Zur Karriere von Engelbert Hammerschmidt

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Pflichtschule absolvierte ich ab 1974 die Textilfachschule in Groß Siegharts, weil dafür kein Internatsplatz bezahlt werden mußte. 1977 begann ich bei der Firma Schiel AG in Wien als Anwärter und Assistent der Disposition zu arbeiten und durchlief alle Stationen des Unternehmens. Ich lernte den Einkauf ebenso wie das Planen. Mir oblagen sämtliche Entscheidungen im Bereich der Webung und Färbung. Nach sechs Jahren wollte meine Frau, daß ich ins Waldviertel zurückkehre. Ich bekam dazu die Gelegenheit, als Qualitätskontrolleur Dipl. Ing. Feigl in Pension ging. Dann konnte ich in der Tochterfirma der Firma Schiel in Groß Siegharts arbeiten. Somit war ich 1983 ein sehr junger Abteilungsleiter ohne direkten Vorgesetzten. Ich war sechs Jahre Dispositionsleiter der Färberei, kündigte jedoch, nachdem ich nach dem Tod unseres zweiten Kindes nach dem Sinn des Lebens zu fragen begann. Ich stellte plötzlich bewußt fest, daß Betriebe wie der meines Dienstgebers für Technik viel Geld ausgeben, jedoch für die Umwelt nichts. Umwelt und Sozialbereich wurden mir wichtig. Ich bin geborener Waldviertler und hatte die Idee, die zahlreichen guten Produkte der Region zusammenzufassen und zu vermarkten. So gründete ich 1988 mein Unternehmen. Verkauf war jedoch nicht wirklich meine Stärke. Ich schloß das Unternehmen und erlernte den Verkauf. EBC war mein Lehrmeister, ich habe dem Unternehmen meine Konzepte verkauft und als Werkvertragspartner und sehr gut verdient. Ich lernte damals Dipl. Ing. Bernhard Schneider kennen, der damals für das AMS NÖ tätig war. Wir machten aus dem Textilmuseum Groß Siegharts den Verein Weben und Leben, und ich wurde 1989 Projektleiter und Geschäftsführer. Wir wollten im Zuge des Sonderkulturanbaus im Waldviertel ökologisch produzieren und Ökomode herstellen. Wir hatten mit langzeitarbeitslosen und gehandikapten Personen das schwierigste Klientel, das man sich vorstellen kann, aber es waren kreative Menschen. Wir bauten eine Produktionskette auf und schlossen innerhalb von sieben Jahren 33 Firmen aus dem Wald- und Mühlviertel zu einer vertikalen Kooperation zusammen. 1997 bildeten wir eine GmbH und kreierten die eigene Marke NATURA- linea. Leider war das Projekt nicht erfolgreich. 1999 habe ich mit einer Verkäuferin die Restbestände verkauft, 2000 habe ich das Unternehmen endgültig geschlossen. Ich besuchte anschließend den Studienlehrgang Regionalmanagement, welchen ich 2001 erfolgreich abschloß, und schrieb das Buch Tanz des Lebens, in dem ich die Behinderung meiner Tochter verarbeitete. Ich arbeitete als Trainer, Projektmanager und Berater. Dadurch lernte ich die Firma BioInnova kennen und man bestellte mich zum Projektleiter. Diese Tätigkeit übe ich seit einem Jahr aus und bekam einen Überblick über die Produkte der Wellness-Branche. Ich entwickelte mein eigenes Network-Marketing-System und gründete dazu vor einigen Monaten meine neue Firma.

Zum Erfolg von Engelbert Hammerschmidt

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg heißt, meine eigene Wahrheit zu leben und dabei jeden Tag zu leben was ist und nicht das zu leben, was sein soll.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja sehr, ich habe bei jeder Aufgabe meine Ziele nicht aus den Augen verloren und lebe täglich mit Lust und Freude, den Weg bis dorthin.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Es ist mir gelungen immer mehr ich selbst zu werden. Heute würde ich sagen: Ich lebe authentisch!
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als es mir nach dem Tod von Viktoria gelang, immer mehr ich selbst zu sein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war richtig, wieder ein eigenes Unternehmen zu gründen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine behinderte Tochter und mein Vater lehrten mich, die richtigen Werte zu erkennen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Freunde würden sagen, daß ich ein Mensch bin, mit dem man über alles reden kann, ohne ein Urteil fürchten zu müssen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich habe derzeit 260 freiberufliche Mitarbeiter. Sie müssen an die eigene Chance glauben, um bei mir arbeiten zu können.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Als ein Mensch der in seinem Leben den Ruf seines Herzens folgt und dabei seinen Weg geht.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine Stärke ist das Know-how über den Kundennutzen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Partnerin steht hinter meinen Zielen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Verliere nie deine Träume, sondern glaube an sie! Darum träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!
Ihr Lebensmotto?
Leben, lieben, lachen.