Zur Karriere von Michael Ferdiny

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nachdem ich an einer AHS maturiert hatte, reiste ich ein Jahr durch die USA, überlegte mir mein weiteres Leben und beschloß, Medizin zu studieren. Zurück in Österreich, studierte ich fünf Semester Medizin, brach daraufhin jedoch mein Studium ab, um die Sozialakademie in Wien zu besuchen und im Anschluß zwei Jahre in diesem Berufsfeld zu arbeiten. Ich war mit meiner Arbeit aber nicht rundherum glücklich, weswegen ich mich wiederum neu orientierte. Was ich wußte, war, daß ich selbständig arbeiten will. Meine Überlegungen veranlaßten mich dazu, gemeinsam mit einem Partner die Firma Ciclopia zu gründen, die zunächst eine reine Reparaturwerkstätte für Fahrräder war und heute auch im Verkauf tätig ist. Nach einem Jahr überwarf ich mich mit meinem Partner, weshalb ich den Betrieb zuerst alleine und später zwei Jahre lang gemeinsam mit einem Bekannten führte. Seit dem Jahr 1985 bin ich alleiniger Geschäftsführer und konnte mich mittlerweile gut etablieren.

Zum Erfolg von Michael Ferdiny

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mit meiner Beschäftigung glücklich zu sein, was meinen geschäftlichen Erfolg erst möglich macht. Erfolg ist für mich also nicht alleine im Betriebsergebnis spürbar, sondern durch meinen Spaß an meiner Arbeit. Ich bin zufrieden, selbständig zu sein und genieße meine Freiheit, wie auch das Risiko dabei.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da ich mit meiner Firma und dem guten Funktionieren zufrieden bin, fühle ich mich damit erfolgreich. Ich eignete mir das geschäftliche Know-how selbst an, und das war ein Ansporn für mich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, daß sich meine hartnäckige Suche nach einer Arbeit, die ich gern mache, bezahlt gemacht hat. Meine Entscheidung, mich selbständig zu machen, ging anfangs mit Entbehrungen und großem Lernaufwand einher. Meine Zielstrebigkeit machte mir meinen Erfolg möglich. Ich kann etwas verkaufen, von dessen Qualität ich selbst überzeugt bin. Was mir ebenfalls half, ist, daß ich gut mit Menschen umgehen kann, wobei mir meine Ausbildung an der Sozialakademie sicherlich half.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit zwei Jahren geht es meinem Betrieb so gut, daß ich meinen Erfolg genießen kann.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Entscheidung, mich als vormals geschäftlich unbedarfte Person selbständig zu machen, war sicherlich meine erfolgreichste. Daß ich damit glücklich bin, gibt mir recht.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Ich lebe insbesondere vom Vertrauen, das meine Kunden in meine Person setzen, weil sie wissen, daß ich nicht rein verkaufsorientiert denken. Es war mir immer wichtig, meiner Persönlichkeit treu zu bleiben, deshalb bevorzuge ich Originalität.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Zu sehen, daß ich unabhängig von anderen auf eigenen Beinen stehe, ist mir die größte Anerkennung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Problem ist, daß ich preislich nicht mit großen Verkaufshäusern mithalten kann, und dies durch Kompetenz und Service wettmachen muß. Hier muß ich mich zwischen zwei Personengruppen entscheiden. Die eine legt Wert auf ein persönliches Einkaufserlebnis, die andere auf einen guten Preis.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mein Betrieb lebt mit davon, daß meine Mitarbeiter in persönlicher Bindung zu ihrer Arbeit stehen. Da ich aus diesem Grund das Vertrauen meiner Kunden erfüllen kann, haben meine Kollegen großen Anteil an meinem Erfolg.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Neben fachlichen Aspekten ist mir die soziale Kompetenz meiner Mitarbeiter ein großes Anliegen. Mein bestehendes Team muß mit einem neuen Kollegen ebenfalls gut auskommen können. Wir sind ein kleiner Betrieb, der von der Eigenverantwortlichkeit der Beteiligten lebt. Bei mir kann sich jeder seinen Arbeitsbereich selbständig organisieren.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich pflege ein freundschaftliches Verhältnis mit meinen Mitarbeitern und nehme mir in wöchentlichen Besprechungen die Zeit, alle internen Dinge zu bereden. Ich versuche ihnen so viel persönliche Freiheit wie möglich zu geben.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Wir arbeiten sehr gemeinschaftlich, wobei ich natürlich in letzter Instanz Entscheidungen zu verantworten habe. Eine klassische Hierarchie gibt es bei uns aber nicht.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich konnte mir den Ruf aufbauen, mich in meinem Fach gut auszukennen. Man kann mich jederzeit fragen, das schätzen meine Kunden und es war mir daher möglich, einen zufriedenen Kundenstock aufzubauen. Ich will dem Kunden das Gefühl geben, daß ich hinter dem Produkt stehe. Mein Geschäft ist klein und unscheinbar und lebt daher von meinem Ruf und dem meines ganzen Teams. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich versuche vor allem durch meine Kompetenz zu überzeugen und sehe, daß das funktioniert. Wenn jeder so denkt, ist ein gedeihliches Miteinander möglich.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich selbständig tätig bin, kann ich mir meine Zeit recht gut einteilen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn man sich heute selbständig machen will, schadet es sicherlich nicht, zuvor einige Berufserfahrung in seinem Metier zu sammeln, ehe man diesen Schritt wagt.