Zur Karriere von Norbert Kasper

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nachdem ich vier Jahre Gymnasium absolviert hatte, wechselte ich an eine HTL, wo ich maturierte. Anschließen begann ich Japanologie und Publizistik zu studieren, merkte aber bald, daß dies ein brotloses Unterfangen werden würde. Ich begann daher bei der Firma Amphenol als technischer Verkäufer zu arbeiten und absolvierte parallel dazu einen Lehrgang für Werbung und Verkauf bei Professor Schweiger. Anschließend wechselte ich zur Firma Kailitz, wo ich eine Abteilung (Steckverbinder und Kabel) aufbaute. Nach drei Jahren trat ich in die Firma Kabel König ein, das sich in der Folge, nicht zuletzt durch mein Engagement, den Umsatz auf jährlich 250 Millionen ATS steigern konnte. Nach Meinungsverschiedenheiten mit der Besitzerin der Firma traf ich den Entschluß, mich selbständig zu machen. Ich gründete die Firma Highspeed Cabling, die ich schließlich nach zehn Jahren an das Unternehmen Schrack verkaufte, wobei ich nach wie vor gemeinsam mit zwei Mitarbeitern der Firma Schrack die Geschäftsführung inne habe.

Zum Erfolg von Norbert Kasper

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg im Leben bedeutet für mich, die meiste Zeit des Tages lächeln zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Die wesentlichen Dinge in meinem Leben kann ich positiv beeinflussen und lenken, darum betrachte ich mich auch als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein persönlicher Fleiß war sicherlich einer der Hauptfaktoren. Aber auch die Tatsache, daß meine Ziele realistisch, umsetzbar und letztendlich wirtschaftlich richtig waren, ist ausschlaggebend für meinen Erfolg.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach Ende meiner Schulausbildung konnte ich beginnen, mein Leben, natürlich im Kontext meines Umfeldes, selbst zu gestalten. Ab diesem Zeitpunkt fühlte ich mich erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die für mein Leben bedeutenden Entscheidungen waren immer richtig und umsetzbar. Wichtig waren dabei die Überprüfbarkeit der einzelnen Zielsetzungen und die konsequente Durchführung.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Man sollte sich durchaus an erfolgreichen Wegen und Konzepten anderer orientieren, um letztendlich den ganz persönlichen, individuellen Weg zum Erfolg zu suchen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Niki Lauder beeindruckt mich schon seit Jahren. Die Art, wie er seine einzelnen Projekte durchgeführt hat und dabei Freude und Sympathie ausstrahlt, ist beachtenswert. Aber auch ein ehemaliger Mitarbeiter des Hauses Schrack, der mir gezeigt hat, daß man Ziele mit Beharrlichkeit erreichen kann, die andere ohne diese Eigenschaft nicht erreichen, prägte mich sehr.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine herausragendste Anerkennung habe ich von meinen Kindern bekommen, als sie zu mir sagten: Du bist ein toller Papa! Auch die Aussage eines Kunden: Es ist unerheblich, bei welchen Unternehmen Sie arbeiten, Herr Kasper, wir würden sowieso nur bei Ihnen kaufen, drückt für mich eine sehr schöne Form der Wertschätzung aus. Darüber hinaus habe ich zahlreiche Auszeichnungen erhalten, die aber nicht so einen großen Stellenwert haben wie das persönliche Feedback.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Wir empfinden uns generell der IT-Branche zugehörig, und diese ist trotz hervorragender Konzepte und toller neuer Produkte teilweise nicht in der Lage, wirtschaftlich zu agieren. Das hat teilweise damit zu tun, daß die Branche noch vom Erfolg und dem Wachstum vergangener Jahre verwöhnt ist. Notwendig wäre mittlerweile eine gesunde Preispolitik.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Um mich kurz zu fassen: meine Familie liebt mich, meine Freunde mögen mich, und meine Kunden und Mitarbeiter schätzen mich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Naturgemäß eine sehr wichtige. Sie müssen letztendlich meine Zielvorgaben im beruflichen Alltag umsetzen und sind somit von großer Bedeutung für unseren gemeinsamen Erfolg.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? In einem intensiv geführten Gespräch bemühe ich mich, Persönlichkeitsmerkmale zu erkennen, die mich überzeugen, den Bewerber in unser Team aufzunehmen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die Aufgabe, Mitarbeiter zu motivieren, ist eine sehr wichtige und umfaßt ein ganzes Paket von Maßnahmen. Die Bereitschaft zur Leistungssteigerung ist meiner Meinung nach immer mit noch höherer Eigenverantwortung verbunden. Es ergibt sich dadurch für mich die Möglichkeit, Aufgaben zu delegieren, wodurch ich mehr Zeit habe, die Rahmenbedingungen meiner Mitarbeiter zu verbessern. Ich sehe in meinen Mitarbeitern ernstzunehmende Partner und versuche ihnen zu vermitteln, daß man sich jeden Tag neu motivieren und verbessern kann.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir zeichnen uns durch sehr gute Kontakte zu unseren Kunden und Lieferanten aus. Gute Ware und dementsprechende Preise bieten andere Firmen auch.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir pflegen einen sehr korrekten Umgang mit unseren Mitbewerbern und ich sehe natürlich auch ein, daß sie ebenfalls versuchen ihre Aufgaben am Markt wahrzunehmen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin ein Mensch, der Privates und Berufliches rigoros trennt.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich lese gerne und viel und bin sehr wachsam, wenn es um Dinge geht, die mich fachlich weiterbringen, also kann ich von einer permanenten Weiterbildung sprechen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich würde raten, Entscheidungen zu überprüfen, bevor man sie in Taten umsetzt, und zwar auch dahingehend, ob sie sich noch in der eigenen moralischen Toleranzgrenze befinden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein nächstes großes Ziel ist es, Highspeed Cabling zu einem in Zentraleuropa führenden Unternehmen im Bereich Datentechnik zu etablieren.
Ihr Lebensmotto?
Ich möchte jeden Abend in den Spiegel schauen und mit meinen Entscheidungen und Taten zufrieden sein können.