Zur Karriere von Walter Meissner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner Schulzeit ging ich im Jahr 1968, mit 22 Jahren und einer kaufmännischen Lehre als Berufsausbildung, in die Selbständigkeit. Ich arbeitete mit Gewinnbeteiligung für ein kleines Geschäft für Innenausstattung in der Mariahilferstraße und brachte mir durch verschiedene Kurse Fähigkeiten im Bereich der Innenarchitektur bei. Der Inhaber hatte ein zweites und größeres Geschäft in Wien, für dessen Führung ich mich interessierte. Ich schien ihm zunächst zu jung, konnte in meinem Geschäft jedoch gute Umsätze erwirtschaften, weswegen ich schließlich doch mit dieser Aufgabe bedacht wurde. Dieses Geschäft führe ich seit nunmehr 33 Jahren, und konnte es trotz der schwierigen Situation in der sich der Fachhandel heute befindet, stetig ausbauen und stabil erhalten. Wir bieten sehr individuelle Maßprodukte und beraten unsere Kunden in allen innenarchitektonischen Belangen.

Zum Erfolg von Walter Meissner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich mit den Dingen, die mir am Herz liegen weiterkomme und darin erfolgreich bin, werde ich zufrieden sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Früher hätte ich diese Frage wahrscheinlich mit Ja beantwortet. Heute frage ich mich öfter, ob eine Entwicklung durch die Rahmenbedingungen entstanden ist oder ich dafür verantwortlich bin. Oft hätte ich etwas besser machen können.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin aktiv im Tennissport tätig, was einiges an Beharrlichkeit und Konsequenz erforderte. Dies half mir in meinem weiteren beruflichen Leben ebenso wie in meinem Privatleben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich mit der Aufgabe betraut wurde, die größere Filiale zu übernehmen.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Gerade in unserer Branche ist Originalität ein Faktor, von dem man lebt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Speziell hier in Wien existiert eine der größten Konzentrationen von Möbelhäusern. Diese sind in ständiger Expansion, was es dem Fachhandel etwas schwer macht. Es gibt leider Fälle von sehr guten Herstellern, die ihr Auslangen nicht fanden. Ein Phänomen in diesem Zusammenhang ist, daß die exklusiven Häuser in der inneren Stadt damit zu kämpfen haben, daß die Kaufkraft in die Randregionen abwandern.Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Wir versuchen im Gegensatz zu den großen Anbietern durch unsere Qualität und kundenorientierte Lösungssuche individuelle Produkte anbieten zu können. Dabei sind enthusiastische und gut geschulte Mitarbeiter das um und auf.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich sehe mir natürlich an, was der Betreffende vorher gemacht hat und kann daraus herauslesen, wo dessen kaufmännische Qualitäten herkommen. Wenn jemand aus einem großen Haus kommt, wird er nicht so umfassend mit der Materie vertraut sein, wie jemand, der in einem kleinen Betrieb für alles zuständig war. Es ist daneben wichtig, daß ein Verkäufer in unserem Geschäft Pläne zeichnen kann und in unser Team paßt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich denke, daß die Hauptmotivation schon im finanziellen Anreiz liegt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich denke, unsere Kunden ganz gut zu kennen und damit mit unserer Produktauswahl einen sicheren Pool an Menschen erreichen zu können. Wir bieten umfangreiche und hochwertige Beratung an und geben unseren Kunden jede Möglichkeit, sein Produkt mitzugestalten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
In unserer Branche kann ich dazu raten, daß man ein gutes Konzept erstellt und nichts dem Zufall überläßt. Ein großer Bekanntenkreis ist sicherlich von Vorteil, um am Beginn der Selbständigkeit erste Umsätze zu erreichen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Leider sind mir zur Zeit, was einige unternehmerische Ideen angeht, meine finanziellen Schranken gesetzt. In meiner Branche wie in allem Handelsbetrieb sollte man eigentlich in der Lage sein, alle zehn Jahre komplett zu erneuern. Diese Möglichkeiten erhoffe ich mir für die Zukunft. Wir sind also langsam über die Jahre hinweg von zweihundert auf tausend Quadratmetern Verkaufsfläche gewachsen und damit bei einer Grenze angelangt, weswegen ich mein künftiges Augenmerk wieder auf die verkaufsbezogenen Aspekte legen werde.