Zur Karriere von Alfred Tschandl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner Reifeprüfung absolvierte ich das Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien. Nach meinem Abschluß 1966 übersiedelte ich nach Graz und arbeitete ab 1968 im Afro-Asiatischen Institut, später im Finanzbereich verschiedener Unternehmen, unter anderem in der Baubranche und als Finanzreferent für die Katholische Kirche. 1970 promovierte ich zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften und wurde in weiterer Folge im damaligen Geldinstitut ÖCI Landesdirektor für die Steiermark. Danach war ich im Medienhaus Styria als kaufmännischer Direktor tätig. 1997 machte ich mich mit einer eigenen Unternehmensberatungsfirma selbständig. Ich betreue in erster Linie Klein- und Mittelbetriebe in ganz Österreich sowie Non-Profit-Unternehmen wie etwa Organisationen im kirchlichen Bereich, Einrichtungen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, Bildungseinrichtungen sowie Ordensgemeinschaften, die Krankenhäuser, Heime, Schulen oder Landwirtschaften besitzen.

Zum Erfolg von Alfred Tschandl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Der Erfolg bedeutet für mich Zufriedenheit mit den eigenen Leistungen. In privater Hinsicht ist Erfolg relativ. Auch ein schönes Konzert oder ein durch ein Naturerlebnis ausgelöstes Glücksgefühl kann zu großer Zufriedenheit und damit auch zu etwas Ähnlichem wie Erfolg führen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, denn ich konnte mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und es sinnvoll gestalten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentlich für meinen Erfolg waren meine fachliche Kompetenz und meine Erfahrungen, sowohl positive als auch negative. Der Ausstieg aus dem Styria-Verlag, zu dem ich durch eine Meinungsverschiedenheit mit meinem damaligen Direktor veranlaßt wurde, hat mich für die Sorgen anderer Menschen sensibilisiert. Es ist in der Unternehmensberatung sehr wichtig, grundsätzlich Philanthrop zu sein, Menschen positiv gegenüberzutreten und ihnen das Gefühl zu geben, ernst genommen und verstanden zu werden.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein älterer Bruder hat mich dazu animiert, Handelswissenschaften zu studieren.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Branche der Unternehmensberatung ist in ihren Richtungen sehr unterschiedlich. Wir sind im Finanz- und Rechnungswesen ebenso tätig wie in der Umwelt- oder EDV-Beratung, dies auch in psychologischer Hinsicht. Manche Berater können mit der rasanten Entwicklung im Informationsbereich nicht mithalten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich bin derzeit sehr unabhängig und beschäftige Mitarbeiter nur dann, wenn ich im Rahmen eines Auftrages zusätzliche Kräfte benötige. Mir helfen dann ein Betriebswirt, eine Volkswirtin, eine Schreibkraft und ein bereits pensionierter Prokurist als Buchhaltungsexperte.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Neben einer gewissen Flexibilität und fachlicher Qualifikation ist vor allem persönliche Sympathie entscheidend.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lasse meine Mitarbeiter in interessanten Arbeitsbereichen eigenständig arbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Eine wichtige Entscheidung für mich war, den beruflichen vom privaten Bereich auch räumlich zu trennen. Dies war zu Beginn meiner Selbständigkeit nicht der Fall. Ich schalte mein Mobiltelefon grundsätzlich erst um acht Uhr in der Früh ein und um 21 Uhr aus. Sonntage halte ich mir prinzipiell frei.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Als Jungunternehmer besuche ich viele Seminare und Netzwerkveranstaltungen, die von unserer Berufsgemeinschaft angeboten werden. Ich lasse mich zur Zeit auch zum Wirtschaftsmediator ausbilden.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es ist wichtig, möglichst flexibel zu sein, Kunden gegenüber offen zu sein und ihnen gut zuhören zu können. Man sollte Dingen grundsätzlich eine positive Seite abgewinnen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich verfüge über Erfahrungen im rumänischen Raum und möchte meine Beratertätigkeit auf die Länder Slowenien, Ungarn und Tschechien ausdehnen.

Diverse Artikel in Zeitschriften zum Thema Dritte Welt.