Zur Karriere von Karolin Hirsch-Aschgan

Wie war Ihr Werdegang?
1979-1982 Bundesgymnasium St. Martin in Villach. Von 1983-1986 Höhere Bundeslehranstalt für Wirtschaftliche Frauenberufe in Villach. Von 1987-1991 Eigenständige Führung der Boutique Primavera (Einkauf, Verkauf, Dekoration). Zwischen 1991-1992 besuchte ich einen Italienisch Kurs und absolvierte eine EDV-Ausbildung. 1993 begann ich bei der Firma Bruno de Cillia (Generalimporteur für Österreich der Automobilmarken Aston Martin, Bugatti, Lamborghini, Maserati). Meine Tätigkeit bezog sich auf Handels-Korrespondenz (Italienisch und Englisch), Selbständige Verzollung der Autos, Fakturierung, Buchhaltung. Danach ging ich zur Firma Franz Moser, Handelsunternehmen für Maschinen im metallbearbeitenden Sektor. In dieser Zeit absolvierte ich einen Schweißkurs und diverse Schulungen für Ein- und Verkauf. 1995 begann ich im Betrieb meines Vaters und war verantwortlich für Einkauf und Controlling. 1996 gründete ich mit meinem Bruder Andreas Hirsch, unser eigenes Unternehmen, Edelsteinuhrenproduktion GmbH. Unser Schwerpunkt liegt bei Uhren für die Industrie mit individuellem Logo. Mir unterliegen die Bereiche Controlling, Buchhaltung und Einkauf.

Zum Erfolg von Karolin Hirsch-Aschgan

Was ist für Sie persönlich Erfolg? Erfolg ist für mich das Vorherrschen eines angenehmen Betriebsklimas. Jeder Mitarbeiter von uns hat viele Freiheiten und Kompetenzen, jedoch auch die Verantwortung für seine Tätigkeit zu tragen. Erfolg ist eine individuelle Sicht der Dinge. Ich möchte am Ende meines Lebens sagen können, daß ich meinen Weg gegangen bin und daß ich mein bestes gegeben habe.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich glaube, daß wir am richtigen Weg sind. Wir begannen vor vier Jahren und ich wollte niemals abhängig sein. Weder Banken noch Investoren, können unsere Entscheidungen anzweifeln, da unsere Devise langsam aber gesund zu wachsen, immer schon der beste Weg war, um erfolgreich arbeiten zu können.Wie verbinden Sie Familie und Beruf? Das ist sehr schwierig! Ich habe Gott sei Dank die Hilfe meiner Mutter, die mich sehr unterstützt und dadurch war es möglich, daß ich nach der Geburt meiner Tochter überhaupt weiterarbeiten konnte. Ich habe gut organisierte Tagesabläufe und bin zu jeder Zeit, die Person, die ich zu sein habe. Dies bedeutet, Unternehmerin, Mutter und Ehefrau in der Weise zu verbinden, daß die jeweilige Situation mich so erfüllt, daß ich immer mit den Gedanken in der Person verweile, bis ich eine neue Position einnehme.Wie treffen Sie Entscheidungen? Durch planen, analysieren der Situation, über die Zielsetzung und Erkennen des richtigen Weges. Richtig entscheiden ist ein Lernprozess und es bedarf einiger Erfahrung um richtig entscheiden zu können.Was möchten Sie persönlich noch erreichen? Ich möchte in den nächsten zehn Jahren, das Unternehmen zu einem weltweit anerkannten Unternehmen ausbauen. Ich möchte mich ständig weiterentwickeln und immer für meine Familie da sein.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter an? Qualifikation bedeutet nicht unbedingt nur die Ausbildung, sondern ich untersuche den gesamten Lebensweg der BewerberInnen. Wir haben eine zwei bis dreimonatige Probezeit und nach dieser Zeit wissen wir, ob eine Anstellung sinnvoll ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bringe meinen MitarbeiterInnen so großes Vertrauen entgegen, daß sie sich entwickeln können. Dies stellt Motivation für sie dar, die Mitarbeiter benötigen um ihr Bestes zu geben. Unsere Mitarbeiter sind mit allen Konsequenzen voll für ihre Tätigkeit verantwortlich. Ich sehe unsere Mitarbeiter als Familienmitglieder und wir sprechen in Du Form miteinander.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Aus Niederlagen lernt man. Wenn immer alles in Ordnung ist, kann ich mich nicht entwickeln, kann nichts lernen und stagniere. Ich bin ein sehr temperamentvoller Mensch, und habe durch Niederlagen gelernt, mein Temperament zu zügeln. Ich konnte oft nächtelang nicht schlafen, im Laufe der Zeit lernte ich mich auf die Hauptsächlichkeit zu konzentrieren und Nebensächlichkeiten als das anzuerkennen, was sie darstellen. Diese tägliche Prioritätsliste und die wöchentliche Zielplanung hilft uns allen diese Ziele zu erreichen.Spielt Anerkennung eine Rolle für Sie? Die Meinung der Menschen, die ich schätze ist mir wichtig, aber nicht die Meinung der Allgemeinheit.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Aus meinem Reithobby , da ich mich da auf die Verbundenheit zur Natur konzentrieren kann. Von daher schöpfe ich meine Kraft. Ich kann mein Potential nur entfalten, wenn ich es schaffe mich immer wieder zu entspannen und am besten entspanne ich mich bei meinem Pferd und bei meinen Hunden.Haben Sie ein Lebensmotto? Mein Lebensmotto ist Niemals aufhören zu lernen und nur durch mich selbst zu wachsen.
Haben Sie Vorbilder?
Ein großes Leitbild ist mein Onkel Kurt Hirsch. Seine Art ein Unternehmen zu führen war das faszinierendste, was ich je an Menschenführung sah. Von ihm lernte ich auch, daß ich immer nur so stark wie mein schwächstes Glied im Unternehmen sein konnte. Ideenreichtum und die Sicht nach vorne, kann ich nur aus mir selbst schöpfen.Welche Empfehlung für den Erfolg wollen Sie an die erfolgswillige nächste Generation weitergeben? Offen sein für neue Errungenschaften, niemals aufhören zu lernen und das Wichtigste: an sich zu glauben, da es immer einen Weg gibt, der zur Lösung führt.