Zur Karriere von Oskar Blasko

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner Schulzeit in Eisenerz und Bruck an der Mur absolvierte ich die Handelsakademie und studierte anschließend in Wien Welthandel. Nach der ersten Diplomprüfung brach ich das Studium jedoch aus wirtschaftlichen Gründen ab. Ich absolvierte eine Wifi-Ausbildung für Hotelfachgewerbe und einige längere Praktika. Meine nächste Station war eine zweijährige Anstellung in der Logistikabteilung von McDonald's Österreich. 1998 wechselte ich in den elterlichen Betrieb, um dort zunächst die Verantwortung für die Bereiche Marketing, EDV und den kaufmännischen Teil zu übernehmen. Ich bin mittlerweile Geschäftsführer des seit 1979 bestehenden Unternehmens. Nachdem wir 1995 unseren Hauptkunden, die Firma Konsum, verloren, verlagerten wir uns in einer zweijährigen Umstrukturierungsphase von der Produktion von Frischwaren auf die Produktion von Fertiggerichten.

Zum Erfolg von Oskar Blasko

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist, wenn man in der Lage ist, Visionen auf einer rationalen Ebene zu bearbeiten und diese schließlich auf dem Markt positionieren zu können.

Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da es mir gelang, unser Unternehmen neu zu orientieren und wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, fühle ich mich als erfolgreich. Mittlerweile machen wir uns auch Gedanken über eine Expansion nach Deutschland und Italien.

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich verfolge meine Ideen stets zielstrebig und kenne Erfolge und Mißerfolge.

Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein eher analytischer Mensch, der versucht, alle Vor- und Nachteile abzuwiegen und dann seine Ziele zu formulieren.

Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolg ist ein Prozeß von persönlicher und wirtschaftlicher Entwicklung, der nie endet. Dieser Prozeß unterliegt ständigen Schwankungen. Zur Zeit erfolgen positive Rückmeldungen des Marktes auf unsere Produkte, was meinen Entscheidungen recht gibt. Erfolg ist jedoch eine schwer zu bewertende Größe, die sich leicht verselbständigt und ändert.

In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine erste erfolgreiche Entscheidung war es, in meiner Ausbildung flexibel gewesen zu sein und nach meiner Universitätszeit neue Wege eingeschlagen zu haben. Ein zweiter wichtiger Eckpunkt meiner Karriere waren die Entscheidungen nach dem Konkurs des Konsum.

Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Originalität ist der Weg zum Erfolg. Man kann Dinge nur bedingt imitieren, wenn man erfolgreich sein will. Persönlich getroffene Entscheidungen haben mehr Wert.

Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich würde sagen, daß meine eigene Persönlichkeit meinen Weg prägte. Offenheit und das Vertrauen auf meine Gefühle hatten entscheidenden Einfluß auf meine Entwicklung.

Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Von außen erfährt man in unserem Beruf wenig Anerkennung. Man muß selbst erkennen, was einem gelungen ist. Wenn Kunden zufrieden sind, bekommt man keine negativen Rückmeldungen.

Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Oft setzen sich Probleme, die durch Interessensvertretungen und Kammern verursacht wurden, am Ende der Verarbeitungskette fest, wo auch wir stehen. In der Öffentlichkeit werden dann die sichtbaren Persönlichkeiten und Firmen verantwortlich gemacht. Grundsatzprobleme werden leider oft oberflächlich behandelt.

Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin ein sehr kommunikativer Mensch und werde als lustig und motiviert gesehen.

Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Als Familienunternehmen legen wir hier andere Maßstäbe an als andere Industriebetriebe. Ohne den Einsatz und die Überzeugungskraft unserer Mitarbeiter hätten wir den Umschwung nie zu Wege gebracht.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Diese Verantwortung liegt bei meinem Bruder. Im Prinzip sind Offenheit und Ehrlichkeit die wichtigsten Grundvoraussetzungen, um bei uns arbeiten zu können. Wir kümmern uns sehr um die innerbetriebliche Aus- und Weiterbildung.

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir bemühen uns um eine familiäre und freundschaftliche Arbeitsatmosphäre. Wir besprechen tägliche Probleme und auch längerfristige Ziele mit unseren Mitarbeitern und suchen den fruchtbaren Dialog. Es ist auch wichtig, Erreichtes weiterzugeben.

Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind sehr innovativ eingestellt und entschieden uns deshalb für ein Marktsegment mit einem stärkerem Wachstumspotential als jenes, das wir bis 1995 bearbeitet hatten. Wir bewerten unsere Konkurrenz qualitativ und preislich und versuchen, unsere Marktführerschaft auszubauen, ohne jedoch mit unseren eigenen Ideen bedrängt zu werden.

Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In jungen Jahren nahm ich meinen Beruf stets mit nach Hause. Im Lauf der Zeit lernte ich, diese beiden Bereiche zu trennen.

Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung kann man nicht lediglich in fachspezifischer Hinsicht dingfest machen. Ich lese natürlich viel und habe Fachberater. Meine persönliche Entwicklung ist jedoch von größerer Bedeutung. Bildung ist ein laufender Prozeß.

Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Im Bereich der Dienstleistungen ist nicht unbedingt eine große Wertschätzung zu erwarten. Deshalb wünsche ich der nächsten Generation, daß sie sich stark um eine umfangreiche Schulbildung bemüht und sich so ein großes Feld an Möglichkeiten erarbeitet.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine persönlichen Ziele sind es, immer am Puls der Zeit zu bleiben und dabei meiner Originalität treu zu bleiben. Wir sind bemüht, neue Märkte aufzubauen und suchen auch die Kooperation mit anderen Firmen.