Zur Karriere von Heinrich Tesarik

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich bin einer der Dienstältesten im Haus, denn ich begann schon als Lehrling 1963 hier in der Firma, da hieß sie noch ÖROP. Nach der Lehrzeit kam ich 1966 in die Buchhaltung, 1968 kam eine Umfirmierung von ÖROP auf Elan. 1970 wurde ich mit dem Heizölverkauf betraut, 1973 wechselte ich in die Abteilung Großhandel. Inzwischen hatte die ÖMV die Anteile von Elan zur Gänze erworben und es wurde auf ÖMV Handels AG umfirmiert. 1988 übernahm ich die Leitung der Abteilung Verkauf Heizöl - Industriekunden und damit erstmalig eine selbständige Führungsposition. 1991 fiel die ÖMV-Handels AG zur Gänze weg und es blieb nur mehr die OMV. Ich wurde Leiter des Bereichs Controlling des Kundengeschäftes und avancierte 1994 zum Verkaufsleiter des Bereiches Großhandel und Industriekunden. Seit 1998 bin ich Geschäftsführer der Austria Mineralöl GmbH, einer 100prozentigen Tochter der OMV. Ohne Studium, nur mit Praxis, Fortbildung und mit den Jahren bin ich die Karriereleiter emporgestiegen. Ich habe es zwar nicht angestrebt, aber ich habe immer versucht, meine Arbeit gut und zur Zufriedenheit aller zu machen, und das hat man offensichtlich auch erkannt und gewürdigt.

Zum Erfolg von Heinrich Tesarik

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn man seinen Job gut macht und nicht versucht, durch Intrigen seine Ziele zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Auf Grund der Tatsache, daß es mir gelungen ist, in dem erfolgreichsten Konzern Österreichs vom Lehrling in eine Führungsposition aufzusteigen und dabei auch noch die in mir gesetzten Erwartungen zu erfüllen, geben mir das Gefühl, erfolgreich zu sein.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war, daß ich zur Zufriedenheit meiner Vorgesetzten und im guten Einvernehmen mit ihnen gearbeitet habe. Eigene Ideen waren Sprungbrett für meine weitere Tätigkeit. Wichtig war auch die Praxis, die ich durch die vielen Jahre, die ich hier verbracht habe, erworben habe.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn es gelingt, die Kompetenz durch fachliches Wissen und Flexibilität zu untermauern, dann wird auch die Tätigkeit, welche man ausübt, anerkannt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine ganz entscheidende Rolle, denn ohne Mitarbeiter geht gar nichts.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Sie müssen ein entsprechendes Fachwissen haben und sie müssen sich gut in die bestehende Mannschaft einordnen können. Ich habe das Glück gehabt, eine erfolgreiche Firma mit einem Stamm guter Mitarbeiter übernehmen zu dürfen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich behandle sie loyal und versuche, nicht zu autoritär zu sein, sondern auch menschliche Züge einzubringen. Das hat sich recht gut bewährt. Wir haben interne Wettbewerbe, wobei sich die verschiedenen Verkaufsbereiche untereinander vergleichen. Als Belohnung erhalten die Besten von ihnen entsprechende Incentivs. Meine Mitarbeiter sind auch motiviert, weil sie in einem Konzernunternehmen der OMV arbeiten können. Ich versuche auch, meinen Mitarbeitern einen entsprechend großen Entscheidungsspielraum zu geben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Gut. Es geht reibungslos, weil sich meine Familie an die Situation gewöhnt hat. Das Wochenende ist für mich heilig und ich versuche am Abend zwischen 17 und 18 Uhr das Büro zu verlassen. Ich arbeite gern, aber versuche auch mein Privatleben nicht zu kurz kommen zu lassen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll versuchen, jedem, dem man in seinem beruflichen Werdegang begegnet oder auf der Karriereleiter überholt, freundlich gegenüberzutreten, denn man könnte ihn bei einem eventuellen Abstieg wiedertreffen.