Zur Karriere von Robert Prims

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte das Gymnasium bis zur siebten Klasse. Danach war ich ab 1977 in der beginnenden Computerbranche tätig, entschloß mich jedoch, den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Grundsätzlich wollte ich das nie, und hatte eigentlich vor, einen anderen Weg einzuschlagen, aber nach dem Bundesheer entschied ich mich doch dafür, weil ich kein Mensch bin, der den ganzen Tag im Büro sitzen möchte. Also begann ich mit zwanzig Jahren im Jahr 1980 eine Lehre im elterlichen Betrieb, die ich in zwei Jahren absolvierte. Danach arbeitete ich zunächst als Fliesenleger. 1986 legte ich die Meisterprüfung ab, und bereitete mich auf die Übernahme der Firma vor, die ich offiziell im Jahr 1997 übernahm. Ich führe das Unternehmen, das seit 1972 besteht, in zweiter Generation. Das Unternehmen beschäftigt sich mit dem Verlegen und dem Verkauf von Platten, Fliesen und Mosaiken, und ist auf privaten Baustellen und für Architekten tätig, weil ich mir eine Nische abseits der Großbaustellen suchen wollte. Dabei konzentrieren wir uns auf Kunden im kleinen Rahmen und bieten exklusive Ware. Unser Schwerpunkt liegt in Wien und Umgebung, ich führe das Unternehmen mit zehn Mitarbeitern.

Zum Erfolg von Robert Prims

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich mit dem was man tut sein Auslangen zu finden. Ich setze Erfolg nicht mit Reichtum gleich, für mich beginnt er in der Familie. Erfolgreich fühle ich mich auch dann, wenn ich Anerkennung seitens meiner Kunden erfahre.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die wichtigste meiner Stärken ist sicherlich mein hoher persönlicher Einsatz. Meine Arbeit macht mir Spaß, und ich kann sehr gut auf meine Kunden eingehen. Ich nehme jedes noch so kleine Problem meiner Kunden ernst und bin wirklich immer persönlich für sie da. Dabei ist es für mich wichtig, auch nachzufragen, ob der Kunde mit meiner Leistung zufrieden ist. Ich bin auf meinem Gebiet sehr kompetent, es gibt für mich keine unlösbaren Problemstellungen. Mein Unternehmen zeichnet sich durch eine umfassende und persönliche Beratung meiner Kunden aus, selbstverständlich lege ich höchsten Wert auf Qualität.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin heute zufrieden und glücklich mit dem Erreichten, sehe mich aber nicht als Erfolgsmensch.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich kann Probleme erst dann lösen, wenn sie auf mich zukommen und entscheide mich je nach Art des Problems für die jeweilige Herangehensweise. Bei Reklamationen muß ich dem Kunden auch dann recht geben, wenn ich das Gefühl habe, daß er nicht recht hat. Grundsätzlich löse ich Probleme meist sofort und spontan, in schwierigen Situationen mit Mitarbeitern suche ich jedoch zunächst einmal das Gespräch, und gehe sehr ruhig und vorsichtig vor, da ich ein sehr sozialer Mensch bin, der in einem guten Betriebsklima arbeiten möchte.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Durch das niedrige Preisniveau, mit dem manche Mitbewerber arbeiten, wird in unserer Branche vieles zerstört. Die Preise für einen Quadratmeter fertig verlegter Fliesen bewegen sich heute teilweise auf dem Niveau der Siebziger Jahre, und das ist ganz einfach ruinös für die gesamte Branche. Weiters gibt es zu wenig qualifizierte Facharbeiter, weil die Arbeit generell unterschätzt wird, aber die Ergebnisse lassen dann eben auch zu wünschen übrig.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich lege bei meinen Mitarbeitern höchsten Wert auf Ehrlichkeit. Weiters sind mir Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, sowie gutes Auftreten und vernünftiges Aussehen wichtig – letzteres wäre mir persönlich zwar grundsätzlich egal, wenn jemand gute Arbeit leistet. Ein guter Gesamteindruck wird jedoch von den Kunden verlangt. Wesentlich ist mir die Loyalität mir und meiner Firma gegenüber.Welchen Rat an die nächste Generation möchten Sie weitergeben? Man kann in allem erfolgreich werden, wenn man die Einstellung dafür hat. Man darf sich deshalb keine zu hohen Ziele setzen, sondern muß Schritt für Schritt beginnen. Wichtig wäre auch eine gewisse Rückbesinnung auf die „alten“ Werte, wie Pünktlichkeit, Verläßlichkeit und Ehrlichkeit. Man darf sich nicht an anderen orientieren und ständig darüber nachdenken, was man nicht hat, sondern soll immer von sich selbst und seinen eigenen Wünschen ausgehen und vor allem zufrieden mit dem Erreichten sein können, weil ganz einfach jeder seinen Weg finden muß.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein unternehmerisches Ziel besteht darin, diesen Betrieb bis zu meiner Pensionierung so erfolgreich wie bisher weiterzuführen und meinen Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze zu bieten. Ich möchte mein Unternehmen nicht vergrößern, da mir die relative Kleinheit große Flexibilität erlaubt. Ein weiteres Ziel ist es, meinen Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen.