Zur Karriere von Walter Viktor Schuster

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Meine Karriere begann mit dem Wunsch Pilot zu werden. Als das aber nicht funktionierte, erlernte ich den Beruf des Zolldeklaranten und Speditionskaufmann. Schon nach kurzer Zeit erkannte ich, daß dieses Aufgabengebiet vollkommen uninteressant für mich ist. Als Lehrbub habe ich immer alles falsch gemacht, was ich nur falsch machen konnte, und als der Amtsrat zu mir sagte, daß aus mir nichts wird, war das für mich der Grund, mit der B-Matura zu beginnen. Sukzessive arbeitete ich mich beim Zollamt hinauf, erkannte aber, daß gewisse Dinge, die man dort als Grundvoraussetzung des Lebens verifiziert, nicht meine sind. Ich wechselte den Beruf, ging in den Versicherungsaußendienst, und verdiente plötzlich das vielfache, nebenbei machte ich die Studienberechtigungsprüfung. Als Hinterkopf war immer die Fliegerei wie eine Lebensphilosophie in mir. Ich studierte nebenbei und eignete mir internationales Wissen an. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche war mir klar, daß ich ein guter Verkäufer bin. Da ich ein kontaktfreudiger Mensch bin, konnte ich schnell Kontakte knüpfen, und so kam ich in das Fluggeschäft. Ich machte den Privatpilotenschein, später den Berufspilotenschein, zuletzt den Linienpilotenschein, heute bin ich auch Ausbildner und Prüfer. Ich gründete eine eigene Firma, die sich mit der Luftfahrt beschäftigt, ich betreibe ein Brokerservice, ein Cargoservice, und die Tätigkeit der Flugsicherung im Rahmen der mir überlassenen und übertragenen Tätigkeiten. Damit versuche ich, mich europaweit zu etablieren. Im Laufe der letzten Jahre habe ich einige Firmen gegründet, die ich wieder abgetreten habe, wenn sie gut gelaufen sind. Ich suche immer nach etwas Neuem und versuche mir und anderen zu beweisen, daß ich es kann, und immer wieder kann, und es immer wieder richtig mache.

Zum Erfolg von Walter Viktor Schuster

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
„Lieber reich und gesund, als arm und krank“. Dieses Sprichwort souffliere ich mir immer wieder vor. Erfolg bedeutet für mich Anerkennung und Freude. Ich möchte immer, daß meine Geschäftspartner das Gefühl haben, mit mir ein gutes Geschäft zu machen, und in meinen Händen gut aufgehoben zu sein. Die Arbeit kann schön sein, sie erfüllt mich zu 2.000 Prozent, aber es ist für mich auch Arbeit, wenn ich bei einem Kaffe sitze, fliege oder schlafe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin eine sehr starke Persönlichkeit, und habe keine Angst vor den Anderen. Ich trete nach außen, präsentiere mich und zeige was ich kann. Was ich nicht kann, lasse ich mitlaufen, ohne daß es der Gegenüber merkt. Wissen ist Macht, wie man sich das aneignet und umsetzt, ist objektiv.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit Kompetenz und Akribie. Wenn ich etwas nicht kenne, versuche ich, mich zu informieren, wodurch ich meistens mehr weiß als mein Gegenüber. Die Akribie des Haben-Wollens, des Sein-Wollens und des Können-Wollens setzt den Maßstab. Am wichtigsten ist es, den goldenen Mittelweg zu finden.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die beste Anerkennung, die man als Annerkennung akzeptieren kann, ist die Eigene.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter müssen geführt werden, sie haben nie Führungsqualitäten. Ein Mitarbeiter ist deswegen ein Mitarbeiter, weil er als Mitarbeiter geboren wurde und nicht als Manager. Mitarbeiter sind Mitläufer in der Arbeit. Es gibt verschiedene Spezifikationen von Mitarbeitern. Solcher, der einen Job tut, der hochqualifiziert ist und deswegen Mitarbeiter ist, weil er nicht die finanzielle Qualifikation hat, ein Investitionsgut zu erwerben, genießt bei mir 1.000-prozentige Priorität. Andere Mitarbeiter im vorher erwähnten Sinne, welche die Zeit bei der Arbeit verstreichen lassen, muß man sehr bestimmt führen, und man darf nie autoritäre Aufgaben an sie delegieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf ist mein Leben, mein Privatleben ist mein Beruf. Wenn man in selbständiger Arbeit erfolgreich sein will, kann man zwischen Privat und Beruf nicht trennen. Wenn man Erfolg haben will, ist man kein beamtierter Typ, der pünktlich kommt und geht, und die Arbeit vergißt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Fleißig sein und sich fehlendes Wissen aneignen. Das Gefühl der Feigheit überwinden und sich spezialisieren, dieses spezialisierte Wissen umsetzen und Mut und Vertrauen in die eigene Person haben. Einfach das zu tun, was einem Spaß macht. Den Weg der eigenen Philosophie und des eigenen Wunsches bestreiten wollen, dürfen, können und sollen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wollte eigentlich mit 50 Jahren zum Arbeiten aufhören, mir ein schönes Boot kaufen, und über die Meere fahren.
Ihr Lebensmotto?
„Laß das Leben kommen“. Ich bin ein sehr ehrlicher und freudiger Mensch. Wer mir nicht freudig gesinnt ist, der hat in meinem Leben nichts verloren.