Zur Karriere von Josef Buber

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule besuchte ich die HTL in Wieselburg, wo ich 1970 maturierte. Anschließend studierte ich einige Semester an der TU, während ich parallel dazu arbeitete, da ich mir das Studium selbst finanzieren mußte. Ich war in technischen Büros tätig, wo ich viel Erfahrung sammeln konnte. Vom Bereich technisch-physikalischer Gerätebau über Vorrichtungsbau kam ich in Kontakt mit der Firma Philips in Wien und war als Leihtechniker in den Bereichen Movie-Cam bzw. Movie-Group tätig, wo ich Movie-Cam II und III entwickelte und die Vorarbeiten für die Movie-Cam IV leistete. In der Folge trat ich aus dem Unternehmen aus und machte mich 1977 – zunächst mit einem Partner – selbständig. Dieser Partner, eines der größten Werkzeugbauunternehmen Österreichs, war auf mich zugekommen und hatte mir den Vorschlag gemacht, mir Büro und Kundenkontakte zur Verfügung zu stellen und mir ein Fixum zu bezahlen; alles was darüber hinaus ginge, sollte 50:50 geteilt werden. Ich nahm dieses Angebot an und war recht erfolgreich tätig: nach kurzer Zeit konnte ich bereits zwei Mitarbeiter einstellen. Schließlich war mein Partner nicht damit einverstanden, daß ich selbst begann, Kunden zu akquirieren – er wollte, daß ich für ihn heikle Fälle löste, also Geräte im hochtechnischen Bereich entwickelte, mit denen er selbst sehr erfolgreich war. Da dieses Verhältnis nicht unbedingt meinen Vorstellungen entsprach, trennte ich mich 1979 von meinem Partner und machte mich als Einzelunternehmer selbständig. Ich beschäftige mich mit der Herstellung von verschiedenen Bauteilen aus Metall und Kunststoff bzw. gesamten Betriebsanlagen. Mittlerweile stehe ich kurz vor dem vierten Standortwechsel und beschäftige sechs Mitarbeiter. Zu meinem Kundenkreis zählen die Automobilzulieferindustrie, ABB Asea Brown Bovery, Austria Tabak, Klimatechnikbetriebe, Lichttechnikunternehmen, etc.

Zum Erfolg von Josef Buber

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Ziele zu erreichen, die ich mir gesteckt habe und Ideen zu realisieren. Erfolg heißt, mehr als der Durchschnitt sein zu wollen und über die Mittelmäßigkeit hinauszukommen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich sehe mich heute als erfolgreich, weil ich, obwohl Betriebe dieser Art aufgrund der wirtschaftlichen Situation geschlossen wurden, heute nach wie vor ein kleines, aber feines Unternehmen führe, mit dem ich bei Null begonnen habe. Mein Beruf ist mir sehr wichtig, aber ich erkenne mit zunehmendem Alter immer mehr, wie wichtig es ist, zu leben, nicht nur zu arbeiten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine absolute Stärke liegt darin, daß ich mir Aufgaben immer sehr genau ansehe und nicht von Vornherein ablehne. Wenn ich die erste Lösung gefunden habe, verbessere ich sie so lange, bis sie für mich optimal ist. Für mich ist ein Ziel erst erreicht, wenn der Kunde ein perfektes Produkt in Händen hält. Qualität und Zuverlässigkeit waren für mich immer das A und O. Ich bin sehr innovativ und technisch gesehen immer am neuesten Stand der Zeit. Ich denke, daß meine große Stärke mein vorausschauendes Denken ist, das mir, gepaart mit kreativem Handeln, zu einem Qualitätsnimbus verholfen hat. Es macht mir großen Spaß, Ideen zu verwirklichen – so habe ich beispielsweise einen Allradwagen gebaut, der nach wie vor im Einsatz ist und mit dem ich die Österreichische Meisterschaft gewinnen konnte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich finde für jedes Problem zunächst eine Lösung, wobei ich fähig bin, Vor- und Nachteile gleichermaßen zu erkennen. Ich würde mich niemals in die Falle begeben, nur die Vorteile einer Lösung zu sehen, sondern suche nach den Nachteilen – nutze also den gesamte Prozeß dazu, Verbesserungen zu finden.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wesentlich ist für mich, daß ich mit einem Menschen eine Gesprächsbasis finden und ihn aufgrund seines Charakters ernst nehmen kann. Grundvoraussetzung für eine geglückte Zusammenarbeit ist das volle Vertrauen des Mitarbeiters in mich. Ich bin jederzeit bereit, mich voll für meine Mitarbeiter einzusetzen und erwarte dasselbe auch von ihnen. Er muß bereit sein, im Sinne des Unternehmens zu arbeiten, gleichzeitig muß die Chemie stimmen, weil ich mit meinen Mitarbeitern wahrscheinlich mehr Zeit verbringe als mit meiner Familie.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir machen Virtuality zu Reality. Der Erfolg meines Unternehmens beruht darauf, daß ich immer auf die neueste Technologie einging. Mein Betrieb ist zwar klein, fährt aber hinsichtlich High-tech in der „Formel 1 der Werkzeugmacher“ mit. Zu meinem Kundenkreis zählen Audi, BMW, Mercedes, Rolls Royce, Volvo, etc. Ich biete qualitativ hochwertige Produkte, die den Bedürfnissen meiner Kunden entsprechen und zeichne mich durch absolute Pünktlichkeit aus. Für meine Abnehmer kann ich die optimale technische Umsetzung garantieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann die beiden Bereiche nicht vollständig trennen. Da meine Frau ebenfalls ihre Karriere verfolgt, haben wir kein Problem, Beruf und Privatleben zu vereinbaren und finden zahlreiche Berührungspunkte, an denen wir Erfahrungsaustausch pflegen können. Grundsätzlich versuchen wir beide, nicht zu viel beruflichen Streß mit nach Hause zu nehmen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ohne Anstrengung und ständiges Engagement bis an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit wird man niemals Erfolg haben können. Teamarbeit ist etwas sehr wichtiges, heutzutage bedeutet Teamfähigkeit aber oft, sich auf der Arbeit anderer auszuruhen. Erfolgreich wird nur, wer gewissermaßen Einzelkämpfer ist, der sich selbst Ziele gesteckt hat, die er erreichen möchte.

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