Zur Karriere von Werner Kowarsch † 10.5.2013

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Handelsschule absolvierte ich die Lehre im elterlichen Betrieb. Schon mein Großvater war Innungsmeister, auch mein Vater war engagiert und immer für fachliche Innovationen offen. Mein Engagement für den Beruf, die Jugend und die Innungsarbeit haben mich hervorgehoben. Ich hätte eigentlich gern einen technischen Beruf erlernt, da ich in dieser Richtung begabt bin. Ich arbeite oft an unkonventionellen Vorschlägen, die ich selbst technisch umsetze. Dafür bin ich auch bei modernen Architekten bekannt, mit denen es eine befruchtende Zusammenarbeit gibt. Unsere Qualität wird seit Jahrzehnten geschätzt. Ich bin für meine klare Linienführung bekannt. 1990 nahm ich einen atelierartigen Umbau in Angriff und sorgte damit für Furore in der Branche, was sich in weiterer Folge auch wirtschaftlich angenehm bemerkbar machte. Die räumliche Situation mit Licht von oben ist nicht nur schön, sondern auch für die fachliche Arbeit sehr zweckmäßig. 1994 übernahm ich die Firma als alleiniger Geschäftsführer. (Anmerkung der Redaktion: Das Unternehmen wurde 2013 geschlossen)

Zum Erfolg von Werner Kowarsch † 10.5.2013

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet in erster Linie innere Zufriedenheit und muß nicht immer einen finanziellen Hintergrund haben. Das spiegelt sich bei den Mitarbeitern und im Privatleben wieder. Geld ist nicht alles. Ich liebe es, immer wieder Akzente zu setzen und scheue die Routine. So wird bei uns auch immer wieder modernisiert.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich schätze meine Arbeit und bin daher erfolgreich. Auch die Innungsarbeit kann ich mir leisten, sie gibt mir viel Bestätigung. Dabei ist viel Diplomatie und Feingefühl erforderlich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wesentlich ist das Zusammenspiel vieler kleiner Einzelfaktoren. Viele Stammkunden vertrauen uns mehr oder weniger blind, sie sind auch niemals enttäuscht worden. Die fachliche Qualifikation ist natürlich ebenfalls wichtig. Ich halte nichts von Abschlußtechniken. Bei mir muß vor allem das Werk überzeugen. Es wird aus dem Bauch entschieden und gekauft. Sicherheit zu vermitteln ist wohl die große Kunst.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich erledige Probleme am Stück und umgehend, damit mir Zeit für die bedeutenden Entscheidungen bleibt. Automatismen lenken von der kreativen Kernkompetenz ab.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Spätestens seit dem großen Umbau war ich mir meines Erfolges sicher.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Gute Entscheidungen traf ich stets bei der Auswahl meiner Mitarbeiter. Erst eine gute fachliche Ausbildung ist eine solide Grundlage für gute Entscheidungen. Ich habe ein Lieferantenteam aufgebaut, auf das ich mich verlassen kann, um auf Kunden bestens einzugehen. Wir liefern perfekte Problemlösungen, die im Wohnbereich von unseren Kunden als sehr bedeutend erlebt werden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Unser langjähriger Prokurist Michael Obermayr hatte eine schier unglaubliche fachliche Kompetenz. Er hat viel zum Erfolg beigetragen, von ihm konnte ich mir viel abschauen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Seit ich Innungsmeister bin, erhalte ich viel ehrliche Bestätigung aus dem Umfeld. Natürlich freut mich auch das Kundenlob.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Wir haben ein Nachwuchsproblem.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Vielleicht werde ich als zu nachgiebig erlebt. Das mag manchmal auch eine Stärke sein. Ich zementiere mich niemals auf einem Standpunkt ein.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine ganz bedeutende, da ich die Leute für das Werk einsetzen muß. Sie tragen nicht zuletzt beim Materialeinsatz eine große Kostenverantwortung. Wir beschäftigen fast nur langjährig dienende Kräfte.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich achte auf ein ausgezeichnetes Betriebsklima. Die Leute kommen sehr gerne in die Arbeit. Es wird kein Druck ausgeübt, sondern gemeinsam geplant.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Die klassische Rangordnung von Lehrling, Geselle und Meister hat bei uns nur marginale Bedeutung.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Flexibel, klein und schlagkräftig erfüllen wir die Kundenwünsche, wenn diese irgendwie machbar sind.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben ein ausgezeichnetes Verhältnis untereinander und helfen uns gegenseitig. Neid gibt es nicht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Früher war dies schwierig, heute gehört das Wochenende ausschließlich der Familie.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Eine qualifizierte Ausbildung ist sehr wichtig. Nicht nur der Verkauf hat Bedeutung, sondern auch eine hochwertige handwerkliche Arbeit wäre wünschenswert. Das Wissen um Qualität ist einfach notwendig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Privat wünsche ich mir eine gute Startvoraussetzung für meine Kinder, nicht nur die Arbeit ist wichtig. Beruflich werde ich am Puls der Zeit bleiben und immer wieder modernisieren, um mit der richtigen Kollektion beim Kunden Kompetenz zu zeigen. Ich möchte die exzellente handwerkliche Ausbildung der Raumausstatterakademie (RADAK) in Salzburg beibehalten und diese über die Grenzen hinaus bekannt machen.
Ihr Lebensmotto?
Umsatz ist nicht der größte Gewinn im Leben!