Zur Karriere von Martin Halwachs

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der HAK-Matura 1987 und dem Bundesheer begann ich als Bilanzbuchhalter bei LBG Wirtschaftstreuhand. Von 1991 bis 1993 war ich als selbständiger Unternehmensberater tätig, ehe ich 1993 als Debitorenbuchhalter zu Sara Lee wechselte, wo ich 1997 mit der Abteilung Rechnungswesen betraut wurde. Seit 2000 bin ich Controller des Unternehmens und seit November 2001 auch für den Einkauf und die Logistik verantwortlich. Das US-Markenartikelunternehmen führt im Food & Beverage-Bereich Marken wie Santora, Douwe Egberts, Pickwick, Natreen; im Bereich Haushaltsprodukte Marken wie Kiwi, Ambi-Pur, Badedas, Delial, Duschdas, Vapona, Fissan, u.a. sowie im Bereich Bekleidung Marken wie Wonderbra, Edoo, Hanes, Champion, etc. Der Konzern beschäftigt weltweit über 150.000 Mitarbeiter und ist in Österreich an vier Standorten vertreten.

Zum Erfolg von Martin Halwachs

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist die Freiheit, seine Zeit so zu verbringen, wie man will, wobei sich der Begriff mit der Zeit verändern und von der jeweiligen Stimmungslage abhängig sein kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin auf dem Weg dorthin, da ich meine Zeit aber noch nicht ganz so nützen kann, wie ich will, sehe ich mich noch nicht als erfolgreich. Meine Werte haben sich in letzter Zeit auch aufgrund meiner Vaterschaft geändert.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe den Ehrgeiz, trotz Schwächen eine begonnene Sache abzuschließen. Ich definiere einen Zielekatalog, visualisiere meine Ziele und beschreite die nötigen Wege zu deren Erreichen. Ein weiterer Punkt ist mein Wissensdrang. Es geht mir nicht in erster Linie darum, meine Position zu verbessern, sondern ich will Hintergründe wissen. Erwähnen muß ich auch die wertvolle Unterstützung meiner Gattin.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ein wichtiger Schritt für mich war die Berufung in die Position des Controllers.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die wichtigste - wenn auch unbewußt getroffene - Entscheidung war, in diesem Unternehmen zu bleiben. Nach meiner Selbständigkeit empfand ich es als Rückschritt und sah die Tätigkeit erst als einen Übergangsjob an. Ich merkte aber nach ein bis zwei Jahren, daß die Firma Entwicklungschancen bietet und daß es mir möglich sein würde, hier weiterzukommen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität in der Persönlichkeit und im Führungsstil sind entscheidend.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Gattin erkannte mein Potential, lenkte es mit und machte mich noch zielstrebiger.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung ist, wenn meine Mitarbeiter, zu denen ich auch privat ein gutes Verhältnis pflege zwischen Beruf und Privatleben unterscheiden können und die Grenzen respektieren. Es bestätigt mich auch, wenn man mich um Rat fragt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Für meine Karriere bis zum Controller waren Mitarbeiter nicht wesentlich. An der Spitze einer Gruppe hat man aber nur dann Erfolg, wenn das Team mitarbeitet.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Mitarbeiterauswahl ist bei mir eine Bauchentscheidung, wobei ich darauf achte, daß die Chemie stimmt und daß der Bewerber ins Team paßt und mit der Aufgabe weder über- noch unterfordert ist. Neben Persönlichkeit und Auftreten lege ich auch Wert auf Kontinuität, die sich aus dem Lebenslauf herauslesen läßt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere durch kollegialen Führungsstil, Informationsweitergabe, kleine Incentives und insbesondere, indem ich täglich vermittle, daß wir alle im selben Boot sitzen.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
An diesem Standort sind 35 Mitarbeiter auf zwei Führungsebenen beschäftigt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Niederlassung verfügt über sehr erfahrene Führungsmitarbeiter, die schon lange im Unternehmen tätig sind. Unsere Größenordnung erlaubt schnelle, flexible Entscheidungen, und auch die Vielfalt der Produkte wirkt sich positiv aus. Innerhalb des Konzerns sind auch die eigenen - nur auf Österreich zugeschnittenen - Produkten wie z.B. Burgit, Frento oder Sidol unsere Stärken.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich setze klare Prioritäten: an erster Stelle kommt die Familie, danach meine Ausbildung und der Job. Alles andere wie Hobbies, sportliche Aktivitäten, Freundeskreis und gesellschaftliche Verpflichtungen habe ich dementsprechend eingeschränkt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für mein Studium der Wirtschafts- und Unternehmensführung an der Fachhochschule wende ich derzeit wöchentlich sieben bis acht Stunden auf. Weitere fünf bis zehn Stunden (20 Prozent der Arbeitszeit) würde ich der Weiterbildung zuordnen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Meinen Kindern möchte ich den Mut mitgeben, das zu tun, worauf sie Lust haben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist die Selbständigkeit als Unternehmer, eventuell in einer beratenden Tätigkeit.