Zur Karriere von Irene Welser

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura begann ich das Studium der Rechtswissenschaften und wollte ursprünglich Diplomatin werden, später Richterin. Aber während der Gerichtspraxis manifestierte sich mein Berufswunsch Rechtsanwalt konkret. Das Studium absolvierte ich in sieben Semestern und dissertierte dann zum Thema Die Gewährleistung beim Werkvertrag. Dieses Buch war insofern sehr wichtig, als es durch seinen Bekanntheitsgrad meine Tätigkeit als Konzipientin in sinnvolle Bahnen lenkte. Ich suchte bewußt eine etwas breitere Ausbildung und arbeitete zunächst in der Kanzlei Dr. Peloschek, Dr. Arnold mit Schwerpunkt Verfassungs- und Verwaltungsgerichtshofbeschwerden. Nach eineinviertel Jahren wechselte ich für zweieinhalb Jahre in die Kanzlei Dr. Johannes Reich-Rohrwig mit Schwerpunkt Gesellschaftsrecht, legte die Anwaltsprüfung ab und wurde dann Partner in der Kanzlei Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati, wo ich das Department Contentious Business leite. Insgesamt sind in meinem Department vier Anwälte und fünf Konzipienten tätig. Insgesamt sind in der Kanzlei im Wiener Büro derzeit über 50 Juristen tätig. Die Kanzlei zählt zu den größten und renommiertesten Wirtschaftskanzleien in Österreich.

Zum Erfolg von Irene Welser

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich , wenn meine Leistungen von anderen gewürdigt werden; Erfolg ist auch, wenn ich selbst mit dem, was ich mache, zufrieden und glücklich bin und meine Ziele erreiche.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, weil ich einen Beruf habe, der mir wirklich Freude macht. Ich betreue ausgezeichnete Klienten und führe neben all dem ein glückliches und zufriedenes Privatleben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wichtig waren in meinem Beruf eine profunde Ausbildung, Flexibilität sowie die Fähigkeit, sich auf geänderte Rahmenbedingungen einzustellen und den bereits eingeschlagenen Weg immer wieder zu überprüfen. Darüber hinaus ist es wesentlich, gesteckte Ziele konsequent zu verfolgen und keine Angst vor mutigen Entscheidungen zu haben. Ebenso ist ein hundertprozentiger Einsatz erforderlich. Ich habe einen Dienstleistungsberuf, der am Menschen ausgeübt wird, und dabei ist der Umgang mit dem Klienten wesentlich.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger erfolgreich zu sein? Ich glaube nicht. Vorausgesetzt, man ist bereit kontinuierlich zu arbeiten.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Berufswahl und der Eintritt in diese Kanzlei waren ebenso wesentlich wie private Entscheidungen.Gibt es jemand der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Zu einem gewissen Grad sicherlich mein Mann, in Hinsicht auf die Fokussierung auf das Zivil- und Wirtschaftsrecht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine große Rolle. Das Berufsbild hat sich kontinuierlich gewandelt: vom Einzelkämpfer zum großen Serviceunternehmen, wo man, um den Anforderungen zu entsprechen, sehr gute juristische Mitarbeiter braucht, aber ebenso ein gut funktionierendes Sekretariat. Sehr oft ist die Teamarbeit mit anderen Kollegen wichtig, um eine sinnvolle, rasche und den Bedürfnissen des Klienten angepaßte Antwort geben zu können.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Sie müssen eine sehr gute Ausbildung vorweisen, rasche Auffassungsgabe haben, flexibel sein und sich auch menschlich anpassen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch die Anerkennung der erbrachten Leistungen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In meinem Beruf ist es wichtig, die Betreuung der Mandanten nicht für längere Zeit zu unterbrechen. Daher ist eine gute Organisation nötig, um daneben auch ein funktionierendes Familienleben zu gewährleisten. Mein Mann und ich versuchen so viel Zeit wie möglich mit unserer Tochter zu verbringen, sowohl abends als auch an den Wochenenden und im Urlaub.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Bei der heutigen Gesetzesflut ist Weiterbildung ein wesentlicher Bestandteil, um am Ball zu bleiben. Das bedeutet ständiges informieren und weiterbilden, um die neuesten Entwicklungen im Griff zu haben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Es soll so gut und erfolgreich weitergehen wie bisher.

Die Gewährleistung beim Werkvertrag, Manz 1989; Y2K - Das Jahr 2000-Problem, Manz 1999; Handbuch Bauvertragsrecht; über 35 Beiträge in Sammelwerken und Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften.