Zur Karriere von Andreas Hofmaier

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule besuchte ich die HTL für Bauingenieurwesen in Mödling und studierte anschließend an der Wirtschaftsuniversität bei Professor Schwaiger Werbung und Marktforschung. Um auch etwas von der praktischen Umsetzung des Gelernten zu erfahren, bewarb ich mich nach dem ersten Studienabschnitt bei verschiedenen Werbeagenturen und begann im Juni 1989 bei Thompson, wo bald darauf eine Fusion mit der Firma Stummer stattfand. Dies war ein interessantes Aufeinanderprallen eines angesehenen internationalen Unternehmens und einer alteingesessenen österreichischen Agentur. Danach suchte ich wieder eine Beschäftigung neben dem Studium, und es ergab sich die Möglichkeit, in der Mediaabteilung zu arbeiten, wo ich mir meine ersten Sporen im Mediabereich verdiente. Kurz darauf suchte man jemanden in der Beratung, und ich trat auf diese Weise in das reguläre Business ein. Nach Abschluß des Studiums bei Professor Schwaiger begann ich ganztags zu arbeiten und erhielt bald darauf die Prokura. 1996 kam es zur nächsten Fusion, nämlich mit der jungen Salzburger Kreativagentur Grill und Gull. Auch diese Phase war sehr spannend, denn das ganze Unternehmen wurde sozusagen umgedreht, wir übersiedelten in den 19. Bezirk, wo ich bis Ende 1999 als Leiter der Kundenberatung für firmeninterne Projekte und organisatorische Angelegenheiten verantwortlich war. Nach zehnjähriger Tätigkeit im Unternehmen ergab sich die Möglichkeit, bei der Mediaagentur HMS & Carat zu arbeiten. Im Unterschied zu den kreativen Kollegen einer Werbeagentur liegt die Aufgabe einer Mediaagentur im finanziellen, analytischen Bereich. Es geht um die Erhebung der Gründe, warum jemand in Werbung investiert und welcher Art die Kommunikation sein soll, ob TV, Printmedien, Radio, Direct Marketing, etc. Unsere Kunden kommen erst zu uns, dann in die Kreativagentur. Diese Spezialisierung begann international vor etwa 25 bis 30 Jahren, in Österreich allerdings erst in den Neunziger Jahren. Unser internationales Unternehmen mit kontinentaleuropäischen Wurzeln verfügt über Niederlassungen in Nordamerika, ganz Europa und Asien. Ich kannte das Unternehmen bereits von meiner Tätigkeit bei Thompson. Seit Anfang 2000 bin ich Geschäftsführer. Ursprünglich nannten wir uns HMS & Carat Austria, mittlerweile besteht die Gruppe aus drei Unternehmen: Carat Austria mit dem Schwerpunkt internationale Klienten, HMS Austria für österreichische Klienten beziehungsweise internationale Klienten mit regionalen Interessensschwerpunkten sowie eine gemeinsame Back Office Organisation für Finanzen, Forschung und Einkauf, nämlich die HMS & Carat Austria Central Media Services GmbH. Ich bin für alle drei Gesellschaften verantwortlich und habe insgesamt 40 Mitarbeiter.

Zum Erfolg von Andreas Hofmaier

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mit dem Erreichten zufrieden zu sein. Es muß nicht immer kommerzieller Erfolg sein, doch ist dieser sehr oft das Resultat. Mein Ziel ist es, einen guten Job gemacht zu haben, auch wenn einmal der Erfolg ausbleibt. Mir ist wichtig, daß wir unsere Sache so gut wie möglich gemacht haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich blicke nach vorne, weniger auf das Zurückliegende. Es war einiges gut, einiges mittelmäßig und manches schlecht.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich verfüge über eine gewisse Hartnäckigkeit, unterliege also selten modischen Strömungen, und diese Konstanz hat mir in den letzten 14 Jahren sehr geholfen, weil ich in einer sehr kurzweiligen Branche arbeite. Umgekehrt frustriert mich am meisten, wenn Dinge nicht so sorgfältig gemacht werden, wie notwendig wäre.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Was wir tun, wird von den Menschen getragen, die hier arbeiten.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich lege vor allem auf Ehrlichkeit Wert, denn wenn man mit Problemen im Team ehrlich umgeht, lassen sie sich auch lösen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir haben bewiesen, daß wir Qualität liefern, und unsere Klienten sind bereit, diese zu bezahlen, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe den privaten Bereich in vielen Fällen aufgrund der zeitlichen Struktur vernachlässigt, obwohl er mir eigentlich ebensoviel bedeutet wie der berufliche. Gibt es keinen Ausgleich zum Beruf, so folgt einige Jahre später das Burn-out. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ein junger Mensch muß sich darüber klar werden, was er will. Denn man kann nur erfolgreich sein, wenn einem seine Tätigkeit Freude bereitet. Erst wenn man beharrlich an einer Sache arbeitet und letztendlich auch eine schwierige Angelegenheit zum Erfolg bringt, stellt sich eine tiefe Befriedigung ein. Eine fundierte, möglichst breit gefächerte Ausbildung ist für einen jungen Menschen das Fundament für den späteren Erfolg.

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