Zur Karriere von Gustav Madera

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Mit 14 Jahren begann ich die Lehre im elterlichen Betrieb. Mein Vater starb noch während meiner Lehrzeit und so beendete ich die Lehre als letzter Lehrling des Betriebes unter der Führung meiner Mutter. Ich interessierte mich unter anderem sehr für Musik und baute meine Fähigkeiten aus. Meine Mutter ermöglichte mir die Zeit für Kurs- und WIFI-Besuche. Ich absolvierte die Gesellenprüfung und nahm meinen ersten Mitarbeiter auf. Mit 21 legte ich die Meisterprüfung ab, und machte in diesem Zusammenhang nähere Bekanntschaft mit meinem Prüfer. Einige Zeit später wurde ich von ihm eingeladen, um meine künstlerischen Arbeiten von Intarsien in der Innung zu präsentieren. Meine Arbeiten wurden gut aufgenommen, somit baute ich meine künstlerischen Fähigkeiten weiter aus und verband sie mit meiner Arbeit.

Zum Erfolg von Gustav Madera

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein persönlicher Erfolg ist es, wenn andere Menschen meine Arbeiten in der Tischlerei, vor allem aber meine künstlerischen und musikalischen Fähigkeiten anerkennen und diese auch zeigen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im künstlerischen und musikalischen Bereich fühle ich mich sehr erfolgreich. In meiner Tischlerei fühle ich mich weniger erfolgreich, da die Konjunktur nachgelassen hat.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Da ich von klein auf um Erfolg und Anerkennung kämpfen mußte, lag es mir im Blut, mich um Dinge selbst zu kümmern und voll hinter meinen Arbeiten zu stehen. Ich bildete mich bereits mit jungen Jahren weiter und ging mit Fleiß und Fachwissen an die Arbeit. Durch Kreativität und Fachkenntnis ging mir die Arbeit leicht von der Hand. Ich habe früh den Mut gefunden, mich zu beweisen und hatte sehr viel Interesse an der Arbeit, die ich machte - ich vollzog sie von Herzen gerne. Liebe zum Material und die Einladung, meine Arbeit auf der Innung präsentieren zu dürfen, war die Grundbasis meines erfolgreichen Lebens. Ich baute meine künstlerischen und musikalischen Fähigkeiten aus und meine Arbeiten wurden sehr gut von der Gesellschaft aufgenommen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater und die Arbeit, die uns verband, haben mich sehr geprägt. Mein Vater brachte mir sehr viel bei und ich lernte rasch und gut. Meine Mutter half mir nach dem Tod meines Vater weiter und unterstützte mich in meiner guten Ausbildung.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Qualitäten wurden sogar vom Denkmal- und Restaurierungsamt anerkannt, man zieht mich für Denkmalrestaurierungen heran. Ich werde von Veranstaltern gefragt, ob ich meine Arbeiten ausstellen möchte und die Kundschaft schätzt meine Kunst. Durch langjährige Korrektheit und perfekte Arbeit habe ich viele Aufträge bekommen, zu denen ich sonst nicht gekommen wäre.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Uneinigkeit der Tischler untereinander ist für uns alle der wirtschaftliche Tod. Durch das Billigstbieterprinzip gehen viele Selbständige unter, oder können sich nach einiger Zeit kein Personal mehr leisten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein Umfeld sieht mich als sehr geschickt und ideenreich. Man sieht meinen Erfolg und erkennt meine Leistungen und Fähigkeiten. Ich werde sehr geschätzt und meine Meinung zählt sehr viel.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich muß sehr viel arbeiten und bin für meine Kunden immer da. Geregelte Freizeit habe ich nicht, bei mir kommt es auf den Zufall an, ob ich nun Zeit für mich selbst habe oder nicht.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Bevor man auf der Bank um einen normalen Kredit ansucht, sollte man sich um einen Förderungskredit bemühen. Die Jugend sollte mehr miteinander kommunizieren, mehr nachdenken und lernbereit sein. Korrektheit und Ehrlichkeit sind auch zwei wichtige Faktoren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
So erfolgreich weitermachen, wie bisher.

Neugründung des Elternvereins der Hauptschule, „Rettet die Eiche“, 8. Dezember 2000 WIFI Mistelbach: „7 Jahre - 7 Künstler“ lebende Werkstättenpräsentation der Innungsausstellungen (Intarsien).