Zur Karriere von Johann Schmölzer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich war als Schüler ein typischer Versager und bin an jedem Schulsystem - Gymnasium, Hauptschule, HTL - gescheitert. 1974 machte ich meinen Pflichtschulabschluß. Nach einem Intermezzo an der HTL leistete ich von 1976 bis 1977 meinen Präsenzdienst beim Bundesheer ab. Danach folgte ich dem Vorbild meines Vaters und trat bei der uniformierten Polizei in Graz eine sichere Beamtenstellung an. 1980 begann ich als Lkw-Fahrer und hatte 1981 einen Unfall, der den Wendepunkt in meinem Leben bedeuten sollte. Ich war schwer verletzt und mußte viele Monate im Krankenhaus und Rehabilitationszentrum zubringen. 1982 absolvierte ich eine Umschulung zum Elektromechaniker und Maschinenbauer. 1983 begann ich bei der Mupid Computer GesmbH in der Hardwareentwicklung als Laborant zu arbeiten. Das war meine erste Berührung mit der Computertechnik, in die ich mich autodidakt eingearbeitet habe. In der Folge war ich für die technische Dokumentation und dann für den technischen Vertrieb zuständig. 1978 wechselte ich zur Firma Motronic, wurde Abteilungschef bei Dahms Elektronik und wechselte 1990 zu Online Computer. Mit jedem Firmenwechsel machte ich sowohl einen finanziellen als auch einen Karrieresprung. Ich machte mich 1990 das erste Mal mit dem Vertrieb von Ident-Systemen selbständig und war ab 1992 bei der Firma CTS Computer Text Systeme als technischer Leiter beschäftigt. Parallel dazu referierte ich am Wifi und Bfi über EDV und Computernetzwerke. Die Didaktik begeisterte mich. 1992 gründete ich nach meiner eigenen Geschäftsidee und gemeinsam mit meinem Partner Willibald Derigo die DESC GesmbH. Gleichzeitig gründete ich in Linz die Wings GesmbH, die ich aber nach einem halben Jahr wieder aufgab.

Zum Erfolg von Johann Schmölzer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, das zu tun, was man auch ohne Bezahlung tun würde. Erfolg bedeutet, sein Leben mit Inhalten zu füllen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war, daß ich an einen Punkt kam, an dem ich die Gesellschaftsmechanik ganz klar durchschaut und über meine eigene Nasenspitze hinausgeschaut habe.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Unser Unternehmen ist so angelegt, daß es zu wesentlichen Herausforderungen in der Regel nicht kommt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Aufgrund meines schweren Unfalles hat sich mein Weltbild gewandelt. Ich habe plötzlich die Zusammenhänge erkannt und habe mich als Teil des Ganzen gesehen, nicht mehr als eigenständiges Ego. Dieses Schlüsselerlebnis hat auch dazu beigetragen, daß ich – auf meine ganz eigene Art und Weise – religiös geworden bin. Das Leben hatte mit schon längst immer wieder Zeichen gegeben, ich besaß nur nicht die Fähigkeit, sie zu erkennen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Indem man seine eigene Persönlichkeit herzeigt, gibt man anderen die Chance zur Beziehung. Der Kunde sucht speziell in unserer Branche Vertrauen auf der emotionalen Ebene.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Das Feedback, daß ich einem Menschen helfen konnte, ist für mich Anerkennung. Geld ist ein notwendiges Übel. Besitz belastet, ist aber bis zu einem gewissen Grad zur Absicherung notwendig.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Produkte kommen nicht ausgereift auf den Markt, weil die Branche so kurzlebig ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Unsere ganze Firma ist ein Team, in dem jeder Bereich eigenständig agiert. Erfolg und Mißerfolg jedes einzelnen haben Anteil am Ganzen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Unsere Mitarbeiter sind eher selbständig tätig als Befehlsempfänger und haben eine starke Persönlichkeit. Die meisten Mitarbeiter kommen aus dem Freundeskreis.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir motivieren unsere Mitarbeiter durch gemeinsame Seminare und Fortbildungen, selbstverständlich durch persönliche Gespräche und wöchentliche Besprechungen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärken sind hohe Flexibilität, Verantwortung und geringe Kosten. Die starke Diversifizierung bietet eine breite, solide Basis durch kleinere Abteilungen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In dem Bewußtsein, daß der Markt groß genug ist, verhalten wir uns dem Mitbewerb gegenüber gelassen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist kein Problem- ich arbeite wenig und nehme mir soviel Zeit, wie ich möchte.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Man muß alles seiner Bestimmung zuführen. Zehn bis zwanzig Prozent der Arbeitszeit verwende ich zum Lesen, Internetrecherche, etc.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das Gehirn einschalten und über das eigene Ego hinaus denken.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein berufliches Ziel ist die finanzielle Unabhängigkeit, ein privates Ziel die Bestätigung im sozialen Bereich.
Ihr Lebensmotto?
Genieße jede Stunde!

Skripten (im Zuge der Wifi- und Bfi-Referententätigkeit); Zeitungsartikel, Dokumentationen in Form technischer Beschreibungen.