Zur Karriere von Alois Strauch

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich eine Lehre zum Kaufmann in der Reformbranche. Obwohl ich ursprünglich nach Schweden auswandern wollte, begann ich in Vorarlberg in der Firma Maggi zu arbeiten, wo ich jedoch keine Aufstiegschancen erkannte. Ich wechselte zu Elektra Bregenz und war im Außendienst bald recht erfolgreich, wurde aber von meinem ehemaligen Lehrherrn 1966 wieder zurück nach Leoben geholt, wo ich mit einem kleinen Geschäft im Bereich Raumausstattung begann. Nach zwei Jahren bot mir mein Chef an, mich mit dem gemeinsam aufgebauten Geschäft selbständig zu machen. Er übergab mir recht formlos und ohne großen finanziellen Aufwand die Geschicke des Geschäftes, das ich insbesondere auf Tapeten ausrichtete, da dieses Geschäftsfeld damals boomte. Das Direktimportgeschäft war der Anfang meines Erfolges. Ich war also im Großhandel mit Tapeten beschäftigt und konnte während dieser Zeit sehr erfolgreich wirtschaften, dem großen Einbruch in den späten Siebziger Jahren konnte ich allerdings nicht standhalten. In diese Zeit fiel auch meine Scheidung. Ich wollte trotz aller Schwierigkeiten um jeden Preis selbständig bleiben, was sich schließlich auszahlen sollte. Ich baute ein neues Geschäftsfeld, die Bodenverlegung, auf und erweiterte mein Geschäft dann um den Vertrieb und die Planung von Küchen- und Wohneinrichtungen. Wir begannen von Grund auf und ohne jegliche Erfahrung in diesem Sektor. Dennoch erwies sich die Kombination aus Einrichtungsstudio und Bodenverlegung als goldrichtig und so gelang es, ein mittlerweile sehr erfolgreiches Küchen- und Wohnstudio aufzubauen. Ich wollte aufgrund meines Alters meine Verantwortung etwas zurückschrauben und mit meinem damaligen Geschäftsführer die Firm in eine GesmbH umwandeln. In der Folge übernahm dieser jedoch mit seinem Bruder den gesamten Bodenbereich und warb mir die Mitarbeiter ab; ich stand alleine mit dem Küchengeschäft da. Es gelang mir aber gemeinsam mit zwei anderen Partnern einschließlich eines Installationsbetriebes meine Idee umzusetzen und führe den Betrieb heute in Form einer GmbH in einem neuen Geschäftslokal.

Zum Erfolg von Alois Strauch

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich ein berufliches Erfolgserlebnis habe, das meinem Betrieb und seinen Mitarbeitern zum Vorteil gereicht, bin ich mit mir zufrieden und glücklich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mit dem Erreichten durchaus zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein Mensch, der seine Ideen recht hartnäckig verfolgt und dem seine Selbständigkeit sehr am Herzen liegt. Dafür engagierte ich mich stets mit all meiner Kraft.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich vor zehn Jahren mit dem Küchenstudio und der Bodenverlegung begann und die Geschäfte trotz aller Schwierigkeiten florierten, fühlte ich mich erstmals wirklich erfolgreich.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich würde meinen, daß Originalität ein wichtiges Gut jedes einzelnen Menschen ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich baute mir mein Geschäft durch die große Hilfe meines ehemaligen Chefs auf und habe ihm daher viel zu verdanken.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist für mich immer ein Antrieb, weiterzumachen und mich um Neuerungen zu kümmern. Diesem komme ich gerne nach, da mir die Anerkennung und der Respekt meiner Mitmenschen einiges bedeuten.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Leider werden viele unserer Leistungen als Kleinhändler nicht genügend geschätzt. Die Kunden erwarten gute Beratung zu Preisen, wie sie von großen Möbelhäusern geboten werden. Dies zwingt uns zu einem schwierigen Spagat.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, als konsequenter Mensch, der nicht kleinzukriegen ist, respektiert zu werden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine wesentliche Rolle in meinem Betrieb. Ich kann nur so gut sein wie meine Mitarbeiter, auf die ich mich verlassen kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich glaube, daß nicht sosehr konkrete Motivationsschritte wichtig sind, sondern vielmehr ein vertrauliches und freundschaftliches Arbeitsklima, in dem man gerne arbeitet.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich selbst bin sehr engagiert und offen in alle Richtungen. Dies ermöglicht es mir, mich rasch auf Änderungen und Entwicklungen einzustellen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich beachte meine Konkurrenz nicht besonders.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann beide Bereiche leider nicht allzu gut trennen. Mein Beruf nimmt einen enormen Anteil meines Lebens und meiner Zeit ein.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte nicht zu groß beginnen, sondern maßvoll agieren und sich immer um freundlichen Umgang mit anderen Menschen bemühen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mir ist die Gegenwart am wichtigsten. Aus dieser Sicht ergibt sich die Zukunft von selbst. Ich möchte jedoch die Firma Schritt für Schritt einem Nachfolger in gutem Zustand übergeben können. Ich werde mich also langsam aus dem Geschäftsleben zurückziehen. An privaten Interessen besteht kein Mangel.