Zur Karriere von Ingrid Waitz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Volks- und Hauptschule besuchte ich die fünfjährige Privatlehrerinnenbildungsanstalt in Wien. Anschließend erfolgte der Einstieg in das Berufsleben. Ich war jeweils ein Jahr in den zweiklassigen Volksschulen Mailberg, Breitenwaida und Aspersdorf tätig. Anschließend kam ich für ein Jahr an die Volksschule Hollabrunn-Koliskoplatz. Dann unterrichtete ich insgesamt 23 Jahre an der Volksschule Hollabrunn-Kirchenplatz. 1988 wurde ich wieder an die Volksschule Koliskoplatz gerufen und mit der Leitung dieser Schule betraut. Diese Schule zählt derzeit insgesamt 225 Schüler in neun Klassen. Der Unterricht findet an sechs Wochentagen statt, mit dem Schuljahr 2002/2003 führen wir auch eine Klasse mit fünftägigem Unterricht. Die Aufteilung der Schüler auf die beiden Hollabrunner Volksschulen erfolgte durch den Wunsch nach einer fünf- oder sechstägig geführten Schule.

Zum Erfolg von Ingrid Waitz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich fühle mich erfolgreich, wenn ich anderen Menschen helfen kann und sehe, wie aus den mir anvertrauten Kindern reife, selbständige Menschen werden. Ich fühle mich auch durch die positiven Rückmeldungen der ehemaligen Schüler erfolgreich. Erfolg bedeutet für mich nicht zuletzt, meinen Kolleginnen als gute Leiterin zu gelten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich immer wieder positive Rückmeldungen über eine gelungene Ausbildung meiner Schüler bekomme.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe immer hart und korrekt gearbeitet, auch an mir selbst. Ich habe mich selbst immer weitergebildet und war gegenüber pädagogischen Neuerungen aufgeschlossen. In diesem Zusammenhang lag mir viel daran, einen gesunden Kompromiß zwischen altbewährten und neuen Methoden zu finden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Volksschullehrerin hat sicher dazu beigetragen, daß ich schon damals meinen heutigen Beruf ausüben wollte. Meine Pädagogikprofessorin an der Lehrerbildungsanstalt hat mich ebenfalls wesentlich geprägt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Leider wird heute oft vergessen, daß die Hauptaufgabe der Schule in Wissensvermittlung und Persönlichkeitsbildung besteht. In den ländlichen Gebieten sehe ich aber eher wenige Probleme. Die Eltern stehen zur schulischen Arbeit und ständig mit der Schule in Verbindung. Allerdings spüren auch wir bereits die sogenannte Wohlstandsverwahrlosung. Die Kinder haben mit Reizüberflutung zu kämpfen, die sich in Konzentrationsschwäche und Desinteresse ausdrückt. Solange uns die Eltern freie Hand lassen, bekommen wir auch dieses Problem in den Griff.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Kolleginnen unterstützen mich in jeder Weise. Ich stehe einem altersmäßig heterogenen Lehrkörper vor. Dadurch kommt Erfahrung und Dynamik zum Tragen. Diese Mischung wird sehr positiv umgesetzt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Das tägliche Gespräch ist eines der wichtigsten Motivationsmittel. Während der Pause werden alle Probleme besprochen und auch bei größeren Problemen stehe ich meinem Lehrkörper immer zur Verfügung.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir genießen einen sehr guten Ruf, weil wir auf Leistung bedacht sind. Die Präsentation der Schule in der Öffentlichkeit - etwa im Rahmen von Ausstellungen, Aufführungen des Schülerchors und der Schauspielgruppe tragen ebenfalls zu unserem guten Ruf bei.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beides läßt sich sehr gut vereinbaren, ich habe genügend Zeit für meine Familie.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich nehme pro Monat an einem Seminar oder an einem Kurs teil. Ich war selbst bis vor kurzem Leiterin der Bezirkslehrerarbeitsgemeinschaft für Volksschulen, habe im Pädagogischen Institut Baden Vorträge für die jungen Lehrer gehalten und war im Bezirk maßgeblich am Aufbau des englischen Vorschulunterrichts beteiligt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Vor der Übernahme der Leitung würde ich mit der bestehenden Leiterin sehr eng zusammenarbeiten und alle notwendigen Informationen einholen. Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Kooperationsbereitschaft, Kommunikations- und Delegationsfähigkeit sind für den Erfolg sehr wesentlich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte diese Schule so zufriedenstellend und erfolgreich weiterführen wie bisher.
Ihr Lebensmotto?
Immer mutig vorwärts schauen.