Zur Karriere von Herbert Maier

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
1964 schloß ich die Handelsakademie mit der Fachmatura ab und studierte anschließend an der Hochschule für Welthandel in Wien. Ich arbeitete bereits neben dem Studium, das ich 1970 abschloß. Ich studierte auch Revisions- und Treuhandwesen und wollte ursprünglich gleich im Bereich der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung arbeiten. Es kam jedoch anders, und ich wurde bei der Chase Manhattan Bank tätig, absolvierte eine Ausbildung als Credit Analyst und arbeitete als Revisionsassistent. Nach zweieinhalbjähriger Tätigkeit wechselte ich zur Südost-Treuhand, 1974 heiratete ich und wechselte dann zur Donau-Bank. Diese Bank mußte in Österreich erst aufgebaut werden und war eine Tochter der russischen Staats- und Außenhandelsbank. 1979 kehrte ich wieder zur Südost-Treuhand zurück mit dem Ziel, nun doch Steuerberater und Wirtschaftsprüfer zu werden. Die notwendigen Prüfungen legte ich 1983/84 ab. Mittlerweile erwarb ich auch die Befähigung, um Peer-Review-Prüfungen abzunehmen, also Wirtschaftsprüfer selbst zu prüfen (Peer Review ist eine Art Qualitätskontrolle). Ab 1989 arbeitete ich selbständig und gründete eine eigene Kanzlei. Ein wichtiger Schritt meiner Tätigkeit war 1989 die Mitgründung der internationalen Organisation Inpact in London. Diese Organisation besteht heute weltweit aus 80 Wirtschaftstreuhänderkanzleien, die internationale Zusammenarbeit pflegen und sich gegenseitige Hilfestellung leisten.

Zum Erfolg von Herbert Maier

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein Erfolg ist, wenn ich für meine Klienten etwas erreichen konnte. Diese Erfolge brauche ich als Ladestation für mein Ego und als Bestätigung, um meinen hohen beruflichen Einsatz zu kompensieren.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Aus meiner Sicht waren Erfolgsfaktoren wie Fleiß, Einsatz, Lernbereitschaft, Kommunikationsfreude, Freude am Beruf, Zielstrebigkeit, Umsetzungskraft, Glück und passende Umstände verantwortlich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich gestalte derzeit gerade einen Beitrag für eine Festzeitschrift, denn Dr. Wundsam, ein ehemaliges Vorstandsmitglied der Südost-Treuhand und Vizepräsident der österreichischen Wirtschaftstreuhänder, feiert seinen 75. Geburtstag. Er war damals für mich als Steuerberater ein absolutes Vorbild, obwohl er bei Kollegen und auch Klienten nicht unbedingt beliebt war. Er war ein Vorgesetzter, der sicher seine Mitarbeiter fachlich geprägt hat.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich, wenn in meiner Kanzlei Geschäftsfälle oder Projekte gemeinsam mit anderen Berufsgruppen im Sinne des Klienten zu einem erfolgreichen Abschluß gelangen oder wenn Berufungen erfolgreich verlaufen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man meint allgemein, daß ich zuviel arbeite, also ein Workaholic bin. Die Bereitschaft zu hohem Arbeitseinsatz hängt sicher mit meinem aktuellen Lebensabschnitt zusammen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Fachliche Qualifikation muß ich voraussetzen. Wichtig sind mir ein gesunder Menschenverstand und die schriftliche und mündliche Artikulationsfähigkeit. In unserem Beruf ist eine präzise Ausdrucksweise absolut essentiell.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Grundsätzlich können wir alle Fachanforderungen - mit Ausnahme von Bankprüfungen - erfüllen. Spezialisiert sind wir auf Gründungen und Umgründungen. Dafür ist spezielles Fachwissen notwendig. Fallweise bieten wir mit anderen Berufsgruppen gemeinsam Klientenseminare an. Ich gehe davon aus, daß Erfolg nur dann zu erreichen ist, wenn man mehr für den Klienten macht, als erwartet wird. Häufig zählen auch Freiberufler zu unseren Klienten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir sind eine kleine Kanzlei und kämpfen gegen große Mitbewerber an. Wir wollen jedoch das Märchen vom tapferen Schneiderlein auf uns beziehen und uns auch weiterhin tapfer schlagen.

Mitherausgeber eines Kommentars zum Umgründungssteuerrecht ("Umgründung von Unternehmen"); Beiträge in Fachzeitschriften zu unterschiedlichen Themenbereichen: Ertragssteuerliche Regeln für Künstler und Sportler, Steuerliche Behandlung ausländischer Orchester, Verlustabzug bei Mantelgesellschaften und ausgewählte steuerliche Probleme im Zusammenhang mit GmbH & Co KG, Handelsrechtliche Themen, Verlängerter Eigentumsvorbehalt im Insolvenzverfahren