Zur Karriere von Romana Fischer

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Nach der Hauptschule und dem Polytechnischen Lehrgang, machte ich eine dreijährige Ausbildung zur Friseurin, hauptsächlich im Herrensalon. Dann wechselte ich zu einer Kollegin, die sich selbständig machte, bei ihr habe ich Praxis im Damensalon erworben. Danach war ich noch fünf Jahre als Friseurgesellin im 3. Bezirk tätig, wo ich sehr selbständig arbeiten durfte. Während dieser Zeit besuchte ich abends den Meisterprüfungskurs, mit abschließender Meisterprüfung im Jahre 1987. Nach der ersten Babypause hatte ich 1991-93 nur ein Teilzeit-Arbeitsverhältnis. 1994 bekam ich meine zweite Tochter. Während der zweiten Babypause 1994-96 half ich immer wieder stundenweise meinem Vater im elterlichen Gasthaus aus. 1997 bekam ich einen 20 Stundenjob bei der Firma DM als Friseurin. Selbständig bin ich seit 1. Dezember 1999, hier in der Gudrunstraße 154 mit einem bereits seit 50 Jahren bestehenden Friseurgeschäft. An einem Wochenende renovierten mein Mann und ich etwas das Geschäft, brachte so meine persönliche Note hinein. Die Friseurgesellin, die schon 22 Jahre hier arbeitet und ihren Kundenstock hat, habe ich als Mitarbeiterin behalten. Meine Kunden aus dem 10. und 11. Bezirk hielten mir auch die Treue. Inzwischen erneuerte ich die Wasserleitungen und es stehen noch weitere Reparaturen an, bei denen mir mein Mann eine große Hilfe ist. Zur Zeit beschäftige ich zwei Gesellinnen und einen Lehrling. Der Kundenkreis besteht aus den verschiedensten Altersklassen. Dienstags und mittwochs sind unsere Senioren-Aktionstage.

Zum Erfolg von Romana Fischer

Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, weil ich in meinem Beruf glücklich bin und nichts anderes tun möchte. Außerdem habe ich mit nichts, bzw. einem Kredit begonnen und die zurückzuzahlende Summe des Kredits wird immer kleiner.Was ist
Ihr Erfolgsrezept?
Mein Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Auf Kundenwünsche gehe ich ein und berate sie ehrlich.Hatten Sie ein Vorbild? Eine frühere Chefin, weil sie ebenfalls mit nichts begonnen hat und unbeirrbar ihren Weg gegangen ist.Gibt es jemanden. ohne den Sie es nicht soweit geschafft hätten? Mein Lehrherr, weil er mich trotz meines Zeugnisses als Lehrling aufgenommen hat. Er hat an mich geglaubt, mir sehr viel Vertrauen geschenkt und mich selbständig arbeiten lassen. Er hat mich kürzlich hier im eigenen Geschäft besucht und ist sehr stolz auf mich.Wann waren Sie zuversichtlich, daß es mit dem Erfolg funktionieren würde? Gleich zwei bis drei Monate nach der Eröffnung. Das Geschäft ist von Anfang an gelaufen, so müßte es weitergehen.Wie gehen Sie mit Rückschlägen um? In so einem Fall bemühe ich mich um so mehr, sehe es als Herausforderung.Wie werden Sie von Freunden gesehen? Ganz normal, wie immer, es hat keine Veränderung gegeben, trotz erfolgreicher Selbständigkeit.Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern empfunden? Eigentlich als Kollegin, wir können nur im Team etwas schaffen.Ist Ihre Familie mit Ihnen zufrieden? Meine Kinder sehen mich jetzt seltener, sind aber recht stolz auf ihre Mutter. Mein Mann unterstützt mich wo er kann, ist jetzt auch mehr für die Kinder da, repariert alles was anfällt und ist auch recht stolz auf mich.Erfahren Sie Anerkennung? Ja, und sie motiviert mich.Woraus schöpfen Sie Kraft? In acht Jahren, wenn ich schuldenfrei bin, klappt das bestimmt viel besser. Kraft hole ich mir aus der Freizeit mit der Familie.Haben Sie noch ein Ziel? Ich möchte einen modernen Salon haben und schuldenfrei sein.Ihr Ratschlag für Erfolg? Mit wenig Personal und niedriger Miete beginnen, darüber hinaus sind Parkplatzmöglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel und Frequenz ganz genau zu prüfen. Mut und Optimismus gehören auch zum Erfolg.