Zur Karriere von Werner Müller

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner Pflichtschulzeit erlernte ich den Friseurberuf. Meine Mutter führte ein Friseurgeschäft, es war jedoch damals leider bereits abzusehen, daß sie das Geschäft aufgrund ihrer Krankheit nicht mehr lange führen können würde. Ich übernahm den Betrieb nach Abschluß meiner Lehre und der darauffolgenden Meisterprüfung. Schon während meines Meisterkurses wurde ich von der Firma L'Oreal angeworben, um zunächst im Verkauf zu arbeiten, was mir aber nicht besonders lag. Ich engagierte mich jedoch für den Aufbau eines Schulungsprogramms für Verkäufer. Diese Trainingsprogramme funktionierten sehr gut. Nach drei Jahren wollte mich das Unternehmen nach Paris schicken, was ich damals aber aufgrund meiner jungen Vaterschaft nicht wollte. Ich kannte damals aber bereits viele Leute aus dem Vertriebs- und Schulungsbereich und hielt in der Folge Kurse für Farben- und Lackhersteller sowie deren Vertriebsmitarbeiter ab. Bei einer solchen Gelegenheit sprach mich ein Kunde an und bot mir die Geschäftsführung seiner Gebäudereinigungsfirma an, worauf ich zusagte. Diese Firma sollte damals saniert werden, was ich auch in den folgenden sechs Jahren inklusive einer geordneten Übergabe an einen Nachfolger bewerkstelligte. Ich wollte mich danach eine Weile eher privaten Dingen widmen, denn mein zweiter Sohn war gerade zur Welt gekommen, daher arbeitete ich von zu Hause aus als Berater von Unternehmen der Region in den Bereichen Markteinführung und Vertriebsfragen. Meine Frau leitete in all diesen Jahren das Friseurgeschäft. Ich verbrachte auch zwei Jahre in Südamerika sowie zwei weitere in der Schweiz. Nebenbei entwickelte ich ein Vertriebskonzept für Versicherungen, das ich dem damaligen Vorstand der Allianz vorstellen konnte. Dieser machte mit den Vorschlag, dieses Konzept selbst operativ umzusetzen, was ich dann als Tochterunternehmen in den folgenden vier Jahren mehr als erreichen konnte, denn wir wuchsen in dieser Zeit zum Marktführer. Als der Vorstand wechselte, verkaufte ich mein Konzept daraufhin auch der Wiener Städtischen und half für drei Monate, es zu initiieren. Im Anschluß daran wurde ich von der Softwarefirma freewebtv.com gebeten, die Geschäftsführung zu übernehmen. Wir beschäftigen uns hauptsächlich mit Internetfernsehen und bieten unsere Leistungen Firmen aus der Industrie, aber auch politischen Parteien an. Mittlerweile nutzen immer mehr mittelständische Betriebe unsere Ideen, die wir kostengünstig anbieten können. Wir filtern Informationen, bereiten diese auf und ersparen so unserer Kundschaft, die sich aus allen Branchen zusammensetzt, sehr viel Zeit.

Zum Erfolg von Werner Müller

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mir bereitet es Freude, Dinge zu bewegen und aufzubauen. Ich ziehe solche Aufgaben auch magisch an. Sobald etwas dann funktioniert, verliere ich etwas das Interesse. Ich fühle mich erfolgreich, wenn ich mit meiner beruflichen und privaten Entwicklung zufrieden bin. Mein glückliches Familienleben ist mir dabei eine enorme Stütze und Kraftreserve.

Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mit meinem bisher Erreichten sehr zufrieden und sehe mich durchaus als erfolgreich.

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, ich bin ein sehr fleißiger Mensch, der sich in ein Problem aber nicht verbeißt, sondern den Überblick bewahrt. Konsequenz und Ehrlichkeit führen zum Erfolg.

Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn ein gutes Team vorhanden ist, das sich gern in Entscheidungen einbindet, bin ich bereit, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Meistens bleibe ich aber mit der Verantwortung für Entscheidungen allein.

Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Eigentlich habe ich das Gefühl, mir meine wesentlichen Züge selbst erarbeitet zu haben. Ich hatte nie ein Vorbild oder einen Mentor im eigentlichen Sinn. Gandhi ist sicherlich ein gutes Vorbild, seine Lebensweise wäre jedoch für mich nicht vorstellbar.

Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich denke, daß mir dies ganz gut gelingt. Ich trenne beide Bereiche strikt und werde in absehbarer Zeit wieder mehr Zeit für meine Familie und mich selbst haben.

Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wichtig ist es, eine gute, jedoch nicht erzwungene Ausbildung zu absolvieren. Man sollte sich seinen Neigungen hingeben, diese dann auch konsequent verfolgen und seine Wünsche umsetzen. Fleiß und Offenheit sind in jeder Hinsicht die wichtigsten Erfolgskriterien.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In unternehmerischer Hinsicht ist wieder eine Sanierung geplant. Ich versuche auch eine Kostenreduktion sowie eine Umsatzsteigerung zu erreichen. Dabei gilt das Hauptaugenmerk einer aktiven Personalpolitik. Privat bin ich mit meiner Situation hochzufrieden.