Zur Karriere von Manfred Raetz

Wie war Ihr Werdegang?
Ich machte eine dreijährige Raumausstatter-Lehre in Murnau. Anschließend absolvierte ich eine fünfjährige Gesellenzeit und schnupperte etwas in die Schreinerei hinein. Ich war dann noch kurze Zeit Handelsvertreter und machte dann meinen Meister. 1990 machte ich mich selbständig. Ich habe drei feste Mitarbeiter und bilde auch aus.

Zum Erfolg von Manfred Raetz

Was bedeutet für Sie Erfolg? Natürlich möchte jeder auch finanziell erfolgreich sein. Das ist die Basis, um ein Geschäft führen zu können, aber Erfolg ist für mich, daß ich für mich zufrieden bin mit dem, was ich mache. Wie der Laden für mich ausschaut, wie ich mich präsentiere, wie ich mit den Kunden zurechtkomme. Erfolg bedeutet auch, ein Ansehen zu haben. Erfolg ist auch, privat freier zu sein. Die Möglichkeit zu haben, selbst Entscheidungen zu treffen, seine eigenen Ideen zu verwirklichen - das ist für mich Erfolg.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ich denke, es ist der sehr starke persönliche Kontakt zu meinen Kunden. Dann spielt mit Sicherheit auch die eigene Persönlichkeit eine Rolle. Ich bin sehr kontaktfreudig und kann sehr gut zuhören. Sicherlich spielen auch Fleiß, Pünktlichkeit und sehr gute Arbeit eine wichtige Rolle. Eine Vertrauensbasis zu den Kunden ist wichtig. Die Kunden wissen, daß sie sich auf mich verlassen können.Wie gehen Sie mit Rückschlägen um? Das kommt natürlich auch auf die Art des Rückschlages an. Für mich ist es sehr wichtig, Berufliches und Privates streng zu trennen. Ich trage berufliche Probleme grundsätzlich nicht mit nach Hause und bespreche sie auch zu Hause nicht - und umgekehrt. Im Laufe der Jahre lernt man natürlich auch, mit beruflichen Problemen besser umzugehen. Ich mache mir heute nicht mehr so viele Gedanken wie früher. Ich nehme es einfach so, wie es kommt. Ich versuche, gelassen mit Problemen umzugehen und sie so gut wie möglich zu lösen. Und dann versuche ich, die Sache zu vergessen. Denn mehr kann ich schließlich nicht tun.Welche Rolle für den Erfolg spielt die Familie? Die Familie motiviert mich sehr stark. Schließlich hat man ja auch eine gewisse Verantwortung für die Familie. Wenn es beruflich nicht läuft, hat das natürlich irgendwann auch Auswirkungen auf das Privatleben.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Anerkennung spielt eine sehr große Rolle. Denn das ist natürlich auch eine starke Motivation. Irgendwie lebe ich auch von der Anerkennung der Kunden. Das ist meine Empfehlung, sozusagen meine Visitenkarte.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus meiner Familie und auch aus meinem Ehrgeiz.Was sind Ihre Ziele, was wollen Sie erreichen? Mein Ziel ist, daß der Betrieb so kontinuierlich läuft, daß ich noch etwas mehr Zeit für private Dinge habe. Die Schwierigkeit dabei ist, die entsprechenden Mitarbeiter zu finden, die die Verantwortung übernehmen wollen und auch können. Um dann eben auch mehr Dinge delegieren zu können.Haben Sie einen Ratschlag für den Erfolg? Fleiß und Liebe zum Beruf, das muß man haben. Der Beruf ist vom Handwerklichen her sehr anstrengend. Außerdem braucht man auch eine gewisse Kraft für diesen Beruf. Natürlich gehört auch Glück dazu. Und man braucht viele soziale Kontakte und zum Teil braucht man auch Beziehungen. Oft reicht es einfach nicht, nur gut zu sein. Man sollte nicht zu groß einsteigen, eventuell auch bereits vorhandene Betriebe übernehmen. Man muß besonders aufs Finanzielle schauen und sparsam sein. Außerdem braucht man Durchhaltevermögen. Und man muß bereit sein, sehr viel zu arbeiten - 16, 18 Stunden am Tag sind gerade am Anfang keine Seltenheit.