Zur Karriere von Heidi Köpf

Wie war Ihr Werdegang?
Ich wurde in Salzburg geboren und ging dort zur Schule, dann besuchte ich in Wien die Handelsakademie, die ich wegen des Todes meines Vaters abbrechen mußte. Die Berufsberatung empfahl mir als Leistungsturnerin eine Ausbildung im Sportfachhandel. Die Ausbildung erfolgte bei Markus Meier. Mit 18 Jahren zog ich von Salzburg nach München und fand eine Stelle bei Sport Scheck. Obwohl ich bereits Fachverkäuferin war, lernte ich in dieser Firma noch viel dazu. Im Rahmen für Sport Scheck übernahm ich viele Reiseleitungen. 1970 bekam ich eine Stelle bei Sport Köpf. Drei Jahre später heiratete ich den Junior der Firma. Zusammen mit seinen Eltern haben wir dieses Geschäft weiter ausgebaut, und sind mit der Spezialisierung auf Langlauf, die Nummer 1, in ganz Deutschland.

Zum Erfolg von Heidi Köpf

Was bedeutet für Sie Erfolg? Erfolgreich sein ist, wenn man seine Sache gerne macht, dahinter steht, und sich mit seinem Lebenspartner versteht. Ich bin mit meinem Mann im Geschäft und im Privatleben zusammen und da ist es wichtig, miteinander klar zu kommen und geschäftliches und privates zu trennen. Man kann man von Erfolg sprechen, wenn die Angestellten gerne in die Arbeit kommen und der Umsatz stimmt.Was macht Ihren persönlichen Erfolg aus? Die Persönlichkeit, Größe des Geschäftes. Wir haben sehr viele Stammkunden, die nur zu uns kommen, weil sie hier in familiärer Umgebung bedient werden. Wenn man dann Bestätigung und Anerkennung der Kunden erhält, dann weiß man einfach, daß sich der ganze Aufwand gelohnt hat.Welche Rolle spielt die Familie für den Erfolg? Natürlich eine sehr große. Die Harmonie die zwischen uns herrscht, beeinflußt auch den geschäftlichen Erfolg. Mitentscheidend ist aber auch die Rolle der Schwiegereltern, mein Schwiegervater ist heute noch in der Firma tätig, und die Schwiegermutter hat mir die geschäftliche Verantwortung übertragen. Sie kümmert sich jetzt um die Familie, zum Beispiel in dem sie für uns kocht, wenn wir aus dem Geschäft kommen, was im Winter oft sehr spät ist.Hatten Sie Rückschläge und wie gehen Sie damit um? Für mich sind Rückschläge Probleme mit dem Personal, denn es ist mitausschlaggebend für den geschäftlichen Erfolg. Ich habe mir aber mit der Zeit abgewöhnt, mich darüber zu ärgern, oder mir Gedanken über das Personal zu machen, denn es gibt viele Mitarbeiter, die schon fast 30 Jahre dabei sind, und die eine andere Einstellung zur Arbeit haben als heutzutage üblich ist. Traurig ist nur, daß sie oft die Unfähigkeit der anderen ausgleichen müssen.Woraus nehmen Sie Ihre Kraft, Ihre Energie? Die Eltern meines Mannes haben sich mit sehr viel Mühe und Schweiß dieses Geschäft aufgebaut, da ist es unsere Pflicht, es weiter zu führen. Freude und Kraft gibt uns auch der Katalog, den wir selbst noch entwerfen, daß heißt, die Texte schreiben und die Produkte aussuchen. Es ist sehr mühevoll und kräfteraubend, aber die Anerkennung der Kunden ist dann die Bestätigung, daß sich die Mühe gelohnt hat.Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? Mein Sohn, der zur Zeit BWL studiert, soll eine geschäftstüchtige Frau finden, um in unsere Fußstapfen zu treten. Es war hier in dem Geschäft schon immer üblich, daß die Männer sich um die Hartware gekümmert haben, und die Frauen um die Textilien. Persönlich wünsche ich mit meinem Mann einen schönen Lebensabend verbringen zu können, geschäftlich soll es so weiterlaufen wie bisher. Haben Sie einen Ratschlag für den Erfolg? Man muß das, was man macht, gerne machen. Es hat keinen Sinn, wenn man etwas aus Zwang heraus tut. Weiterhin ist es wichtig, sich gute Warenkenntnisse zu verschaffen, und sich mit dem Personal gut zu verstehen.