Zur Karriere von Fritz Peter Just

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Einen wesentlichen Bestandteil meiner Karriere stellt für mich meine fundierte Lehrausbildung dar. Ich absolvierte zwei Lehren, die zum Gastwirt und die zum Konditor. Gerade in dieser Branche ist neben einem Studium eine abgeschlossene Lehre von großem Vorteil. Ich machte mich nach einigen Arbeitsaufenthalten in Saisonbetrieben im Alter von 23 Jahren mit einem eigenen Gasthof selbständig. Dies war mit erheblichem Arbeitsaufwand verbunden. Ich leitete diesen Betrieb sieben Jahre lang, dann bekam ich das Angebot, die Geschäftsführung von drei Restaurantbetrieben zu übernehmen. Diese Position hatte ich bis zur Auflösung des Unternehmens inne. In der Folge führte ich diverse Hotels und Gaststätten und wechselte meine Arbeitsstätten häufig. Zur Zeit betreibe ich drei Betriebe, die eher im Restaurant- und Buffetbereich angesiedelt sind. Es bereitete mir stets Spaß, neue Aufgaben zu übernehmen, die mir kreative Ideen abverlangten. Etwas neu aufzubauen und konsequent umsetzen bereitet mir große Freude und ist gerade im Dienstleistungssektor von Wichtigkeit. Darüber hinaus bin ich als allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für das Gast-, Schank-, Restaurant- und Hotelgewerbe tätig.

Zum Erfolg von Fritz Peter Just

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat für mich nur am Rande mit wirtschaftlichem Fortkommen zu tun. Erfolg ist für mich, wenn ich neue Ideen umsetzen kann und merke, daß meine Arbeit anerkannt wird. Für unsere Familie ist es eine Freude, daß unsere Kinder sich freiwillig gern in unseren Betrieben engagieren bzw. sich erfolgreich selbständig machen konnten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Einerseits war immer ein Quentchen Glück dabei, zum richtigen Zeitpunkt gute Aufgaben angeboten bekommen zu haben, andererseits war ich stets an der Verwirklichung eigener Ideen interessiert und habe meine Ziele konsequent verfolgt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich in der Lage war, für meine Familie ein Haus zu bauen, fühlte ich mich einen wichtigen Schritt weiter.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich mich gegen den Willen meiner Eltern für die Gastronomie entschied, legte ich den Grundstein für mein jetziges Berufsleben.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Im Tourismus nimmt Originalität einen besonderen Stellenwert ein. Man muß sich mit seinen Ideen von Bestehendem abheben können, dies erfordert Kreativität. Uniformität und Imitation sind wenig dienlich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gibt viele Gastronomen, die mich mit ihrem Lebensweg beeindruckten und mich in meinem Tun bestärkten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Zufriedene Gäste und funktionierende Betriebe sind mir neben Privatem die größte Anerkennung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Probleme, die man nicht selbst lösen kann, betreffen vor allem die Personal- und Steuersituation.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Das müßte man die betreffenden Menschen fragen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gute Mitarbeiter sind der wesentlichste Faktor für einen gut funktionierenden Betrieb. Ohne sie könnte ich meine Ideen nicht umsetzen. Einer meiner Mitarbeiter arbeitet beispielsweise schon 25 Jahre für mich. Auf ihn kann ich mich stets verlassen. Solche Stützen sind enorm wichtig.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die notwendigen Qualifikationen sind natürlich von der zu besetzenden Funktion abhängig. Daneben ist es mir aber wichtig, daß alle Beteiligten untereinander gut auskommen können, wofür charakterliche Eigenschaften entscheidend sind.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche ihnen genügend Freiraum zu geben, in dem sie ihre eigenen Ideen umsetzen können. Dies hebt den Wert ihrer Arbeit für sie selbst und für mich. So können sie sich auch leichter mit ihrer Arbeit identifizieren.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke als Freund gesehen zu werden. Ich bin kein nachtragender Mensch und stehe hinter meinen Mitarbeitern.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Meine Gattin ist Hauptansprechpartnerin in einem der Betriebe, meine Tochter in einem anderen. Darüber hinaus gibt es eine klare Kompetenzverteilung auf etwa drei weiteren Ebenen. Auf diese Weise ist immer jemand verfügbar, der eine nötige Entscheidung verantworten kann.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken variieren von Betrieb zu Betrieb. Das Lokal am Schloßberg ist aufgrund seiner Lage einzigartig. Mit einem anderen Betrieb können wir sehr flexibel auch große Events bedienen und sind um ein attraktives Angebot bemüht. Diese Stärken gilt es zu festigen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wenn man Erfolg hat, gibt es meist auch Neider. Mit manchen Mitbewerbern pflege ich jedoch auch einen freundschaftlichen Umgang. Ich versuche stets fair zu sein, halte mich an meine Angebote und versuche nicht durch Preistreiberei an Aufträge zu kommen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mit unseren heutigen Mitarbeitern können wir uns unseren privaten Freiraum leisten, der uns sehr wichtig ist. Zu einem zufriedenen Leben gehört die nötige Freiheit, seinen persönlichen Interessen nachzugehen, die nicht im beruflichen Bereich liegen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuchte ständig interessante Seminare und Kurse. Das werde ich auch in Zukunft so halten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der Beruf muß einem Spaß machen, nur dann kann man nachhaltig Erfolg haben. Andernfalls kann man nicht die nötige Energie aufbringen, die besonders die Selbständigkeit erfordert.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich will weiterhin gestalterisch tätig sein und meiner Kreativität Raum geben können.