Zur Karriere von Wolfgang Schlesinger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule besuchte ich das TGM, Fachrichtung Maschinenbau, und trat nach der Matura im November 1980 bei Elin ein. Ich war zunächst eineinhalb Jahre im Konstruktionsbüro für Werkzeugbau im Elin-Werk Brünnerstraße tätig. Danach wechselte ich in die Abteilung Leitungsbau wo ich eineinhalb Jahre in der Einsatzorganisation eingesetzt wurde. Im Anschluß wurde ich im Fahrleitungsbau eingesetzt. In der Folge war ich bis 1987 österreichweit auf verschiedenen Baustellen beschäftigt und arbeitete an diversen Projekten mit, darunter an der Elektrifizierung der Wiener Vorortelinie, des Linzer Hauptbahnhofs, etc. 1987 wurde ich zur Unterstützung des damaligen Abteilungsleiters in die Zentrale versetzt, wo ich mich vor allem im kaufmännischen Bereich weiterbilden konnte, ehe ich 1989 diese Funktion übernahm. Im Zuge der Umstrukturierungen und der Ausgliederung der VA Tech T&D übernahm ich die Leitung der Gruppe Fahrleitungsbau, die stellvertretende Leitung des Leitungsbaus und erhielt die Prokura. Wir beschäftigen uns mit der Planung und Errichtung von Hochspannungsleitungen, aber auch mit der Montage von Seilbahn- und Liftanlagen, Versorgung schwer zugänglicher Gebiete mit Elektrizität (Tuxer Gletscher bzw. Observatorium am Sonnblick), was nur mit speziellen Kabeln und patentierten Klemmen möglich ist. Die Abteilung Fahrleitungsbau beschäftigt sich mit dem Bau der Oberleitungen für Fernbahnen seit 1927. Meine Gruppe besteht aus 15 technische und kaufmännische Mitarbeiter, wobei zusätzlich bis zu 100 Monteure beschäftigt werden. Während wir ursprünglich nur in Österreich tätig waren, hat sich unser Aufgabengebiet mit unserem ersten Auftrag in der DDR im Jahr 1988 mittlerweile auf Deutschland erweitert, wo wir uns auch einen sehr guten Namen machen konnten. Darüber hinaus wickeln wir auch internationale Projekte, meistens in Zusammenarbeit mit anderen lokalen Unternehmen, ab. Im Moment beispielsweise elektrifizieren wir einen Streckenabschnitt zwischen Zürich und Bern. Über unsere Schwesterfirma in Berlin eröffneten wir im Jänner 2003 ein Planungsbüro in Leipzig mit weiteren neun Mitarbeitern.

Zum Erfolg von Wolfgang Schlesinger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt für mich in der Marktpräsenz und im guten Ruf der VA Tech, aber auch darin, in einem Team wie diesem arbeiten zu dürfen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich im Sinne meiner Definition als erfolgreich, weil ich mich in diesem Unternehmen und in meiner Position wohlfühle und große Freude an meiner Arbeit habe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin mir dessen bewußt, daß ich nur innerhalb des Teams erfolgreich sein kann, deshalb gewähre ich meinen Mitarbeitern ein hohes Maß an Freiheit, wie auch ich von meinen Vorgesetzten Spielräume erhalte, in denen ich mich entfalten kann. Meine Stärken liegen in eigenverantwortlichem Agieren und in meiner Begeisterung an dieser Tätigkeit. Würde mir meine Arbeit keinen Spaß machen, hätte ich in Zeiten wie diesen, meine Aufgaben bereits zurückgelegt. Die Bedingungen des Marktes, in denen es derzeit nur Tiefen gibt, sind nicht sehr motivierend.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es hängt immer von der Art des Problems ab. Zunächst muß die Ursache herausgefunden werden, ehe eine Lösung festgelegt wird. Diese ist schließlich mit vereinten Kräften umzusetzen. Generell löse ich Probleme so rasch als möglich, in sehr schwierigen Situationen versuche ich aber unbewußt die Entscheidung etwas hinauszuzögern. Entscheidungen treffe ich in den meisten Fällen gemeinsam mit dem Team, weil die Mitarbeiter die Entscheidung schließlich realisieren müssen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir sind ein junges Team, in dem jeder seine Aufgaben kennt, und können aufgrund unserer guten Zusammenarbeit, gegenseitiger Ergänzung und Hilfestellung Erfolg verzeichnen. Ich kann guten Gewisses sagen, daß wir innerhalb des Unternehmens wie eine große Familie agieren und ein sehr gutes Verhältnis miteinander pflegen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Schulnoten sind für mich nicht alles, ich lege neben fachlichem Wissen Wert auf Individualismus, Engagement und Motivation.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Innerhalb der VA Tech stellt die Abteilung Leitungsbau ein Center of Competence dar, das Manpower und höchstes Know-how bietet. Unsere Stärke liegt in unserer bewußten Kleinheit: Wir nehmen Projekte nur dann an, wenn wir davon überzeugt sind, sie in höchster Qualität abwickeln zu können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche die beiden Bereiche zu trennen, obwohl derzeit die Arbeit im Vordergrund steht. Es ist mir jedoch bewußt, wie wichtig es ist, abschalten zu können.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ein junger Mensch muß sich überlegen, was er erreichen möchte, und seine Stärken bzw. Talente nutzen. Gute Ausbildung ist ein sehr wichtiger Aspekt des Erfolges, kann aber in keinem Fall die Praxis ersetzen. Deshalb muß sich jeder Absolvent einer Schule oder Universität bewußt sein, daß er mit dem Eintritt in das Berufsleben wieder von vorn beginnen muß. Ein Rat, den ich jungen Menschen ganz besonders ans Herz legen möchte lautet, spontan zu sein und mitunter manche Verordnungen Regeln und Gesetze bei der Umsetzung der Aufgaben zu hinterfragen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein unternehmerisches Ziel besteht darin, das bisher Aufgebaute und Erreichte weiterhin zu stärken. Ich strebe Wachstum im vernünftigen Ausmaß an und möchte noch einige Märkte erschließen, in denen diese Gruppe hohes Know-how hat und von den Auftraggebern als kompetenter Partner eingestuft wird. Privat wäre es schön, mehr Freizeit zu erlangen und das Leben ein wenig mehr genießen zu können.

Fachbezogene Beiträge in firmeninternen Publikationen.