Zur Karriere von Bernhard Seifert

Was waren die wesentlichen Stationen Ihrer Karriere? Nach der Mittleren Reife, die ich in Hamburg machte, begann ich mit der Lehre als Mineralöl-Kaufmann bei der Deutschen Shell in Frankfurt. Anschließend war ich als Sachbearbeiter im Verkauf bei der Niederlassung in Ludwigshafen tätig. Danach habe ich bei der Bundeswehr gedient und zwar bei der Marine, denn als Norddeutscher fühlt man sich mit der Nordsee verbunden. Nach dieser Zeit war ich als Verkaufs-Sachbearbeiter in Hamburg für den Bereich Industrie und Schmiermittel tätig. Anschließend absolvierte ich die Ausbildung zum Bezirksleiter im Industriegeschäft für Schleswig-Holstein. Von 1976 bis 1981 wurde mir das Training der Vertriebspartner in der Bundesrepublik Deutschland anvertraut, das heißt, wir trainieren unsere Vertriebspartner in den Bereichen Marketing, Verkauf und Betriebswirtschaft. Ich gestaltete die Seminare selbst und führte diese auch aus. Da ich diese Tätigkeit fünf Jahre praktizierte, das heißt, daß ich von zu Hause weg war, zog es mich wieder nach Hamburg; ich beschäftigte mich mit dem Marketing für den Schmiermittel-Bereich, wie Hydraulik- und Turbinenöle. Dann kam die Weiterentwicklung für mich als Verkaufsleiter für das Gebiet Niedersachsen, Hessen und Ost-Westfalen. Die Höhepunkte waren dabei die Kontakte mit Volkswagen und Conti. Dies war eine große Herausforderung; nach zwei Jahren (1988) wurde ich Leiter der Handelsabteilung der Deutschen Shell. 1990 erfolgte die Wiedervereinigung zwischen Ost- und West-Deutschland. Bei dieser Gelegenheit kam die nächste Herausforderung auf mich zu, das heißt, die Deutsche Shell ging mit dem damaligen Schmierstoff-Hersteller Mineralölwerke Lützgendorf, später Addinol-Werke GesmbH eine Kooperation ein, und wir übernahmen die Vermarktung der Produkte, da die Addinol-Werke GesmbH damals keinen eigenen Vertrieb hatte. Nach zwei Jahren kam ich wieder nach Hamburg zurück, wo ich das Produkt-Management für alle Schmiermittel leitete. 1998 übernahm ich die Handelsabteilung und ein halbes Jahr später bekam ich die Möglichkeit, als Commercial Manager zur Shell Austria AG zu gehen. Dies war, nach 37 Jahren bei der Deutschen Shell, eine große Herausforderung für mich, die ich auch am 1. Juli 1999 annahm.

Zum Erfolg von Bernhard Seifert

Was verstehen Sie unter Erfolg? Unter Erfolg verstehe ich, daß man einerseits seine Ziele erreicht, wobei Freude und Spaß an der Tätigkeit für mich sehr wichtig ist. Ebenso zählt die Selbstbestätigung, denn ohne diese kann man den Job nicht ausüben, weil er zu intensiv ist. Die Ziele, die es zu erreichen gilt, sollten eine Herausforderung sein. Für diese Tätigkeit ist neben der fachlichen Kompetenz ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit notwendig. Daß man für eine Karriere Selbstdisziplin braucht, versteht sich von selbst.Woher kommt die Triebfeder? In erster Linie ist es die Neugierde und auch die Selbstbestätigung, um sich zu beweisen, daß man es schafft, obwohl man anfangs nie sicher sein kann, ob es etwas bringt oder nicht.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Wenn ich mein bisheriges Berufsleben betrachte, so glaube ich, daß ich in allen Funktionen, die ich ausübte, erfolgreich war. Dies teilte mir mein Umfeld mit, bzw. bestätigte es mir. Das gibt einem Kraft und Motivation für neue Herausforderungen.Wie lebt es sich mit den Mitbewerbern am Markt? Man muß sich mit den Konkurrenten auseinandersetzen und sehen was sie machen. Wichtig ist, daß man selbst seine Stärken kennt und diese auch gezielt am Markt realisiert.Wie sehen Sie die Bereiche Beruf und Privatleben? Es ist nicht einfach diese Bereiche unter einen Hut zu bringen. Es ist wichtig, daß man einen Ehepartner hat, der dafür großes Verständnis aufbringt. Dies kann aber nur entstehen, wenn die übrigen Familienmitglieder sehen was der Vater macht, dies sinnvoll ist und ihm auch Spaß bereitet. Es ist schön, nach Hause zu kommen, in ein Heim, in dem man sich wohlfühlt. Dies ist für das Krafttanken sehr wichtig, ebenso wie der Rückhalt und die Sicherheit in der Familie.Was war Ihnen wichtiger, die Tätigkeit oder die Position? Eindeutig die Tätigkeit. Der Kontakt mit den Mitmenschen zählt. Die Position nützt einem nicht, wenn man diese nicht ausfüllen kann. Gerade in Österreich zählt eine Position noch sehr viel, aber auf Dauer betrachtet nützt einem die Position nichts, wenn dabei die innere Befriedigung, sowie Erfolg und Anerkennung fehlen.