Zur Karriere von Heinz Bauer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Schule (Maschinenbau) und Bundesheer traf ich die für mich wesentliche Entscheidung, sofort ins Berufsleben einzutreten. Bereits beim Bundesheer konnte ich in der Konstruktion von Panzern mitarbeiten; meine Vorgesetzten rieten mir damals, die Militärakademie zu besuchen, doch ich wollte nicht in die Fußstapfen meines Vaters treten, der Offizier gewesen war. Er vermittelte mir die Einstellung, für ein Unternehmen so zu agieren, als sei es mein eigener Betrieb und diesen Grundsatz pflege ich noch heute. Ich begann in den 60er Jahren bei der Elin-Union und war im Bereich der Elektrifizierung der Südbahnstrecke zunächst als Arbeiter tätig. Drei Tage später wurde ein Vorgesetzter auf mich und meine Ausbildung aufmerksam, und stellte mich als Assistent an, einige Zeit später wechselte ich zu Semperit. In weiterer Folge gab ich einem Freund Nachhilfeunterricht in Mathematik, der bei Triumph arbeitete und Steuerberater werden wollte; seine Position wurde frei und ich übernahm sie schließlich, weil ich vom Umfeld dieses damals sehr jungen Unternehmen fasziniert war. 1965 stieg ich bei Triumph ein, wo ich die Kalkulation auf- und ausbaute. Kurze Zeit später wurde ich Assistent des Geschäftsführers und setzte mich einige Jahre später mit dem Bereich der Kalkulation auseinander. 1975 nahm ich das Angebot an, die Wiener Filiale nach Wiener Neustadt zu bringen. 1993 wurde ich einer von zwei Nachfolgern des Vorstandes, der damals in Pension ging und habe diese Position bis dato inne. Wir beschäftigen heute etwa 2000 MitarbeiterInnen, das Werk in Wiener Neustadt ist die größte Niederlassung des weltweiten Konzerns in Westeuropa.

Zum Erfolg von Heinz Bauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist ein wichtiger Lebensfaktor.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Den Grundstock für meinen Erfolg sehe ich in meiner Erziehung. Ich bin ein Mensch, der sich mit allen Problemen intensiv befaßt. Ich analysiere sie und setze mir in der Folge Ziele, die ich beharrlich verfolge.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich heute grundsätzlich als erfolgreich, obwohl ich meine Ziele nie ganz erreichen kann, weil ich sie mir immer noch ein wenig höher stecke, sobald ich in ihrer Nähe bin.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich hoffe, in möglichst vielen! Jede Entscheidung ist ein wichtiger Faktor zum Gesamterfolg und ich bin der Meinung, daß es vor allem wichtig ist, überhaupt zu entscheiden.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Beides sind Faktoren, die zum Erfolg führen. Man muß teilweise originelle Ideen haben beziehungsweise originelle Entscheidungen treffen; man darf sich aber auch nicht davor scheuen, Anleihen zu machen und diese zu verbessern. Es gibt nicht so viele „Einsteins“, man muß sich gewisse Vorbilder nehmen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, das war mein Vater, der mich durch seine Persönlichkeit und Ordnungsliebe in allen Belangen sehr stark prägte. Wenn ich heute durch den Betrieb gehe, bin ich mir nicht zu schade, ein heruntergefallenes Blatt Papier vom Boden aufzuheben, dadurch habe ich gute Vorbildwirkung auf meine Mitarbeiter.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung aus dem privaten Bereich ist mir sehr wichtig; ich bin ein Familienmensch und bekomme von meiner Familie sehr viel positives Feedback.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Unser Erfolg basiert auf der Tüchtigkeit unserer Mitarbeiter, ohne sie könnten wir nicht erfolgreich sein.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich entscheide mich eher nach Gefühl zur Zusammenarbeit mit Mitarbeitern, weil ich mich nicht auf Prüfungsergebnisse beziehungsweise Tests verlassen kann und möchte.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das Glück lacht den Tüchtigen! Wenn man seine Chancen erkennt und ergreift, kann man erfolgreich werden. Es ist wesentlich, an den Erfolg zu glauben, sich Ziele zu stecken und diese auf möglichst geradlinigem Weg zu verfolgen.

Artikel in Zeitschriften.