Zur Karriere von Gernot Schwarzinger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der HTL für Maschinenbau und Flugzeugtechnik war ich viereinhalb Jahre in der Industrie tätig, davon drei Jahre in Deutschland als Entwicklungs- und Versuchsingenieur. In Deutschland arbeitete ich von 1969 bis 1971 in der Automobilindustrie bei Pirburg und Audi NSU im Bereich Motorenentwicklung. Während dieser Zeit entwickelte ich einen Temperaturfühler für Gasturbinen, den ich patentieren ließ. Zurück in Österreich war ich als Entwicklungsingenieur bei Eumig tätig, der größten Filmprojektorenfabrik der Welt. Hier entwickelte ich Patente für den pneumatischen Projektor Fluidics und Schalter. Angesichts meiner damaligen Dynamik erkannte ich jedoch ein Problem in diesem Unternehmen: ich war einer unter 500 Ingenieuren. Somit war keine rasche Entwicklung möglich und folglich strebte ich eine berufliche Weiterentwicklung an. Ich hatte Glück denn das Unternehmen wurde zwei Jahre nach meinem Weggang geschlossen. 1973 startet eich meine Tätigkeit als technischer Leiter bei Niedermeyer, zunächst in der Abteilung für Reparaturen der Eigenimporte. Nach einem halben Jahr war ich für den technischen Ausbau der Filialen, beziehungsweise die Errichtung der Filialen in ganz Österreich verantwortlich. Nach einem weiteren halben Jahr übernahm ich überdies die Leitung der EDV ohne EDV-Kenntnisse, das erforderliche Wissen eignete ich mir mit diversen Kursen an. So ergab es sich, daß ich 1974 mit 26 Jahren mit Abstand das jüngste Mitglied der Geschäftsleitung der Firma Niedermeyer wurde und die Prokura erhielt. Mit einem Budget von 40 Millionen erbaute ich damals 15 Filialen, nach meinem Weggang übernahmen vier Personen meine Position. Während meiner Tätigkeit bei Niedermeyer holte ich abends die HAK nach und schloß sie ab, darüber hinaus absolvierte ich fünf Semester Betriebswirtschaft an der Fernuniversität Hagen, allerdings ohne Abschluß. Nach der Ausbildungsphase meiner Kinder wollte ich einen sozialen Beruf ergreifen. Aus diesem Grund bewarb ich mich 1988 anläßlich eines Inserats als Verwaltungsleiter im Herz-Jesu-Krankenhaus. Für die Schwestern des Ordens war damals ausschlaggebend daß ich überzeugter Christ bin - obwohl eigentlich evangelischen Glaubens. Seit 1992 bin ich Verwaltungsdirektor und meine Aufgaben umfassen sowohl kaufmännische als auch technische Agenden. Seit 2000 bin ich Geschäftsführer der Herz-Jesu-Krankenhaus GmbH und habe währenddessen den Universitätslehrgang für Krankenhausmanagement absolviert, bin also akademisch geprüfter Krankenausmanager und weiters seit 1994 nach abgelegter Prüfung Diplom-HTL-Ingenieur.

Zum Erfolg von Gernot Schwarzinger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg bedeutet für mich, durch meine Tätigkeit anderen Personen zu helfen. Ich helfe in meiner derzeitigen Position nicht nur 5000 Patienten pro Jahr im Krankenhaus, sondern auch den geistlichen Schwestern in kaufmännischen und technischen Belangen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Fleiß - der Sprung vom jungen Techniker in die Geschäftsleitung war nur so möglich. Man kann mir jegliche Verantwortung aufbürden, ich finde immer eine Lösung. Zudem habe ich immer im Sinne des Eigentümers gehandelt, als wäre es mein eigener Betrieb.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil die Unternehmen, für die ich zuvor tätig war, nach meinem Weggang geschlossen oder verkauft wurden. Zudem bin ich an der Stelle angekommen, die für mich wichtig ist - sowohl mein Berufs-, als auch Familienleben verläuft harmonisch.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Zu den wichtigsten Aufgaben eines Managers zählt die Fähigkeit, in unberechtigten Fällen Nein zu sagen. Somit bin ich der Gegenpol zu den Ordensschwestern, die früher zu allem Ja sagten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ohne Fleiß kein Preis.

Patente für Gasturbinen-Temperaturfühler, pneumatischer Projektor und Schalter.