Zur Karriere von Franz Punz

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Mein erlernter Beruf ist Kfz-Mechaniker. Während meiner Ausbildung beim österreichischen Bundesheer erwarb ich zusätzlich Kenntnisse in der Wartung von Helicoptern. Schon zu dieser Zeit hatte ich in kleinem Rahmen Führungsaufgaben zu bewältigen. Ich hatte dann die Möglichkeit, in der deutschen Flugzeugindustrie beschäftigt zu werden. Ich entschied mich stattdessen in die Dienste einer Münchener Rolltreppenfirma einzutreten. Anfänglich war ich dort Neuanlagen- und Wartungsmonteur, machte aber sehr bald Karriere und es wurde mir wieder eine Führungsaufgabe übertragen. Dann ging ich zurück nach Österreich, und arbeitete für die größten Rolltreppen-Unternehmen. Nachdem einige der österreichischen Betriebe nicht voll ausgelastet waren, sah ich für mich in Form eines Selbständigen Montage-Unternehmens, das für alle arbeiten könnte, ein Marktsegment. Ich arbeitete für ein namhaftes Unternehmen in Österreich und baute gleichzeitig mein eigenes Rolltreppen-Montage-Unternehmen auf. Zur Zeit bin ich in Österreich konkurrenzlos und erfreue mich hoher Akzeptanz am europäischen Rolltreppen-Markt.

Zum Erfolg von Franz Punz

Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Für mich ist der familiäre Erfolg genauso wichtig wie der wirtschaftliche Erfolg.Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Harte Arbeit.War etwas Besonderes für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Trotz hohen persönlichem Engagement und Cleverness braucht man auch ein gewisses Quentchen Glück um absolut erfolgreich werden zu können.Welche Rolle spielen Mitarbeiter in Ihrer Karriere? Nachdem ich selbst 30 Jahre in diesem Metier arbeite, weiß ich was ich von einem Mitarbeiter verlangen kann. Im Durchschnitt ist es so, wenn ich zehn Bewerber einstelle, bleibt mir im Höchstfall einer übrig der die Qualifikation als Rolltreppenmonteur erfüllt. Unsere Monteure müssen von der Hilfsarbeitertätigkeit bis zu Hightech-Anforderungen, und dies in allen Ländern Europas, voll entsprechen.Welche Rolle spielt die Familie in Ihrer Karriere? Durch mein hohes persönliches Engagement für die Firma und der daraus resultierenden geringen Freizeit ging eine Ehe in die Brüche. Meine jetzige Ehefrau versteht und unterstützt meine Situation, und somit gibt es für mich auch einen familiären Erfolg. Durch meine laufende Tätigkeit bei Kunden, im gesamten europäischen Ausland, habe ich ein etwas dezimiertes Familienleben. Dadurch verlor ich auch eine sinnvolle Freizeitgestaltung und persönliche Freunde. Für beides braucht man Zeit und diese habe ich nur in ganz beschränktem Ausmaß. Zur Zeit habe ich mehr Freunde in Deutschland und in Spanien, als hier in Österreich. Ich brauche das im Sinne des eigenen Unternehmens, und meine jetzige Partnerin teilt meine Ansichten.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der große Teil meiner Entscheidungen war bis zum heutigen Tage erfolgreich. Besondere Bedeutung hat der Eintritt in die Münchener Firma. Dadurch bekam ich Zugang zum Marktsegment Rolltreppen.Bei Entscheidungen größerer Tragweite, entscheiden Sie vorwiegend allein oder mit Ratgebern? Für meine Entscheidungsfindung binde ich meinen Prokuristen und Teilhaber ein.Wie erkennen Sie Chancen? Ich sehe große Chancen am Ostmarkt. Vorerst bearbeite ich ihn nur in den österreichischen Nachbarländern. Das Risiko bei Aufträgen in Rußland ist mir noch zu groß.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Jetzt möchte ich das Erreichte erhalten und noch einen oder zwei Mitarbeiter aufbauen, die mich in nächster Zukunft unterstützen. Das Hebelgesetz muß ein Monteur im Blut haben. In diesem Bereich scheidet sich bereits die Spreu vom Weizen. Nachdem meine Mitarbeiter eine sehr große Verantwortung zu übernehmen haben, bin ich bei der Auswahl sehr streng. Ich hätte Aufträge um 100 Mitarbeiter beschäftigen zu können. Es fehlt allerdings an der persönlichen Qualifikation der Bewerber.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Die Anerkennung ersehe ich aus meinen vollen Auftragsbüchern.Welche Rolle spielen Niederlagen in Ihrer Entwicklung? Ich leide stark unter Mißerfolgen. Aus jeder Niederlage gibt es für mich Konsequenzen. Ich möchte einen Fehler nicht zweimal, machen und deshalb lerne ich aus Fehlentwicklungen.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Nachdem ich über einen Zeitraum von fünf Jahren keine Pause machte, erlitt ich einen gesundheitlichen Rückschlag. Jetzt weiß ich, daß ich Pausen brauche, um weiterhin Höchstleistungen erbringen zu können. Eine lange Zeit verbrachte ich meine Freizeit am Strand und auf dem Boot. Dann kaufte ich mir ein Haus in Kärnten, und dort verbringe ich meine Freizeit und mache immer wieder Kurzurlaube.Was wollen Sie noch erreichen? Meine großen Ziele konnte ich bereits realisieren. Jetzt möchte ich das Erreichte erhalten und noch einen oder zwei Mitarbeiter aufbauen, die in nächster Zukunft mich ersetzen sollen. Ich möchte allerdings bis ins hohe Alter im Unternehmen, wenn auch nur als Konsulent, tätig sein.
Ihr Lebensmotto?
Erst denken dann arbeiten.
Haben Sie Vorbilder?
Meine ehemaligen Vorbilder erlitten wirtschaftlichen Schiffbruch. Vorbilder sind für mich daher nicht mehr relevant. Welche Empfehlungen für Erfolg würden Sie gern weitergeben? Ich empfehle langsames Wachstum. Wenn man von den Mitarbeitern im Stich gelassen wird, solle man selbst anpacken können.