Zur Karriere von Gert Natiesta

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich maturierte 1985 an einem Gymnasium in Wien und studierte danach Elektrotechnik. Nachdem ich das Studium 1994 abgeschlossen hatte, war ich als Assistent an der TU tätig und trat danach als Techniker für eine Produktgruppe im elektrotechnischen Bereich in eine Firma ein. 1996 begann ich das Studium Unternehmensführung und Management, das ich im Jahr 2000 abschloß. Parallel dazu wurde ich Produktmanager und später Leiter des Managements. Nach dem Studienabschluß stand ich vor der Frage, wie ich meine technische und wirtschaftliche Ausbildung am besten umsetzen könnte und obwohl mir das Unternehmen, in dem ich tätig war, sehr gut gefiel, gab es keine Möglichkeiten aufzusteigen, da alle Positionen dementsprechend besetzt waren. Aus diesem Grund wechselte ich 2001 als stellvertretender Geschäftsführer in die Wiener Niederlassung einer italienischen Beleuchtungsfirma, wo ich ein halbes Jahr tätig war, bis ich im August 2001 das Angebot von Merten annahm, die Position des Geschäftsführers einzunehmen. Das Unternehmen ist deutscher Herkunft (dort wird auch produziert) und beschäftigt sich mit dem Handel mit elektrotechnischem Installationsmaterial (Stecker, Schalter, Dosen für den Wohnbereich) und elektronischen Lösungen für Gebäude. Wir sind auf dem gesamten Bundesgebiet tätig. Ich führe das Unternehmen mit elf Mitarbeitern, zu unserem Kundenkreis zählen der elektrotechnische Großhandel und auf der marketingtechnischen Schiene Planer, Architekten und Elektriker, für die wir als Schnittstelle fungieren.

Zum Erfolg von Gert Natiesta

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich generell, mich mit meiner Tätigkeit wohlzufühlen, mit Begeisterung an meine Arbeit zu geben, Spaß daran zu haben und mein berufliches Umfeld als angenehm zu empfinden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich habe bisher viel erreicht und noch viele Ziele, die ich erreichen möchte. Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich würde mich selbst als chaotischen Menschen im positiven Sinne bezeichnen: ich bin kreativ und denke Ideen an, allerdings benötige ich Menschen, die meine Visionen umsetzen können. Ich profitiere heute von der Kombination von technischem und wirtschaftlichen Wissen. Die Vielseitigkeit meiner Ausbildung macht mich zu einem flexiblen Generalisten, der seine Stärken und Schwächen genau kennt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich habe gelernt, Probleme zu „überschlafen“ und nach einer Phase der Analyse eine Lösung herbeizuführen, obwohl ich mir nicht immer erlauben kann, länger nachzudenken, bevor ich eine Entscheidung treffe. Wenn ich mir eine Meinung gebildet habe, präsentiere ich sie meinem Team, um sie entweder zu bestätigen oder zu korrigieren und den vernünftigsten Weg zu finden. Die endgültige Entscheidung fälle ich aber selbst.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Da ich großen Wert auf ein angenehmes und offenes Betriebsklima lege, in dem reger Gedankenaustausch gepflegt wird, erwarte ich von meinen Mitarbeitern Kommunikationsfähigkeit und Teamgeist. Wesentlich ist für mich auch ein gewisses Maß an Eigenmotivation: der ideale Mitarbeiter ist für mich ein „Unternehmer innerhalb des Unternehmens“, der die Verantwortung über seinen Bereich übernimmt und mir nicht jede Minute verrechnet, die er länger in der Firma ist.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Merten zeichnet sich durch hohe Qualitätsstandards und sehr innovative Produkte aus, so bieten wir unseren Kunden durch unsere Zusammenarbeit mit einem Stararchitekten funktionelles, schönes und dem Zeitgeist entsprechendes Design. Persönliche Beratung und individuelle Lösungen runden unser breites Angebot ab.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche die beiden Bereiche zu trennen, obwohl ich meine Gedanken an das Unternehmen natürlich nicht „ausknipsen“ kann, wenn ich die Tür zu meinem Büro schließe und nach Hause gehe. Mein privater Bereich ist eine wichtige Kraftquelle, um beruflich wieder erfolgreich zu sein. Wesentlich ist daher eine geglückte Balance zwischen Beruf und Privatleben, die ich erreicht habe.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich würde einem jungen Menschen raten, offen und interessiert zu sein. Gute Ausbildung ist heute mit Sicherheit eine gewisse Voraussetzung um erfolgreich zu sein, dabei kommt es aber immer auf die jeweilige Persönlichkeit an, also auf die Art und Weise, wie man aus seinem Wissen etwas macht, wie man sein Wissen nutzt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich erwarte derzeit Nachwuchs und bin sehr neugierig auf diese völlig neue Herausforderung. In diesem Zusammenhang habe ich das Ziel, meiner Familie viel Zeit zu widmen und kein Vater zu sein, der ausschließlich am Wochenende für sein Kind da ist. Meine kurz- bis mittelfristigen beruflichen Ziele sind eng mit den Umsatzzielen des Unternehmens verknüpft. Generell strebe ich zur Zeit keine Veränderungen an, ich möchte meine Position festigen und auf diesem Level alle Möglichkeiten ausschöpfen, bin aber offen für Neues innerhalb des Unternehmens.