Zur Karriere von Georg Geldner

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Nachdem ich mein erstes Studium (Medizin) abgebrochen hatte, studierte ich Germanistik und war vier Jahre lang Studienassistent, bevor ich eine Stelle in der Universitätsdirektion bekam, wo ich zehn Jahre blieb. 1991 wurde ich Verwaltungs- und Personaldirektor des Österreichischen Theatermuseums. Dabei war viel Aufbauarbeit nötig, da das Museum zu diesem Zeitpunkt an den heutigen Standort übersiedelte.Welche Spezialität bietet Ihr Unternehmen? Das Österreichische Theatermuseum ist im Besitz einer der reichsten Sammlungen weltweit, die aus über 1,6 Millionen Objekten besteht. Sie umfaßt Bühnenbildmodelle, Handzeichnungen, Entwürfe und Kostüme, sowie private Nachlässe und Kuriositäten – beispielsweise das Notizbuch von Girardi.

Zum Erfolg von Georg Geldner

Warum haben Sie Erfolg? Ich weiß nicht, ob ich überhaupt erfolgreich bin; es ist nicht mein unbedingtes Ziel, erfolgreich zu sein. Ich bin jemand, der flexibel ist, auf die Leute zugeht und versucht, auf sie einzugehen. Ich versuche immer zu vermitteln, streitbare Menschen auf eine Gesprächsebene zu bringen, indem ich beiden Parteien zuhöre und dann ihre Gemeinsamkeiten herausstreiche, was mir einerseits zwar den Ruf als „Beschwichtigungshofrat“, andrerseits aber auch viel Anerkennung eingebracht hat. Eine meiner Stärken ist auch mein Organisationstalent. Ich kann beinahe jeder Situation etwas abgewinnen, und versuche mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, das beste herauszuholen.Wie definieren Sie Erfolg? Erfolg ist für mich dann gegeben, wenn meine Umwelt zufrieden ist, wenn ein Vorhaben in allen – oder den meisten – Punkten geklappt hat. Erfolg bedeutet zudem, die Balance zwischen Privat- und Berufsleben zu finden. Was sind
Ihre Ziele?
Mein Ziel ist im Augenblick, möglichst bald in den Ruhestand zu treten, um einige kreative Projekte, vor allem auf dem Schreibsektor, zu realisieren. Ich schreibe sehr viel und gerne und glaube, daß ich gewisse autobiographische Elemente sehr gut zu Geschichten verarbeiten kann.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Aus der Natur und aus meinen kreativen Tätigkeiten.Welche Ratschläge geben Sie weiter? Wesentlich ist erstens eine gute Menschenkenntnis, die man sich durch Beobachtung und Verständnis aneignen kann. Weiters soll man immer den Dialog mit jenen Menschen suchen, mit denen man zusammenarbeitet. Aus dem Ergebnis dieses Dialoges kann man die Kraft schöpfen, seine Vorhaben umzusetzen. Eine solide und gute Ausbildung ist natürlich wichtig, aber ich glaube, besonderes Engagement für eine Sache kann sie manchmal sogar ersetzen.Hatten Sie ein bestimmtes Motto oder eine Lebensphilosophie? Das wichtigste im Leben ist positives Denken und der Versuch, aus jeder Situation das beste zu machen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, ich fühle mich glücklich und zufrieden mit dem Erreichten.Ihre Vorbilder? Meine Eltern, und mein Dissertationsbetreuer Herr Birkhan.