Zur Karriere von Otto Ziegelwagner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Pflichtschule erlernte ich von 1973 bis 1976 den Beruf des Tapezierers in Obergrafendorf. Nach der Lehrzeit absolvierte ich das Bundesheer und ging wieder in meinen Lehrbetrieb zurück, wo ich 23 Jahre lang arbeitete und acht Lehrlinge ausbildete. Es war schon jahrelang geplant, daß ich den Betrieb einmal übernehmen sollte, ich legte daher 1998 die Unternehmerprüfung ab, auch die Übergabe sollte in diesem Jahr stattfinden. Aber der Besitzer überlegte es sich dann doch wieder anders. Das verärgerte mich sehr und ich machte mich im April 1998 selbständig. Ich eröffnete ein Geschäft, meine Frau arbeitete im Büro und mein Bruder als Tapezierer. Als 1999 mein ehemaliger Lehrherr in Pension ging und den Betrieb sperrte, übernahmen ich noch einen Tapezierer aus diesem Betrieb. Wir erweiterten unser Dienstleistungsangebot auch noch um den Bereich Malerei. Daher nahm ich im Jahr 2000 noch einen Maler auf. Als der Betrieb zu klein wurde, übersiedelten wir in größere Räumlichkeiten, in denen wir einen alten Installateurbetrieb auf unsere Bedürfnisse umbauten. Mittlerweile beschäftigen wir auch einen Tapeziererlehrling.

Zum Erfolg von Otto Ziegelwagner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Zufriedenheit mit dem Erreichten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe viel erreicht, bin aber der geblieben, der ich immer war.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentlich waren meine guten Mitarbeiter und die Tatsache, daß ich auch selbst noch immer mitarbeite. Ich bin ein Vorbild für meine Mannschaft.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das Geschäft lief von Anfang an sehr gut, also seit 1998.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mich selbständig zu machen war die vernünftigste Entscheidung meines Lebens.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Imitieren kann ich nicht, ich finde man muß authentisch bleiben.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Herr Gansch aus Frankenfels war in meiner Lehrzeit mein Vorgesetzter. Er hat mir alles gezeigt, was zu diesem Beruf gehört, er war auch menschlich sehr lehrreich für mich.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die schönste Anerkennung ist die Zufriedenheit der Kunden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man sagt, ich sei nett, umgänglich und hätte mich nicht verändert.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Meine ersten beiden Mitarbeiter habe ich selbst ausgebildet, bei neuen Mitarbeitern achte ich darauf, wo die Bewerber vorher gearbeitet haben und ob sie menschlich ins Team passen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin eher Kollege, weniger Chef, und arbeite noch mit.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind sehr flexibel und ein fachlich gutes Team.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das funktioniert sehr gut, auch meine Frau arbeitet im Betrieb mit. Wir können aber Beruf und Freizeit trennen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Für Weiterbildung verwende ich etwa fünf Tage monatlich.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Junge Menschen müssen wissen, daß man mit dem Eröffnen eines Betriebes nicht automatisch reich wird. Man muß Idealist sein, um Ziele zu erreichen. Dies ist nur mit viel Arbeit möglich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Betrieb später einmal einem meiner Kinder in einem guten Zustand übergeben.
Ihr Lebensmotto?
Ich sehe den Betrieb als mein Hobby und genieße gutes Essen!