Zur Karriere von Adele Körner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der AHS-Matura 1967 besuchte ich die PÄDAK/Wien, die ich 1969 mit der Lehramtsprüfung für Volksschulen abschloß. Ab September 1969 unterrichtete ich an einer Hauptschule in Wien im 16. Bezirk. 1970 verbrachte ich ein Semester an der Junior-Highschool in Minnesota/USA und kehrte anschließend wieder zurück an die Hauptschule. Im selben Jahr legte ich auch die Schwimmprüfung ab und war einige Jahre als Schwimmlehrerin im obligatorischen Schwimmunterricht für Volksschulen tätig. 1980 verlor ich meinen Mann und erkrankte selbst an Krebs, ich galt erst 1989 als geheilt. 1986 trat ich in eine Sonder-Erziehungsschule für schwer erziehbare Kinder in Wien ein. 1987 wechselte ich an die Hauptschule Purkersdorf und brachte 1989 ein Mädchen zur Welt, das mit zweieinhalb Monaten verstarb. In der Folge wurde ich an die Hauptschule Pessbaum versetzt und bekam 1991 meine Tochter Katharina. Seit 1993 arbeite ich an der Volksschule Pressbaum, wurde 2001 zur provisorischen Leiterin und 2002 schließlich zur Direktorin bestellt.

Zum Erfolg von Adele Körner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet im Einklang mit meinen Bedürfnissen zu leben. Ich habe große Freude an meiner Tätigkeit, weil ich meine Talente in mein Berufsleben einbringen kann, wofür ich viel positives Feedback erhalte. Ich führe heute gemeinsam mit meiner Schwester, meiner Tochter und meiner Nichte ein sehr erfüllendes Leben in einem alten, adaptierten Haus im Wienerwald.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin stolz auf meinen beruflichen Werdegang. Ich habe meine Karriere nie bewußt gesteuert, sondern immer nur Chancen wahrgenommen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich erkenne meine Chancen, bin geistig rege und scheue mich nicht, Herausforderungen anzunehmen und Risiken einzugehen. Ich kann sehr gut mit Streßsituationen umgehen und habe große Lust am Spielen - das Leben ist eine Bühne. Meine Philosophie lautet, daß man die Perspektive ändern muß, wenn man die Dinge nicht ändern kann. Ich halte meinen Humor für einen wesentlichen Faktor meines Erfolges. Die Leichtigkeit des Seins kann viele Situationen entschärfen und macht kreativ und frei für neue Situationen.Ist es für Sie als Frau schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich glaube nicht, daß es in meinem Beruf schwieriger ist. Ob man als Frau generell erfolgreich wird, hängt davon ab, wie gut frau ihr Leben managen kann. Das Leben mit Kindern verlangt allerdings ein immenses Potential an Kraft und Kreativität um auch im Beruf noch am Ball zu bleiben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte mich ab jenem Zeitpunkt erfolgreich, als ich das Risiko einging, mit 23 Jahren einen kranken Mann zu heiraten.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine wesentliche Entscheidung bestand darin, die Position der Schulleiterin zu übernehmen, obwohl ich damals nicht davon überzeugt war, das Richtige zu tun. Inzwischen ist die Suche nach dem großen Abenteuer etwas versiegt, heute macht mich glücklich, daß ich für andere viel bewegen kann.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich habe mein Leben lang Anerkennung verspürt. Wieviel Zeit brauchen Sie für Entscheidungen? Ich treffe Entscheidungen so schnell, daß ich manchmal Mühe habe, sie auch zu erfüllen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine sehr wesentliche Rolle, weil ich auf sie angewiesen bin, um selbst erfolgreich zu sein.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich kann wahrscheinlich durch meine eigenen Ideen überzeugen. Ich mache immer den ersten Schritt, der mein Team motiviert, es mir gleich zu tun.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
100 Prozent als kollegiale Chefin. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich engagiere mich sehr stark für unsere Schule und konnte sie in der Öffentlichkeit sehr gut etablieren. Unser Unterricht wird durch zahlreiche außerschulische Aktivitäten aufgelockert, darüber hinaus bieten wir Nachmittagsbetreuung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Aufgrund meines hohen Aufwandes in meiner Position als Direktorin kommt mein Privatleben in der Zwischenzeit etwas zu kurz. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende für meine Fortbildung rund zwei bis drei Wochen. Dazu zählt auch die permanente Informationsbeschaffung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Diese Schule soll eine Wertsteigerung erfahren, indem wir verstärkt auf die Öffentlichkeit zugehen. Eltern sollten sich bewußt für diese Schule entscheiden, weil wir guten Unterricht und eine gedeihliche Atmosphäre bieten, in der die Kinder etwas lernen und dabei glücklich sind.
Ihr Lebensmotto?
Das Leben ist lebenswert.