport.Persönliche Zielsetzung, was wollen Sie gerne erreichen? Mein nächstes Ziel ist die Übergabe der Betriebe, wahrscheinlich an meine Tochter.Haben Sie ein Vorbild? Meine Vorbilder sind die ehemaligen Politiker Figl und Raab.Welchen Ratschlag für den Erfolg würden Sie gerne an die nächste Generation weitergeben? Zur Zeit ist es so, daß die goldenen Zeiten im Uhrmachergewerbe vorbei sind. Die Billiguhren aus dem Fernen Osten und die Novellierung der Gewerbeordnung, nachdem Uhren bereits überall verkauft werden dürfen, haben die Entwicklung unserer Betriebe stark eingeschränkt. Uhren werden aus dem Fernen Osten nicht mehr per Stück, sondern per Kilogramm gekauft. Der Preis ist völlig verfallen und ich kann bei bestem Willen niemand empfehlen einen Betrieb mit dem Handel von Uhren zu eröffnen. Es gibt allerdings einige interessante Geschäftsfelder, in denen man noch erfolgreich sein kann: Die Microelektronik, die industrielle, oder die mechanische Zeitmessung.