Zur Karriere von Bruno Schmitt

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die Handelsakademie und absolvierte danach eine Einzelhandelslehre bei der Firma Kastner & Öhler in Graz. Nach einigen Jahren im Einzelhandel wechselte ich zur Firma Oetker in den Außendienst. An meinem 25. Geburtstag beschloß ich, mehr aus meinem Leben zu machen. Mein Schlüsselerlebnis war ein vierzigjähriger Dressman der mir von den Schlammpackungen, die er verwendete, erzählte. Da wurde mir schlagartig bewußt, daß es doch im Leben noch mehr geben müßte. Ich änderte meine Einstellung und wurde zunehmend erfolgreich. Ich wurde zweimal bester Verkäufer. 1988 wechselte ich zu Manner - Napoli - Casali, wo als Verkaufsleiter mit 18 Außendienstmitarbeitern begann. 1994 gründete ich eine Textilagentur für Kinder- und Wäschemoden in Tirol, verlegte auch kurzzeitig meinen Wohnsitz dahin, und führte diese bis 1996. 1996 bewarb ich mich bei Gillette, einem innovativen, modernen Unternehmen. Ich begann als Verkaufsleiter Außendienst und stieg mit der Zusammenlegung der Firmen Braun Electric Austria, Duracell, Gilette und Oral-B zum Field Sales Manager mit einer Milliarde Schilling Umsatzverantwortung auf. Seit 1999 habe ich 3 Umstrukturierungen in diesem Unternehmen miterlebt, daher kündigte ich 2001. Als meine Frau, die Amerikanerin ist, Kartons für den Umzug nach Österreich kaufte, lernte ich das Mail Boxes Etc. Franchise System kennen. 2001 machten wir uns damit in Graz selbständig.

Zum Erfolg von Bruno Schmitt

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Freiheit zu haben, jene Dinge zu tun, die ich gern machen möchte. Zwar arbeite ich als Selbständiger jetzt mehr als früher, allerdings mit dem wesentlichen Unterschied, daß ich es gern mache.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Aufgrund meiner Laufbahn sehe ich mich durchaus als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin immer meinen Weg gegangen und bin niemand, der sich durchschleicht. Ich möchte immer eine gerade Linie sehen und leben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich analysiere Probleme und überlege mir entsprechende Lösungen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit meiner Zeit als Außendienstmitarbeiter bei Oetker empfinde ich mich als erfolgreich. Dort lernte ich das „Selling by doing“. Die Produkte wurden nicht nur verkauft, sondern auch ausprobiert.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich trug einen inneren Kampf mit mir aus, als ich von Oetker zu Manner wechselte. Trotzdem war das die einzig richtige Entscheidung für meine weitere Entwicklung.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Es ist auf alle Fälle wichtig, den eigenen Weg zu gehen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Herr Dabsch von der Firma Manner, ein militärischer Typ, der mit seiner Disziplin ein großartiger Motivator war.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ab einer gewissen hierarchischen Position bekommt man als Manager nicht mehr so viel Anerkennung. Trotzdem sind Lob und Wertschätzung wichtig.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin vielleicht nicht immer angenehm, aber jemand, auf den man unbedingt zählen kann.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind sehr wichtig. Ich muß mich auf sie verlassen können und die Sicherheit haben, daß es weitergeht, auch wenn ich nicht da bin.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wählte meinen Lehrling primär nach der Originalität seiner Bewerbung aus. Mein Lehrling beispielsweise träumt davon, selbst ein Unternehmen zu gründen. Initiative ist wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die Motivation der Mitarbeiter ist nicht ganz einfach, wenn man ständig im Geschäft zusammen Zeit verbringt. Ich lobe meine Mitarbeiter, suche das offene Gespräch und übergebe ihnen Verantwortung.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter betrachten mich als stur, zielstrebig und konsequent.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir versuchen uns im Dienstleistungsbereich abzuheben und etwas Besonderes zu sein. Qualität geht vor Quantität.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche zumindest, mir das Wochenende freizuhalten. Meine Frau arbeitet im Unternehmen mit.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Im letzten Jahr habe ich zwei Seminare besucht. Auch das Erarbeiten und Vorlegen von Beispielen der Geschäftsentwicklung betrachte ich als Fortbildung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist wichtig, seinen eigenen Weg konsequent zu verfolgen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein kurzfristiges Ziel ist es, das Unternehmen auf sichere Beine zu stellen und eventuell einen zweiten Standort in einem Business-Park außerhalb von Graz zu errichten.
Ihr Lebensmotto?
Man darf nichts zu ernst nehmen. Ich wurde als Dreißigjähriger mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert. Das relativiert vieles.