Zur Karriere von Bernd Wieseneder

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Besuch der Grundschule in Kirchberg an der Pielach begann ich eine Lehre als Konditor bei der Firma Krenn in St. Pölten und legte die Gesellenprüfung 1973 ab. Anschließend daran begann ich meinen beruflichen Werdegang bei der Firma Sendelhofer in Radstadt, wo ich vier Jahre tätig war. Im gleichen Jahr beschloß ich, die Meisterprüfung zu machen, besuchte den Vorbereitungskurs im WIFI St. Pölten und legte die Prüfung im Jänner 1978 ab. Zu diesem Zeitpunkt trat ich in den elterlichen Betrieb, die Bäckerei Wieseneder, ein und meldete das Gewerbe für Zuckerbäcker an. Das Konzessionsdekret wurde im Juli 1978 ausgestellt und die Firma begann, durch den Einsatz von massiven Investitionen, ihre Produktion zusätzlich zu den Bäckereiprodukten auf Konditorwaren auszudehnen. Weiters eröffneten wir einen Kaffeehausbetrieb. 1980 heirate ich und ab 1982 begann meine Frau im Kaffeehaus mitzuarbeiten. Im September 1981 legte ich die Meisterprüfung für das Bäckergewerbe ab, am 1. Jänner 1986 übernahm ich den Betrieb. Die Firma wurde kontinuierlich erweitert und zehn Jahre später investierten wir wieder, um das Geschäftslokal neu zu adaptieren. Am 24. August 1996 eröffneten wir die neu gestalteten Räumlichkeiten und konnten uns dadurch einen treuen Kundenstock sichern. Unser Angebot reicht von der selbstgemachten, qualitativ hochwertigen Mehlspeise bis zu unseren selbstgemachten Eisprodukten. Auch beliefern wir Gastronomiebetriebe und Selbstbedienungsketten in der Nähe unseres Standortes. Derzeit haben wir einen Personalstand von 14 Mitarbeitern, wobei wir vier Lehrlinge ausbilden. Wir sehen der Zukunft unseres Betriebes mit Zuversicht entgegen.

Zum Erfolg von Bernd Wieseneder

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich meine gesteckten Ziele erreiche, dann ist das für mich, ganz allgemein gesprochen, Erfolg. Wenn ich eine Torte kreiere, um einem Menschen gemäß seiner Fähigkeiten, seiner Persönlichkeit oder seinen Hobbies Freude zu bereiten, ist das für mich Erfolg.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Der Umgang mit den Kunden, der persönliche Kontakt mit ihnen und die Kinderfreundlichkeit in unserem Lokal, in dem man sich sehr wohl fühlt. Ich will für den Kunden immer das beste und behandle sie wie Freunde.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Die Freude an meinem Konditorberuf, in den ich all meine Kreativität einbringen kann.Unser Lokal ist sehr kinderfreundlich und deshalb gründeten wir den Kindereisschleckerklub „Joy Gelatie“. Auch gibt es bei uns den Sparverein „Naschkatzen“ mit 155 Mitgliedern. Mittwochs ist bei uns „Pizzatag“ und Dienstag „Eisschleckertag“. Wir bieten Grillnachmittage für Mitglieder (Stammkundenkarten) und organisieren Ausflüge mit den Mitgliedern des Sparvereins und den Stammkunden. Zweimal jährlich veranstalten wir ein Preisschnapsen. Wir gratulieren unseren Stammkunden zum Geburtstag schriftlich und gehen überhaupt jeder guten Marketingidee nach, um diese, wenn sie erfolgreich ist, in unser tägliches Geschäftsgebaren zu integrieren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, aber ich muß ständig an neuen Ideen arbeiten.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, meine Frau als Lebenspartnerin zu nehmen, war die wichtigste für mich.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Ich wuchs mit der Arbeit im elterlichen Betrieb auf und denke, daß dies meine Berufswahl entscheidend beeinflußte.Werden Sie von Ihrem Umfeld als erfolgreich angesehen? Das glaube ich schon. Meine Familie sagt, ich bin immer sehr engagiert und in Bewegung.
Haben Sie Anerkennung erfahren?
Ja, von Kunden, der Gemeinde, Banken, etc.Was verstehen sie unter Niederlagen? Ich bezeichne diese als Lehrgeld.Wie gehen sie damit um? Ich akzeptiere sie und verbessere die Situation.Spielt die Familie bei Ihrem Erfolg eine Rolle? Meine Frau ist die Seele des Betriebes. Alle Ecken und Kanten bügelt sie aus.Spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg eine Rolle? Ja, ich gebe mir auch große Mühe mit deren Ausbildung.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Großteils ist dies eine „Bauchentscheidung“. Es gibt auch eine Schnupperwoche bei uns.Wie motivieren sie diese? Wir haben ein gutes Betriebsklima.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Vorwiegend aus meinem harmonischen Familienleben, aber auch aus dem Sport.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meinen Kindern bleibt es freigestellt, ob sie den Betrieb übernehmen wollen oder nicht.
Ihr Lebensmotto?
Ich möchte zufrieden leben und meine Grenzen erkennen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man muß einfach eine Sache, die man beginnen möchte, ganz entschlossen anpacken und dann zu Ende führen.