Zur Karriere von Gregor Scharf

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Mein Vater führte im Ort eine Schuhmacherwerkstatt. Ich absolvierte nach Abschluß der Pflichtschule die Lehre zum Kaufmännischen Angestellten sowie anschließend die Lehre zum Einzelhandelskaufmann. Der Grund war, daß mein Vater das Schuhmacherhandwerk an den Nagel hing, weil ihm die industrielle Schuhfertigung das Geschäft wegnahm und einen Lebensmittelhandel im Ort eröffnete. Nach dem Präsenzdienst arbeitete ich als Großhandelskaufmann in einem Betrieb in Wolfsberg und war bis 1986 Leiter des Marktes. Als mein Vater in Pension ging, übernahm ich sein Geschäft. 1998 eröffneten wir auch noch einen gastronomischen Betrieb. Der Lebensmittelhandel existiert zwar noch, er ist aber mittlerweile nur mehr ein Hobby. Der Bedarf an Lebensmitteln in diesem landwirtschaftlichen Ort mit etwa 300 Einwohnern, die vieles selber erzeugen, ist nicht sehr groß. Für die Einwohner ist ein Nahversorger zwar angenehm, ich könnte aber von den Umsätzen nicht leben.

Zum Erfolg von Gregor Scharf

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Habe ich Erfolg, ist auch die Motivation da, weiterzumachen. Ich setze meine Ziele immer hoch und versuche, so nah wie möglich heranzukommen, ich muß sie nicht zur Gänze erreichen, aber doch soweit wie möglich. Erfolg erzeugt eine Zufriedenheit, die sich auf meinen gesamtem Lebensbereich positiv auswirkt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mein Beruf als Gastronom geht Hand in Hand mit meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten für den Tourismus im Ort. In beiden Bereichen sehe ich mich als erfolgreich und spüre auch die Anerkennung der Menschen für mein Tun.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Das positive Zusammenspiel von Familie und Beruf, sowie das Erhalten und Pflegen der Kontakte zu den Mitmenschen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das war nach einem halben Jahr als Großhandelskaufmann, als mir bereits eine Abteilung übertragen wurde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, ob ich im Großhandel mit sicherer Anstellung bleiben oder in die Selbständigkeit wechseln sollte, war schwierig. Die Wahl zu Selbständigkeit war aber die richtige.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Das war mein Vater. Er hat mir den Wunsch, Lehrer zu werden, ausgeredet, weil er von mir als seinem Erstgeborenen wollte, daß ich in seine Fußstapfen trete.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Problem des Preisverfalles in der freien Markwirtschaft.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich spüre die Anerkennung von Freunden, Bekannten und Gästen und glaube auch, daß meine offene Art, auf Menschen zuzugehen, viel zu einer positiven Stimmung beiträgt. Natürlich gibt es aber auch Neider.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Daß die Familie zusammenhält und sich die Gäste in diesem Umfeld sehr wohlfühlen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da alle Familienmitglieder im Unternehmen mitarbeiten, ist die Grenze fließend. Ich kann mir aber Freiräume schaffen und auch mehrere Tage weg bleiben, da ja von der Familie immer jemand da ist.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
In der heute sehr schnellebigen Welt ist es schwer, einen guten Rat zu geben. Junge Menschen sollten mit ihren Mitmenschen wieder mehr kommunizieren und in allem Tun das Menschliche nicht vernachlässigen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte einen gesunden Betrieb an meine Kinder übergeben und endlich einmal Zeit für mich haben, um alle Dinge zu tun, auf die ich jetzt verzichten muß.