Zur Karriere von Viatcheslav Vdovitchenko

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Mein Vater war Jurist und meine Mutter Ärztin. Nach Abschluß der Schule trat ich bei der Marina-Universität ein und bildete mich im Fachmanagement aus. Nach Absolvierung dieser Ausbildung wurde ich bei der Sowjetischen Donau-Reederei aufgenommen, wo ich den Weg vom Angestellten im Mittelmanagement bis zum ersten Vizepräsidenten ging. Diese größte Reederei an der Donau hatte 27.000 Mitarbeiter und verfügten nicht nur über eine Donau-, eine Hochsee- und eine Ozeanflotte, sondern auch über Passagierschiffe. Die Zusammensetzung der Reederei bestand aus drei Seehäfen, zwei Schiffsreparaturwerften und der ganzen sozialen Infrastruktur. 1985 avancierte ich zum Vizepräsidenten des Handelsseehafen von Izmail, sowie zum Vizepräsidenten der Sowjetischen Donau-Reederei. Aufgrund meiner Leistungen und meiner Position bot man mir eine Ausbildung in Moskau an, die in der damaligen UdSSR als eine Kaderschmiede zu sehen war. Diese Ausbildungsanstalt hieß Akademie der Volkswirtschaft, die dem Sowjetischen Ministerrat untergeordnet war, und wo man jährlich 100 Hörer aufnahm. Diese zweijährige Ausbildung schloß ich mit Auszeichnung ab und schrieb parallel dazu meine Doktorarbeit. 1991 schaffte man in der UdSSR das Monopol des Außenhandels ab, was die Notwendigkeit hervorrief, den Kunden näher zu kommen und sich in der Welt zu etablieren. So wurde 1991 die Danube Shipping Management Service GmbH gegründet. Man bestellte mich zum Präsidenten und ich baute die Firma mit auf. Unsere Schwerpunkte sind sowohl Transporte auf der Donau, als auch in Übersee. Unter unseren Kunden sind viele renommierte österreichische Unternehmen, wie z.B. Voest-Alpine, Stahl-Linz, Panalpina, Schenker, Kühne & Nagel, Express und noch viele andere. Wir haben das Vertrauen am Markt gewonnen und sind bestrebt, weiterhin unser Bestes zu geben. Solche Ereignisse wie das Embargo gegen Jugoslawien oder das Sprengen der Brücken bei Novi Sad beeinträchtigten natürlich unsere Aktivitäten, aber umso wichtiger ist es, sich intensiver für die gestellten Aufgaben einzusetzen.

Zum Erfolg von Viatcheslav Vdovitchenko

Was bedeutet für Sie Erfolg? Geschäftlich in jenen Sachen zu reüssieren, die man als Lebensaufgabe sieht. In meiner Branche sind das Millionen von Cargos, die Steigerung der Umsätze, die für mich als ein Spiegel des Vertrauens der Kunden an uns zu sehen ist. Mein größtes Kapital und mein größter Erfolg sind die Menschen, mit denen ich kommuniziere.Was ist der Schlüssel Ihres Erfolgs? Umgang mit Menschen und Zuverlässigkeit. Ich verspreche nie etwas, was ich nicht halten kann. Ich bin stolz darauf, daß ich in meinem Leben das Vertrauen keines Menschen mißbrauchte.Wie definieren Sie Ihren Führungsstil? Ich sehe mich als Leader und nicht als Chef. Das bedeutet, mir ist es wichtig meine Mitarbeiter von der Richtigkeit unserer Strategie zu überzeugen und nicht sie zu zwingen etwas zu tun, weil sie mir untergeordnet sind. Jeder Mitarbeiter ist für mich eine Persönlichkeit und nicht nur eine Nummer. Für mich ist von Bedeutung, den Mitarbeitern das Gefühl der Selbständigkeit und der daraus resultierenden Verantwortung zu geben, wobei mir bewußt ist, daß das letzte Wort mir gehört.Welche Rolle spielt die Familie? Meine Familie ist mir sehr wichtig und ich bin meiner Frau sehr dankbar, daß sie mich in allen meinen Anliegen unterstützt. Wir haben die gleiche Ausbildung und arbeiten beim gleichen Unternehmen - was Vor- und Nachteile mit sich bringt. Die Vorteile bedeuten, daß man sich aufeinander 100-prozentig verlassen kann, der Nachteil ist die Unfähigkeit zu Hause abschalten zu können.
Ihre Ziele?
Ich möchte einen aktiven Teil zur Wiedergeburt der Donau beitragen, die Entwicklung des Donautransports positiv beeinflussen und am internationalen Ruf dieses Flusses mitwirken. Es ist mir ein Anliegen, uns in einer geänderten politischen und ökonomischen Situation in Osteuropa zu etablieren.