Zur Karriere von Otto Bachmayer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß meiner Ausbildung zum Feinmechaniker im Bereich Mikroskopbau war ich noch einige Zeit im selben Unternehmen tätig und wechselte 1980 zu Black & Decker, wo ich zunächst als Mechaniker im Servicebereich arbeitete, den ich nach kurzer Zeit selbst führte. In der Folge wechselte ich in den Bereich Marketing und war fast vier Jahre als Produktmanager für den Heimwerkerbereich tätig. Als 1994 der damalige Leiter des Kundendienstes früher als geplant in Pension ging, übernahm ich seine Position. Bis vor zwei Jahren umfaßte dieser Bereich noch eine Werkstätte, die jedoch mittlerweile geschlossen wurde. Da unser Team bestens geschult ist, können wir aber kleinere Reparaturen nach wie vor übernehmen und im Haus erledigen, sofern wir dazu keine speziellen oder nicht lagernden Einzelteile benötigen. Sollte dies nicht möglich sein, wird das Produkt noch am selben Tag in die Zentrale nach Deutschland geschickt und wird entweder direkt an den Kunden retourniert, oder wieder zu uns, falls der Kunde untertags nicht zu Hause ist und es selbst abholen möchte. Ich bin für den Österreichischen Raum zuständig und führe meinen Bereich mit drei Mitarbeitern. Black & Decker Österreich beschäftigt sich mit dem Vertrieb von Elektrowerkzeugen, die amerikanische Mutterfirma ist für Produktion wie auch Vertrieb zuständig.

Zum Erfolg von Otto Bachmayer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meine Sicht auf Erfolg hat sich im Laufe meines Lebens geändert. Waren mir als Jugendlicher noch die Insignien des Erfolges wichtig, setze ich Erfolg heute grundsätzlich mit Lebensqualität gleich, die aber nichts mit Reichtum zu tun hat – Erfolg bedeutet, das Leben genießen zu können. Anerkennung ist mir nicht im Sinne von Schulterklopfen wichtig; ich freue mich jedoch darüber, daß es unter Branchenkollegen heißt: „Ruf den Bachmayer an, der kennt die Lösung.“
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich. Ich habe bisher viel erreicht und bin zufrieden mit diesem Status.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein sehr guter Zuhörer und habe gelernt, den Kunden ausreden zu lassen. Ich kann mich in seine Lage versetzen und akzeptiere, daß sein Problem „das größte Problem der Welt“ ist – zumindest für ihn und im selben Augenblick, als er es mir auseinandersetzt. Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit in diesem Unternehmen weiß ich auch, wie Kunden reagieren und kenne viele von ihnen persönlich. Auch kenne ich die Stärken meiner Mitarbeiter, die ich in den geeigneten Bereichen einsetze. Nicht zuletzt bereitet mir mein Beruf große Freude, weil ich einen relativ großen Spielraum habe, innerhalb dessen ich meine Vorstellungen verwirklichen kann. Dies bedingt jedoch auch die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich betrachte viele Situationen nicht als Problem, weil es für die meisten innerbetrieblichen Situationen ein Prozedere gibt, nach dem wir vorgehen, um zu einer Lösung zu kommen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine wesentliche Rolle und ich versuche stets, sie gemäß ihrer Stärken und Vorlieben einzusetzen, um die vorhandenen Ressourcen bestens zu nutzen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich erwarte fachliche und menschliche Kompetenz, weil die Arbeit in einem harmonischen Umfeld Spaß macht und daher Erfolg nach sich zieht.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Black & Decker zeichnet sich durch sehr gute Kundenbetreuung aus. Wir sind absolut kundenorientiert und sehr flexibel in der Erfüllung der Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden. Die große Stärke unseres Unternehmens liegt im Bemühen, die Anforderungen unserer Kunden unbürokratisch zu erledigen – Reparaturen führt der Mitbewerb genauso gut durch wie wir. „Amtskappel-„ bzw. „Weißkittelmentalität“ lehnen wir ab; wir bieten Betreuung vor Ort, Service und höchste Qualität. Nicht zuletzt hat der Kunde jeweils einen persönlichen Ansprechpartner, der für seinen Auftrag zuständig ist und sein Problem genau kennt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zu Beginn meiner Karriere nahm mein Beruf einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben ein, weil ich einiges erreichen wollte und weil mir viel Engagement abgefordert wurde. Meine Tätigkeit ist mir heute aber nicht minder wichtig; hätte ich nicht in diesem Ausmaß beruflichen Erfolg, könnte ich mich privat sicher nicht entspannen. Ich kann die beiden Bereiche bewußt trennen und „abschalten“, weil ich mir einen bestimmten Freiraum freihalte, um Kraft für den Beruf zu schöpfen. So wäre ich heute beispielsweise nicht mehr bereit, einen Urlaub zu verschieben, den ich langfristig geplant habe.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich denke, daß man Erfolg immer langfristig betrachten sollte und auf dem Weg zu seinen Zielen Beharrlichkeit und Konsequenz an den Tag legen muß. Wenn man jenen Beruf ergreift, an dem man wirklich Freude hat, wird man fast zwangsläufig persönlichen Erfolg erlangen können. Eine breitgefächerte, allgemeine Ausbildung ist dabei von großem Vorteil – Fachwissen kann man sich ohnehin am besten durch die Tätigkeit selbst aneignen. Im Berufsleben selbst ist meiner Meinung nach Engagement das wichtigste Erfolgskriterium.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es heute, diesen Betrieb gemeinsam mit meinem Team so erfolgreich wie bisher weiterzuleiten.