Zur Karriere von Johannes Beisteiner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Lehre zum Speditionskaufmann und Leisten des Präsenzdienstes kam ich zur Spedition Cosmos, Pötsch und Rössler, wo ich bis 1979 als Abteilungsleiter für Skandinavien beschäftigt war. In der Folge wechselte ich in die USA, in die Kunststoffindustrie zu Ingrid-Plastics, mit Firmensitz in Chicago. Dort blieb ich bis 1982. Nach meiner Rückkehr baute ich meinen Weinbaubetrieb aus, übernahm jedoch hauptberuflich bei der Spedition Intercont die Verantwortung für Süd- und Südostösterreich, 1986 stieg ich zum Regionsdirektor für diesen Bereich auf. Daneben vergrößerte ich laufend die eigene Weinanbaufläche. 1990 machte ich mich mit Speditionsberatung für größere Betriebe und sukzessive auch Speditionsleistungen selbständig. Zur gleichen Zeit gab ich eine Studie in Auftrag, welche die Zukunftsmärkte im Weinbausektor beleuchtete. Damals wurde in Österreich über den Beitritt zur EU diskutiert und es herrschte die Meinung vor, daß bei einem Beitritt Österreichs die heimische Weinwirtschaft dem starken Wettbewerbsdruck der großen europäischen Weinproduzenten nicht standhalten könne. Als vielversprechender Markt für Qualitätswein wurde Japan angesehen, als Zentrum für den ganzen asiatischen Markt. Ich beendete 1998 die Speditionstätigkeit und konzentrierte mich nun völlig auf die Produktion und Vermarktung meines Weines, dem seit frühester Jugend mein wahres Interesse galt. Ich vergrößerte die Anbaufläche auf zehn Hektar und es gelang mir, weltweit interessante Marktnischen zu erschließen.

Zum Erfolg von Johannes Beisteiner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, ein von mir gesetztes Ziel zu erreichen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Was mich von weniger erfolgreichen Konkurrenten unterscheidet, sind meine Innovationskraft und die Entwicklung von Ideen, die mich in die Lage versetzen, ganz eigene Wege zu gehen. Anstatt am Verdrängungswettbewerb in Mitteleuropa teilzunehmen, erschloß ich weltweit Marktnischen für mich. Ausdauer und Anpassungsfähigkeit an die asiatischen Märkte und die dort herrschende Mentalität sind ein wichtiger Bestandteil meines Erfolges dort.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche, den Kern eines Problems zu erfassen, entwerfe eine geeignete Strategie und strebe eine rasche Lösung an.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit jeher, insbesondere jedoch seit der Präsentation und Vermarktung meines innovativsten Produkts, mit dem mir die Schaffung eines Top-Markendesigns gelungen ist.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die entscheidende Weichenstellung auf meinem Weg zum Erfolg war der Entschluß, Wein weltweit zu exportieren, Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Mutter, eine der ersten Weinbau-Ingenieurinnen Österreichs, welche mir die Liebe zum Weinbau und die Kenntnisse dazu vermittelte, war prägend für meine berufliche Laufbahn.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfuhr ich während der Zeit in der ich bei der Spedition beschäftigt war, als ich der jüngste Regionsdirektor bei Intercont war, weil ich die Betriebsergebnisse deutlich verbessern konnte. Der Erfolg an sich, wenn das Geschäft floriert, ist für mich Anerkennung.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich halte es zur Sicherung des Marktes für notwendig, die Zusammenarbeit zwischen den Weinexporteuren zu verbessern, beispielsweise bei der Teilnahme an Messen in Übersee, um den finanziellen Aufwand für den einzelnen zu verringern.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als Spinner, welcher unternehmerisch erfolgreich ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle, da man den Erfolg durch Detailarbeit absichern muß.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Mitarbeiter wähle ich nach dem menschlichen Eindruck und den fachlichen Kenntnissen aus.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich achte darauf, ihnen Anerkennung und Lob auszusprechen und offene Fragen rasch zu klären.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, meine Mitarbeiter sehen mich als gerechten und menschlichen Vorgesetzten.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Innovation und Flexibilität sowie die Spezialisierung auf Nischenprodukte, die Vermarktung, die anhand des Produktdesigns und der Namengebung auf bestimmte Zielgruppen, z.B. Jäger, zugeschnitten ist.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich betrachte meine Mitbewerber nicht als Konkurrenz, viel eher ist jeder einzelne einem Künstler mit eigenen Kreationen vergleichbar.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das kann ich nicht trennen, ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fortbildung findet täglich im Rahmen meiner Tätigkeit mit jeder neuen Erfahrung statt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn man von der Idee wirklich überzeugt ist, soll man sie umsetzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, das Bestehende qualitativ zu sichern und auszubauen, dazu sehe ich in der Osterweiterung der EU große Chancen.
Ihr Lebensmotto?
Ich arbeite, um zu leben.