Zur Karriere von Josef Stöger

Wie war Ihr Werdegang?
Nach der Pflichtschule und dem Polytechnischen Lehrgang trat ich in den elterlichen Betrieb ein, und begann zwei dreijährige Lehren als Kfz-Mechaniker und als Bürokaufmann. Nach der Lehre absolvierte ich den Präsenzdienst beim österreichischen Bundesheer und führte dann im Jahr 1982 eine Praxis aus. 1983 legte ich mit Erfolg die Meisterprüfung ab. 1986 gründete ich mit meinen Geschwistern eine neue Gesellschaft. Dieses Unternehmen floß im Jahr 1994 wieder in das bestehende Stöger-Unternehmen ein. Wir sind vier Geschwister und sind alle im Betrieb tätig.

Zum Erfolg von Josef Stöger

Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Der Erfolg besteht für mich, in der Gesellschaft anerkannt zu werden. Diese Anerkennung erfährt man durch fachliche Kompetenz und wirtschaftlichen Aufschwung. Wobei am Erfolg des Unternehmens meine Geschwister sehr wesentlich dazu beitragen. Während sich mein Bruder mit der Werkstatt, meine Schwester mit der Verwaltung beschäftigt, ist es meine Aufgabe, mich um den Handel und die Mitarbeiter zu kümmern.Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Mein Rezept ist der hohe persönliche Einsatz in Form von Arbeitszeit, und in Form von Kreativität und Fachwissen.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Wahrscheinlich ist es mein hohes persönliches Engagement. Für den Erfolg des Unternehmens sind wohl die Leistungen aller Geschwister verantwortlich.Strebten Sie Ihre jetzige Tätigkeit bereits in früheren Jahren an? Mein Vater baute dieses Unternehmen auf und rechnete in der Weiterführung mit seinen Kindern. Diesen Vorstellungen entsprachen wir und führen dieses Unternehmen im Sinne unseres Vaters weiter.Welche Einflüsse gab es bei der Berufswahl? Meine Eltern ließen mir in der Wahl meines Berufes und in der weiteren beruflichen Entwicklung freie Hand. Ich entschied mich aber dafür, im elterlichen Betrieb zu lernen und hier bis zur Übernahme zu arbeiten.Welche Rolle spielen Mitarbeiter in ihrer Karriere? Die Leitung des Unternehmens obliegt den Geschwistern. Wir sind uns aber dessen bewußt, daß der Betrieb nur so gut ist wie seine Mitarbeiter.Welche Rolle spielt die Familie in Ihrer Karriere? Durch meinen großen persönlichen Einsatz für das Unternehmen litt das Familienleben stark. Im Jahr 1988 erfuhr ich von meinem Arzt, daß ich Krebs habe. Die letzten Jahre waren nicht nur für mich, sondern auch für die Familie eine besonders schwierige Zeit. Seit dem heurigen Jahr bin ich wieder vollständig genesen, und seit April wieder im Unternehmen aktiv. Diese Erfahrung in der Vergangenheit bewirkte in mir ein Umdenken mit völlig anderen Ansichten zum Leben und auch zum Erfolg. Für mich gewann nun mein soziales Umfeld, in Form der Familie, an außergewöhnlicher Bedeutung. Ich bin zwar gesundheitlich noch nicht topfit, sehe aber mit großer Zuversicht in die Zukunft.Entscheiden Sie vorwiegend allein oder mit Ratgebern? Bei größeren Entscheidungen werden immer alle Gesellschafter mit eingebunden.Wie erkennen Sie Chancen? Um Chancen zu erkennen muß man am laufenden bleiben. Ich nütze dazu Seminare, Schulungen und ausreichend Fachliteratur. Auch ist es der wirtschaftlichen Entwicklung sehr förderlich, die richtigen Personen zur richtigen Zeit kennenzulernen.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Nach der fachlichen Qualifikation ist mir die im Handel notwendige Menschenkenntnis bei den Mitarbeitern sehr wichtig. Es ist mir auch ein Anliegen, daß der Mitarbeiter ins Team paßt. Die Teamfähigkeit muß dann allerdings auch gegeben sein.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? In frühen Jahren wurde mir nie Anerkennung entgegen gebracht. Nachdem ich jedoch den Wert der Anerkennung kenne, nütze ich sie im Umgang mit meinen Mitarbeitern. Ich sehe die Anerkennung als notwendiges Feedback um zu sehen, inwieweit die Leistungen bemerkt und honoriert werden. Gleichzeitig ist sie ein vortreffliches Instrumentarium zur Motivation.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Nach meinen damaligen gesundheitlichen Problemen bekam ich eine völlige neue Einstellung zur Lebensqualität. Die Freizeit gewann einen höheren Stellenwert. Ich befasse mich jetzt viel intensiver mit meiner Familie. Auch die Ernährung, die Psyche und der Sport sind neue Bereiche mit denen ich mich verstärkt auseinandersetze.Was wollen Sie noch erreichen? Mein oberstes wirtschaftliches Ziel ist die positive Weiterentwicklung des Unternehmens.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.
Haben Sie Vorbilder?
Eine Person als Vorbild habe ich nicht. Es gibt allerdings Persönlichkeiten an denen ich manches bewundere.Welche Empfehlungen würden Sie gern weitergeben? Ich empfehle eine möglichst hohe schulische Ausbildung. Der Idealfall ist es, für den angestrebten beruflichen Weg eine bei weitem höhere Ausbildung zu haben. Vor dem Schritt in die Selbständigkeit kann man nicht genug planen und Erfahrungen von kompetenten Persönlichkeiten einholen. Von großer Bedeutung ist auch der Standort, hoher Anteil an Eigenkapital und die Bereitschaft zu hohem persönlichen Engagement.